"Bloodwinter" CD von Wolfchant

von Björn Thorsten Jaschinski (05.12.2016) Nach ersten heidnischen Stürmen haben sich die Niederbayern personell beträchtlich gesteigert und ihren stilistischen Horizont enorm erweitert. Lyrisch kann man es Pagan Metal nennen, musikalisch jedoch sprengen sie dieses eigentlich recht vage definierte Feld. „Nornengesang“ klotzt als pompöses Vorspiel mit einer Opernsängerin, „Schicksalsmacht“ und der Partykracher „Am Schlachtfeld“ rücken alten „Reitern“ auf den Pelz: Mit deutschem Textgut, hymnischem Charakter und Wechselgesang. „Wolfchant (A wolf to man)“ zieht als aufpeitschende Bandode zum Mitschmettern ins Heidenlager, inklusive keltischen Running Wild-Anleihen in der Gitarrenarbeit. Per Dudelsack-Intro begibt sich „Das Bollwerk“ auf Mittelalterzeitreise, ist allerdings trotz der unplugged Strophen alleine schon durch den Gollum-Gesang im Duett viel metallischer. Selbst typischere Pagan-Kampfhymnen wie „Heritage of fire“ sind durch die heroische Virtuosität von Rebellion-Stimme Nortwin viel näher am traditionellen Heavy Metal, als die meisten Wald- und Wiesenkapellen.