"Quasar" CD von 4LYN

von Oliver Kube (26.03.2012) Ähnlich wie den etwa zur gleichen Zeit gestarteten Bayern von Emil Bulls, klebt auch den Hamburgern 4LYN noch immer das Nu Metal-Etikett an den Hacken. Da es dem Vierer - trotz zuletzt eher alternativ rockender Scheiben - nie gelungen ist, dieses abzuschütteln, scheinen sie den Zustand auf ihrem ersten Album, nach über vier Jahren Studioabstinenz, nun augenzwinkernd akzeptiert zu haben. Etwa beim zwischen 80er-Pop und Limp Bizkit-Klängen changierenden „Someone’s got 2 do it“ oder den cool groovenden Rap-Rockern „Jewellery store“ und „I am a phantom“ versucht man gar nicht mehr, alte Einflüsse und die damit verbundene, eigene Vergangenheit zu leugnen, sondern hübscht diese mittels eines modernen Soundgewandes clever auf. Aber auch bei eher kontemporäreren Nummern wie „Club exploitation“ oder dem nervösen Electro-Kracher „Train 2.0“ kommt der Vierer so frisch, locker und unverkrampft wie schon ewig nicht mehr daher. Gleiches gilt übrigens auch für die ruhigeren Momente des Albums - z. B. das melodische „When alone“ oder „10 minutes ago“, einen nachdenklichen Popsong mit Chart-Potenzial.