"The eye of every storm" CD von Neurosis

von Andreas Reissnauer (July 2004) Keine Frage, "A sun that never sets" war eine geile Platte, aber im Vergleich zum Jahrhundertvorgänger "Times of grace" doch eine kleine Enttäuschung. Bei solch einer Vorgabe kann man aber einfach nicht gewinnen. Andererseits sind Neurosis eine Band, die ihren Sound ständig weiterentwickelt. Auch 2004 durchleben Neurosis ihre Depressionen mit vollster Aufmerksamkeit und Hingabe. "The eye of every storm" geht unter die Haut, stimmt nachdenklich und ist ein treuer Begleiter, wenn man in der Spirale des Lebens nach unten gleitet. Melancholiker und Gefühlsmenschen lieben diese Band für ihr unglaubliches Gespür, düstere Momentaufnahmen zu vertonen. Keine andere Band schafft es, das altbekannte Spiel der Laut/Leise-Dynamik dermaßen einfühlsam und zermalmend wiederzugeben. Auch 2004 überwiegen die ruhigen Parts im Sound der Kalifornier, aber dafür prasseln die Aggressionsschübe umso brachialer über den Hörer nieder. Ein erneutes Meisterwerk des Quintetts - Neurosis können gar keine schlechte Platte abliefern! (Andreas Reissnauer - Juli 2004)