Die EMP Plattenkiste zum 26.06.2020

Plattenkiste

Die EMP Plattenkiste zum 26. Juni 2020. Der Sommer steht vor der Tür und leider ohne Livemusik. OK, Auto-Konzerte, aber mal ehrlich: Wer braucht denn sowas? Da haben wir wieder die schicken Alben für euch, damit es zu Hause zumindest nicht langweilig wird. Schaut rein und kauft ein. Die EMP Plattenkiste jetzt für euch!

White Lion – All You Need Is Rock ‚N‘ Roll

White Lion - Cover

Hair Metal von White Lion. Sollte man sich anschaffen, denn diese Box ist echt fett.

Manchmal stellt sich die Anerkennung doch erst im Nachhinein ein. So erging es auch White Lion, die nun mit der Box „All You Need Is Rock ‚N‘ Roll – The Complete Albums 1985-1991“ daher kommen. Das Debüt „Fight To Survive“ erschien 1985 und mit „Pride“ stellte sich der große Erfolg ein. Aber dieser sollte nicht von langer Dauer sein und 1991 erschien auch schon das letzte Album. Schade drum, denn die Band, welche klassischen Hair Metal zelebriert, war echt stark. So kommt es nun, dass Cherry Red Records dieses Boxset raushauen, welches die Gassenhauer parat hat. Darüber hinaus ist das Ding aber mit jeder Menge Bonusmaterial gespickt und geizt sicher nicht mit Musik. Remixe, Short Version, Livenummer, kurzum Alles ist am Start. Wer schon immer wissen wollte, was geilen Hair Metal ausmacht, der kommt um White Lion fast nicht rum. Also ran an den Speck!

Feuerschwanz – Das Elfte Gebot

Feuerschwanz - Cover

Klamauk war gestern. Feuerschwanz muss man nun wirklich als seriöse Band verstehen.

Bands sollten sich entwickeln. Ja, Stagnation ist bekanntlich der Tod und so auch bei Feuerschwanz. Diese haben in den letzten Jahren einen enormen Sprung hingelegt. Wo man die Truppe hier und da noch belächelt hat, musste das Grinsen nun Anerkennung weichen. „Das Elfte Gebot“ geht nun diesen Weg weiter. Mehrdeutige Texte, ernstere Songs und die Gewissheit, dass doch immer etwas Humor bei der Sache mitschwingt. Das neue Album ist aber auch härter, was dem Hörer direkt ins Ohr springt. Man bedient sich dem Power Metal und dem klassischen Metal, was die Frage aufwirft, ob dies noch Mittelalter-Rock ist. Jein, was aber letztendlich nebensächlich ist. Mit jeder Menge Tiefgang, widmet sich die Band auch ernsteren Themen, wie beispielsweise bei „Malleus Maleficarum“ zu hören ist. Geht es hier doch um den Inquisitor Kramer. Mit düsteren Klängen und dem angesprochenen härteren Gewand, sind Feuerschwanz den Kinderschuhen entwachsen. Super Album.

Grey Daze – Amends

Grey Daze - Cover

Ein schönes Andenken an Chester von Linkin Park. Dies hier ist seine erste Band und ja, man hört ihn am Mikrofon.

Leichenschändung? Die Frage kam auf, als man erfahren konnte, dass ein Album der Band Grey Daze erscheinen wird. Nun fragt ihr euch, wer das ist? Ja, das ist die Band des verstorbenen Linkin Park-Sängers Chester Bennington. 2017 verkündete er die Reunion der Band, zu der es letztendlich nie kam. Mit Hilfe des Sohnes Jamie und tatkräftiger Unterstützung von Mitgliedern der Bands wie Korn, Bush oder auch Breaking Benjamin, konnte man aber altes und neues Material letztendlich doch finalisieren. Natürlich leben die rund 40 Minuten von der Stimme eines Chesters. Und ja, auch der Verlust dieses Ausnahmesängers spielt eine Rolle beim Hörern. Diese Stimme, dieser Ausdruck und die Tatsache, dass die Songs größtenteils düster ausfallen, türmt sich zu einem emotionalen Berg beim Hörer auf. Man schwankt zwischen Tränen und großer Freude. Letztendlich muss man sagen, dass „Amends“ ein tolles Album geworden ist, welches dem Mann nur gerecht wird. Pflichtkauf!

Mantar – Grungetown Hooligans II

Mantar - Cover

Das Duo aus Bremen schlägt wieder zu. Cover-Songs im Sound von Mantar. Fette Kiste.

Und noch ein Coveralbum? Ja man, aber dieses hier ist wichtig. Unser Brutalo-Duo Mantar aus Bremen holt aus. Mit „Grungetown Hoologans II“ sind die Sludge-Götter wieder am Start. Wobei, über fehlenden Output konnte man sich eh nie beklagen. Man widmet sich den Bands der 90er und vertont diese neu. Die Mischung aus Punk, Black Metal, Doom und Sludge funktioniert herrlich, wenn es um Songs von Sonic Youth oder Mudhoney geht. Wem nun beide Bands nichts sagen, der sollte sich schnell schlau machen. Wir fragen demnächst ab. The Jesus Lizzatd werden mit „Puss“ berücksichtigt und „100%“ fährt auch noch cleanen Gesang auf. Ja geht es noch? Mantar nehmen diese Platte als Anlass, um sich neuen Seiten zu öffnen. Ihrem Sound dabei treu bleibend, funktioniert dies auch wunderbar. Wer sich nicht davor scheut, Coversongs zu hören, der wird hier seine helle Freude haben. Fans von Mantar eh!

Ahab – Live Prey

Ahab - Cover

Ahab und ihre erstes Livealbum. Ein wirklich starkes Ding, welches die Genialität der Band aufzeigt.

Wo derzeit keine Konzerte stattfinden, da muss man sich eben die Shows in die heimische Bude holen. Nun auch zu haben von Ahab. Ja, die Doom-Band ist nun wirklich mit ihrem ersten Livealbum am Start. Die Band, die sich nach Moby Dick benannte, ist seit vielen Jahren in den dunklen Untiefen unterwegs. Gute Fänge haben sie in Form von bestechend guten Alben präsentiert und dennoch hat man sich nie auf Lorbeeren ausgeruht. Nun also „Live Prey“, welches drei Jahre nach der eigentlichen Show erscheint. Aufgenommen in Jena beim Deaf Rope Fest VI präsentiert sich die Band hier in allerbester Manier. 5 Songs stark, diese aber mit einer ausgedehnten Spielzeit bestückt, zeigen Ahab, dass die mit Growls, Grooves und schweren Riffs auffahren können. In Kombination mit der maritimen Ästhetik der Songs, wird aus einer Live-Platte ein Live-Konzept. Ahab haben Kult-Faktor, wenn es um Doom geht!

Kategorien: musik Peter

Tags: Ahab All You Need Is Rock 'N' Roll Amends CD Das Elfte Gebot EMP Plattenkiste Feuerschwanz Grey Daze Grungetown Hooligans II Live Prey Mantar Plattenkiste Vinyl White Lion | permalink

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