Alle Bewertungen von Sebastian P.
Geschrieben am: 17.11.2020
Man kann die Pixel buchstäblich zählen
Ich weiß nicht, welcher Praktikant hier verdonnert wurde, dieses Poster zu erstellen. Auf Distanz wirkt ja noch ganz nett, aber da ich das Poster im Flur aufhängen wollte, wo man zwangsläufig vorbeiläuft, sticht dem Betrachter förmlich die miserable Photoshop-Arbeit ins Auge.
Das komplette Motiv ist extrem Pixelig, alle ca. 1x1mm groß. Witzigerweise ist das Rammstein-Logo unten links gestochen scharf – da hatte irgendjemand einfach kein Boch gehabt, mal kurz den Weichzeichner anzuhauen oder zumindest eine höhere Auflösung rauszusuchen.
Wirklich schade, denn ansonsten ist es ein super motiv. So kann ich aber nur eine Empfehlung aussprechen, wenn man durch die Platzierung im Raum nie dichter als 2m an das Bild kommt.
Geschrieben am: 31.01.2016
Für wen ist diese Album gedacht?
Also "Ohren beleidigen", wie es mein Vorgänger beschreibt, würde ich es nun wirklich nicht nennen, aber es ist auf jeden Fall sehr herausfordernde Musik, da gebe ich Recht.
Mein persönliches Problem ist, dass es sich hier um 2h10m Musikmaterial handelt, dass anscheinend nicht wirklich in Kapitel aufgeteilt ist, sondern sich wie ein durchgehender Strang an Musik anfühlt. Das fängt schon damit an, dass die erste CD eine genaue Spieldauer von 80 Minuten hat (das Maximum, was auf eine CD drauf passt), während die zweite mal gerade 50 Minuten fasst. Irgendwie musste man wohl diesen gigantischen Batzen Musik aufteilen, obwohl er als ein Opus gemeint ist.
Ich bin von diesen zwei Stunden Musik so extrem überwältigt, dass ich gar kein klare Struktur fassen kann. Es gibt keine eindeutige Unterteilung oder Momente, die mal einen Punkt setzen. Einzige Ausnahme, wenn man es so interpretiert, sind die ca. 1 Minuten langen Intermissionen, welche zum größten Teil nur aus ein paar Synthesizers bestehen.
Ich will keineswegs die riesige Arbeit und musikalische Finesse von Dream Theater in Frage stellen, denn die ist fraglos zu spüren. Allerdings weiß ich nicht so ganz, wie dieses Album "funktioniert".
Geschrieben am: 14.08.2015
Einmal umgedreht und mit 300 Sachen Vollgas.
Nach dem katastrophalen Reinfall namens "Temper Temper" von vor zwei Jahren, habe ich die Band eigentlich schon so gut wie aus dem Gedächtnis verbannt, abgeschrieben und weitestgehend ignoriert. Dennoch konnten das Quartett doch noch beweisen, dass sie es immer noch drauf haben.
Venom ist ihre härteste Platte bis jetzt und kann großzügig dem Thrash Metal hinzugerechnet werden. Die Songs gehen nach vorne und ballern einem das Gesicht weg, anstatt dem Hörer durchgehend das Gesicht mit Weichspüler einzureiben.
Sehr zu empfehlen, vor allem für die Leute, die trotz dem Desaster des letzten Albums immer noch einen Funken Hoffnung in sich spüren.
Geschrieben am: 05.09.2014
Die Vorurteile waren völlig übertrieben...
...aber nicht ganz unwahr. Dieses Album hat weder Kanten noch in irgendeiner Weise Momente, die den Anschein erwecken könnten, es würde sich hier an einem In Flames Album der früheren Jahre anlehnen. Wer also den gleichen melodischen, brachialen Gesang von Alben wie Reroute To Remain oder Soundtrack To Your Escape sucht wird hier (mal wieder) enttäuscht. Allerdings frage ich mich warum jene "Fans" dann nicht schon seit Sounds Of A Playground Fading abgehauen sind.
Leuten, die es gerne mal ein bisschen ruhiger haben wollen ? relativ betrachtet ? wären mit diesem Werk also bestens aufgehoben.
Mein persönlicher Favorit ist die erste Vorabsingle, "Rusted Nail". Es war zuerst eine ganz, ganz schwierige Kost, ist aber mittlerweile in Ohrwurm geworden. Auch der noch fragwürdigere Song "Through Oblivion", der eher an eine noch weichere Version von "Come Clarity" erinnert, hat nach einiger Zeit seine Existenzberechtigung gefunden.
Dieses Album wird garantiert nicht jedem schmecken, schon gar nicht denen, die immer noch nicht aufwachen wollen und sich die Augen vor der Tatsache, dass das "alte In Flames" nicht mehr existiert, verbergen. Allen anderen wird es auf jeden Fall gefallen.
Lediglich diese verdammten Ecolbooks regen mich auf. Hässlich im Regal, super anfällig für Beschädigungen (da die aus Pappe sind) und die CD bekommt man nur mit viel Fingerspitzengefühl aus dem Ding. Wenn es die Limited Edition wäre, hätte ich es noch so halb verstanden, aber das hier ist die stinknormale Standardedition. Was ist verkehrt mit Jewelcases?
Geschrieben am: 15.08.2014
Den Wurzlen treu und trotzdem nach vorne
Ich war ja schon seit The Power Within etwas skeptisch, was den neuen Sänger Marc Hudson angeht. Als besagtes Album erschienen ist haben sich diese Zweifel sofort erledigt und ich habe mich in seine wuchtvolle Stimme verliebt. Auf dem neuen Album hat sich das nur weiter vertieft.
