Die EMP Plattenkiste zum 18.03.2022

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Die EMP Plattenkiste für den 18.03.2022 ist am Start. Die Tage werden wieder länger, die ersten Grill-Parties steigen und was passt hier besser als geile Musik. Damit ihr bestens versorgt seid, haben wir die passende Musik für euch. Reinschauen, inspirieren lassen und eintüten – Die Platten dieser Woche für euch!

Karma To Burn – Karma To Burn

Karma To Burn - Cover
Das Debüt von Karma To Burn gibt es nun auf farbigem Vinyl. Meilenstein in Sache „Stoner Rock“.
1997 erschien das Album „Karma To Burn“ von gleichnamiger Band Karma To Burn. Ein Album, welches bis heute genannt werden muss, wenn es um wegweisende Stoner Alben geht. Was viele Musikfreunde vielleicht nicht wissen, war hier John Garcia noch nicht am Drücker. Nein, den Posten am Mikrofon hatte damals Jason Jarosz inne. Das Debüt war das einzige Gastspiel des Sängers, der seinen Job doch sehr fabelhaft machte. Bereits der Opener „Ma Petite Mort“ zeigt dies. Ein Song, welcher wabert, pulsiert und durch die Stimme des Mannes sich erst zu dem entwickelt, was er letztendlich ist. Ein perfekter Song. „Bobbi, Bobbi, Bobbi“ ist treibender, sowie experimenteller. Dabei immer noch auf die Trademarks konzentriert, sticht der Song durch sein Tempo hervor. Das Tempo ist ansonsten dezenter, was dem Flow dient! Die Band versteht es wunderbar den Hörer in ihre Welt zu nehmen. So muss Stoner klingen! Neuauflage jetzt und hier.

Serj Tankian – Imperfect Harmonies

Serj Tankian - Cover
Herrlich perfekt und völlig widersprüchlich zum Titel ist das zweite Album von Serj Tankian.
Serj Tankian hat sich einen Namen als wilder Wuschelkopf bei System Of A Down gemacht. Mit seiner markanten Stimme hat er die Band nach Vorne gebracht. Doch irgendwann wurde es still um die Armenier. Der Mann macht als Solokünstler weiter und stellte 2010 sein zweites Album „Imperfect Harmonies“ vor. Einfach machte es der Mann einem nie. Gerade wenn man sich an die neue Ausrichtung gewöhnt hatte, drehte man Alles auf Links. So auch hier und der Name ist wörtlich zu verstehen. Es sind Symphonien, die wahrlich alle Register ziehen. Vom bombastischen Streichern, bis hin zu Drum ‚n‘ Bass-Einlagen – Tankian ist musikalisch bewandert und dies anscheinend in allen Genren. Mit viel Herz und noch mehr Können entstanden 12 Songs, welche mit viel Ruhe gehört werden muss. By-The-Way-Musik klingt anders, aber dies weiß man bereits von der Hauptband des Mannes. Nun wieder auf dem passenden Tonträger Vinyl erhältlich.

40 Watt Sun – A Perfect Light

40 Watt Sun - Cover
40 Watt Sun haben den Doom komplett hinter sich gelassen. Hier bekommt man ein starkes Folk-Album serviert.
40 Watt Sun haben ihre Verwandlung endgültig abgeschlossen. Aus dem Doom kommend, hat man 2016 mit „Wider Than The Sky“ diese Wurzeln bereits abgeschüttelt. „Perfect Light“ geht noch einen Schritt weiter. Von Allem befreit, was auch nur im Ansatz an Metal erinnern könnte, bekommt man hier ein Folk-Album serviert, welches einen wahrlich staunen lässt. Patrick Walker geht sogar so weit, dass er auf einen feste Band verzichtet und diese 8 Songs mit Gastmusikern eingespielt hat. Die überlangen Songs zeigen eine faszinierende Fragilität, welcher man sich nur schwer entziehen kann. Stimme, unverzerrte Gitarre und eben dezentes Beiwerk weiterer Protagonisten machen das Album zu einer emotionalen Achterbahnfahrt. Die Atmosphäre ist betörend, der Ausdruck des Songs Wahnsinn. Wem Singer/Songwriter-Musik zusagt, der dürfte hier eines der spannendsten Alben des Jahres vorfinden. Ganz großes Tennis ohne Knall und Wums. Muss aber auch nicht immer sein, wie man hier eindrucksvoll hört.

Cypress Hill – Back In Black

Cypress Hill - Cover
Ja, das Album hat den selben Namen wie bei AC/DC. Cypress Hill kehren hier zu ihren Wurzeln zurück.
„Back In Black“ ist das 10. Album von Cypress Hill. Ja, es gibt ne australische Band, die vor einigen Jahren ein gleichnamiges Album veröffentlicht hat. Nach dem Tode von Bon Scott markierte das Album von AC/DC einen Neuanfang. Ähnlich ist es bei Cypress Hill. Man kehrt zu den Wurzeln zurück und dies in derart eindrucksvoller Art und Weise, dass man sagen muss, Sen Dog und Co klangen selten so frisch. Alle Trademarks hat die Band verbaut, der Bass wabert und dröhnt, die Lyrics fetzen und selbst der Crossover-Ansatz wurde bedacht. „Come With Me“ versprüht einen Stoner-Ansatz, „Champion Sound“ spielt in der 1. Liga des Raps und „The Ride“ ist ein textlicher Striptease über Depressionen, Trauer, Schmerz und Verletzlichkeit. Textlich hauen hier Cypress Hill Alles raus. Das Album knallt durchweg, zeigt die Kultband frisch und aufgeweckt. Wer bei diesen 10 Songs nicht feiert, hat Rap nie verstanden.

Exhorder – Slaughter In The Vatican

Exhorder - Cover
Exhorder sollte man ein Denkmal bauen. Sie haben quasi den Groove Thrash erfunden.
Exhorder sind eine dieser Band, die den großen Sprung nie geschafft haben. Leider, wenn man sich die Alben so anschaut. 1986 erschien das Demo, 1990 das hier besprochene Album „Slaughter In The Vatican“, welches das Debüt darstellt. Thrash, aber eben nicht von der Stange. Exhorder zelebrieren hier den Groove Thrash, welchen zur damaligen Zeit nur noch Anthrax spielen. 8 Songs, die derart räudig, wüst und ungezügelt klingen, was man damals nur von Exodus und Slayer kannte. Technisch sind die Amis auf höchstem Niveau und zeigen dem Hörer mal auf, was im Bezug auf Speed, Groove und Heaviness machbar ist. Dabei ist es egal, welchen Song man sich vornimmt. „Anal Lust“, „Desecrator“ oder die Hymne „Exhorder“ sind Weltklasse. Mit einer fetten Produktion und einem wuchtigen Sound bleibt kein Wunsch offen. Vielleicht schaffen es Exhorder 32 Jahre nach der Veröffentlichung die Anerkennung zu bekommen, die ihnen zusteht. Dank Neuauflage möglich und wünschenswert.

Kategorien: musik Peter

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