Die EMP Plattenkiste zum 14.08.2020

Plattenkiste

Die heiße EMP Plattenkiste ist geschrieben. Ganz Deutschland schwitzt und stöhnt unter der derzeitigen Hitze. Man schafft es kaum vor die Tür ohne einen Hitzschlag dabei zu bekommen. Auch wir schwitzen, aber nicht nur wegen der Hitze. Nein, auch wegen Alben, die uns diese Woche berührt haben. Die EMP Plattenkiste für den 14.08.2020.

Nyktophobia – What Lasts Forever

Nyktophobia - Cover

Wie konnte ich dieses Album letzte Woche übersehen. Nyktophobia machen perfekten Death Metal.

Zugegeben, so ein Fauxpas ist mir noch nie untergekommen. Ein Album erschien, ich habe es nicht gehört und es somit nicht in der EMP Plattenkiste berücksichtigt. Geschehen nun mit Nyktophobia und ihrem Werk „What Lasts Forever“. Was die Band aus Datteln auf ihrem Drittwerk zelebriert, lässt die berühmte Göteborg-Ära aufleben und um ein famoses Album wachsen. Tragende Melodien treffen auf Black Metal-lastige Passagen um im Ganzen doch ein unfassbar starkes Death Metal Album zu formen. Der Wechsel zwischen getragenen Momenten und treibenden Passagen geht perfekt auf. Sänger Tomasz zeigt sich in bester Manier und liefert am Mikrofon ab. Wechselnd zwischen Screaming und tiefen gutturalen Growls bringt er sich punktgenau ein. Ummantelt von einer faszinierend harmonisch agierenden Instrumentalisierung gibt es 8 dynamische Songs. Alles Hits, kein einziger Ausfall! Wer wissen will, wie so manche Melodic Death Metal Platte hätte klingen sollen, der muss sich dieses Album zulegen. Meilenstein!

D.A.D. – A Prayer For The Loud

D.A.D. - Cover

In Dänemark sind D.A.D. richtig erfolgreich. Sollte überall so sein, denn die Band rockt ohne Ende.

Es gibt Phänomene, die man einfach nicht erklären kann. Eines ist beispielsweise, dass D.A.D. in ihrer Heimat Dänemark absoluten Kultstatus geniessen. Eine Band, die vor vielen Jahren unter dem Namen Disneyland After Dark begann, den Namen aber nicht behalten durfte. Sei es drum, denn letztendlich ging es um die Musik und die fetzt. D.A.D. sind eine der wenigen Bands, die den Rock wahrhaftig verstanden haben. Jedes Album eine Hitsammlung und so auch „A Prayer For The Loud“, welches nun erneut erscheint. Als Songwriter enorm gewachsen, zeigen die Dänen, was in ihnen steckt. Mit einem unfassbaren Gespür für Melodien und Energie, servieren sie einem 11 Songs, die Geschichte schreiben könnten. Nein, eigentlich müssen. Sei es von der famosen Gitarrenarbeit oder der Tatsache, dass Sänger Jesper so ziemlich Alles an die Wand singt, es passt einfach. Kein Ausfall, nur Hits und folglich sollte jeder Rock-Fan hier zugreifen.

Ghost – Opus Eponymous

Ghost - Cover

Das Debüt von Ghost ließ schon ahnen, dass die Band groß wird. Nun gibt es bei uns ne schicke Vinyl-Variante

Heutzutage sind die Schweden von Ghost wahre Stars. Der Aufstieg kometenhaft, auch wenn es zwischendurch Stress mit ausgestiegenen Mitgliedern gab, die Frontmann Tobias an den Karren fahren wollte. Klar, das Konzept war vielleicht nicht jedermanns Sache: Ein Frontmann, der quasi alles verkörpert, was eine Band darstellt. Der Rest der Truppe? Protagonisten, die eben austauschbar sind. Aber dies war schon von Beginn an so, wie das Debüt „Opus Eponymous“ beweist. Hier bewegte man sich noch in den Gefilden des Retro-Rock suhlte und Vergleiche zu anderen „diabolischen“ Bands, wie eben The Devil’s Blood konnten nicht von der Hand gewiesen werden. Auch ein Liebäugeln mit dem Psychedelic ist nicht von der Hand zu weisen und selbst der Brückenschlag zu King Diamond ist nicht zu leugnen. Dennoch schafften Ghost es bereits hier eine gewisse Eigenständigkeit ihren Songs zu verleihen, die über die Jahre ausgebaut wurde. Das Debüt gibt es nun als grünes Vinyl.

Angel Dust – Into The Dark Past

Angel Dust - Cover

Erschien 1986 und war damals schon ein Meilenstein. Deutscher Speed Metal, der sich gewaschen hat.

Nun ein Sprung in das Jahr 1986. Ja, dies ist eine gewaltige Zeitreise, aber eine, die sich lohnt. Der Metal machte sich breit und einige legendäre Alben erschienen in diesem Jahr. So auch „Into The Dark Past“ von Angel Dust. Wer nun an Faith No More und ihrem Album denken muss, ist wohl nicht mit der deutschen Metal-Szene vertraut. Die Band stammte aus Dortmund und hat den Speed Metal bereits mit dem Debüt, eben besagtem Album hier, auf Links gedreht. Exodus, alte Metallica-Scheiben, aber eben auch Agent Steel schießen einem in den Kopf, wenn man die 8 Songs sich einverleibt. Technisch auf allerhöchstem Niveau und spielerisch wirklich gewitzt, war dieses Meisterwerk damals für viele Fans schlichtweg „State Of The Art“. Aber auch heute ist das Album derart ansprechend, dass man sich die Neuauflage definitiv ins Haus holen sollte. Für Old School-Fans ein Pflichtkauf.

State Champs – Unplugged

State Champs - Cover

State Champs haben eine neue EP am Start. „Unplugged“, für welches neue Songs geschrieben wurden.

Den 10. Geburtstag darf man schon mal feiern. Zumindest als Band. So halten es auch State Champs, welche nun ein Unplugged-Album mit dem Namen (surprise, surprise!) „Unplugged“ veröffentlichen. Naja, bei 6 Songs muss man eher von einer EP sprechen. Diese hat es aber in sich. Feinfühlig, warm und schön in Szene gesetzt. Wo andere Bands sich einfach alten Songs bedienen würden, haben State Champs kurzerhand 4 Songs neu geschrieben. Lediglich „Dead And Gone“ und „Criminal“ wurden neu vertont. Herrlich detailliert und mit jeder Menge Instrumentalisierung ist „A Thousand Hearts“ der Opener. Auch „The Recipe“ spricht an, wenn er auch minimaler umgesetzt wurde, was keinesfalls negativ zu verstehen ist. „10 AM“ und „Crying Out Loud“ runden die Sache ab. Feinster Pop-Rock, der gute Laune versprüht und sowohl draußen in der Sonne, als auch am Abend auf der Couch gehört werden können. Schönes Ding von State Champs.

Kategorien: musik Peter

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