Selbst nach dem dritten Durchhören hatte ich Schwierigkeiten, die guten von den nicht so guten Songs zu trennen. Das liegt vor allem an einer Sache: keine Balladen! Es gibt zwar ruhigere Songs, aber nichts wo man auch nur im Ansatz seine Augen zufallen spürt. Dies war meine größte Sorge, aber die Jungs wissen, wie sie mit ihrem Stil umgehen.
Einziger Kritikpunkt ist die Länge der Songs. Während bei früheren Alben die Längen sich um etwa 7 Minuten spielten, ist die neue Dauer der Wahl etwa 4 Minuten. Die progressiven Aspekte von DragonForce sind zwar noch zu spüren, allerdings deutlich zurückgegangen. Das soll aber nichts am Sound ändern, denn der gibt immer noch mitten aufs Maul!
Schade, dass nach ZP Theart nun auch Drummer Dave Mackintosh den Rückzug gegangen ist. Aber ich finde es schön, dass er auf diesem Meisterwerk noch ein letztes Mal seine unvergleichliche Spielkunst präsentiert hat.
Ohne Frage ein Muss für jeden Fan der früheren Werke sowie Leute, die es gerne mal ein bisschen schneller haben wollen.
Geschrieben am: 13.08.2014
Ähh...
Mit Ausnahme der Vorabsingle "Hearteater" ist dieses Album weitestgehend so uninteressant wie es nur gehen kann. Die meistens Songs klingen so unglaublich eintönig, dass man sich irgendwann fragt, ob das Album nicht einfach nur 50 Minuten lang das Gleiche ist.
Der Tiefpunkt des Albums ist der Titeltrack, "Sacrifice to Venus". Sowohl musikalisch als auch lyrisch ist es der reinste Reinfall ("Suck my pride out of my penis; dying away my sacrifice to venus").
Da ich Oceanic hart gefeiert habe, ist dieses Album einfach nur kaufunwürdig für jeden, der ähnlich gedacht habe.
Geschrieben am: 03.08.2014
So muss das sein!
Bleiben ihrem Image treu bis zur letzten Sekunde und geben knapp 50 Minuten durchgehend volle Kraft voraus. Wer schon die alten Alben geil fand, wird hier garantiert nicht enttäuscht werden.
Geschrieben am: 17.06.2014
Kommt nicht an Sagas ran
"Jetzt sind wir wieder da, nach ewig langer Zeit"
So heißt es im Opener, und das ist nicht gelogen. Die vier Jahre seit Rekreatur fühlen sich wie eine Ewigkeit an. Bei so einer Pause hat man entsprechend hohe Erwartungen. Und wie sehen die Ergebnisse aus?
Rekreatur ist auf jeden Fall überboten. Traurigerweise ist das aber auch keine Leistung, da das Album durch den Sängerwechsel Soundschwierigkeiten hatten. Diese wurden mittlerweile auf Robse eingestimmt, was man auch gut merkt.
Was ich schade finde, ist das der extreme, epische Bombast, den ich noch von Sagas so geliebt habe, kaum wiedergefunden habe. Am Ehesten spürte ich dies beim bereits im Vorjahr erschienenen Waldschrein (welches nach wie vor mein Lieblingssong aus der Robse-Ära ist).
Die größte Enttäuschung war aber der Bonussong, Aufbruch. Mana und Kurzes Epos waren auf den Vorgängeralben echte Juwelen; ich meine, wer kann denn etwas gegen über zehn Minuten ununterbrochenen, instrumentalen Epic Metal was aussagen? Dieses mal war der Song aber echt träge und er machte den Eindruck, als sei er mal eben ein paar Wochen vor Release zusammengeschustert worden.
Das klingt jetzt alles schlecht, aber wenn man sich meine vier Sterne ansieht, weiß man, dass das nichts bedeutet. Absolut betrachtet ist diese Scheibe nämlich immer noch ein super Ding und für jeden zu empfehlen!
Geschrieben am: 17.06.2014
Übergenial!
Seitdem ich das erste Mal von Deathstars gehört habe (2009) denke ich an fast nichts anderes mehr, als die neue Scheibe endlich in meinem Briefkasten zu haben. Nach fünf Jahren hat man deshalb sehr große Erwartungen.
Und was soll ich sagen? Ich wurde kein bisschen enttäuscht.
Dies ist bei Weitem ihr kräftigstes Album bis jetzt. Explode legt gleich damit los, wo sie das letzte Mal aufgehört haben. Kurz darauf kommt mit All The Devil's Toys eine wahre Deathstars Hymne auf. Aber mit dem Titelsong The Perfect Cult hauen sie einfach alles weg, was nicht nagelfest ist.
Empfehleswert für jeden, der Deathstars mal kennenlernen will, aber natürlich auch für die treuen Fans!
Geschrieben am: 13.04.2014
Wo Nightwish drauf steht ist auch Nightwish drin
Aber da Anette Olzon nichts mehr mit Nightwish zu tun hat, ist diese Aussage völlig irrelevant. Die gewohnte, kraftvolle Stimme, die im Jahre 2007 große Bekanntheit erlangt hat, ist zwar immer noch vorhanden, und auch stilistisch vermag man einige Parallelen zum ehemaligen Kollegen Tuomas Holopainen hören, aber unterm Strich ist das hier was völlig anderes.
Es geht weniger um den melodischen bzw. instrumentalen Teil, sondern ist tatsächlich der Gesang der dominanteste Teil dieses Albums. Außerdem ist die Musik mehr auf Pop als auf symphonische Elemente ausgelegt (wo bei diese nicht komplett fehlen).
Jeder, der diese Stimme nicht wegen des überflüssigen Tarja-Shitstorms verachtet hat, und sich auch mit nicht-Fantasy anfreunden kann, wird hier auf seine Kosten kommen.