Die EMP Plattenkiste zum 12.11.2021

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Die EMP Plattenkiste zum 12.11.2021 wäre auch im Sack. Ja, es gibt wieder ein paar super schicke Alben, die wir euch näher bringen wollen. Platten, die diese Woche rausstechen und unsere volle Aufmerksamkeit haben. Aber schaut selbst rein in die Plattenkiste für diese Woche.

Emigrate – The Persistence Of Memory

Emigrate - Cover
Neben Rammstein noch die zweite Band des Gitarristen. Das vierte Album von Emigrate wäre auch im Kasten.
Dass Emigrate mehr als ein halbherziges Nebenprojekt ist, sollte sich schon lange herumgesprochen haben. Initial gegründet, um den Kreativität freien Lauf zu lassen, hat sich Richard Z. Kruspe amtlich ins Zeug gelegt. Nun liegt mit „The Persistence Of Memory“ Album Nummer Vier vor, welches eine Ideensammlung aus 20 Jahren darstellt. Resterampe? Nein, sicher nicht, denn dafür sind die Songs einfach zu gut. 12 Songs, die sich in kein Korsett packen lassen. Man macht das, worauf man Bock hat. Zwischen Industrial und klassischem Rock gibt es jede Menge Farbtöne, welche eben durch Emigrate nun gezeigt werden. Insbesondere die zugänglichen Melodien sind auffällig, was dem Album einen wunderbaren Touch verpasst. Das Gastspiel von Till Lindemann bei „Always On My Mind“ macht hier keine Ausnahme. Initial sollten nur 4 Songs veröffentlicht werden, 12 sind es dann doch geworden. Und dabei gibt es keine Ausfälle, sondern vielmehr Songs, die ein hohes Niveau haben.

Benighted – Asylum Cave

Benighted - Cover
Das 2012er-Album von Benighted bekommt eine Neuauflage. Pure Gewalt und wahrlich ein Brocken.
Man muss sich immer wundern, wenn es um Benighted geht. Kommen die Herren doch aus Frankreich, das Land, welches ja für viele Menschen einen anmutenden Charme hat. Und dann hört man erneut das Album „Asylum Cave“ aus dem Jahre 2012 und wundert sich, was hier praktiziert wird. Death Metal der Extraklasse, welcher wahrlich keine Wünsche offen lässt. Das Überalbum wird nun neu aufgelegt, was wohl für jeden Musikfreund extremer Klänge die Chance ist, die Lücke im Regal zu schliessen. Was dieses Album an Düsternis und Brutalität auffährt, ist wahrlich großes Tennis. Musikalische Grenzen werden neu ausgelotet, kompromisslos aus allen Rohren gefeuert und der Hörer in einen wahnwitzigen Bann gezogen. Technisch komplex und wahrlich in einer eigenen Klasse spielend, schaffen Benighted einen Brocken, der nicht auf Anhieb zu verstehen ist. Vielmehr brauchen die 13 Songs Zeit, um die Durchschlagskraft komplett zu verstehen. Brutaler Brocken, der auch aus den Schuhen heben wird.

Nathan Gray – Rebel Songs

Nathan Gray - Cover
Etwas rebellischer geht es auf dem neuen Album von Nathan zu. Vorbei die Zeiten, wo es nur nachdenklich war.
Auch Nathan Gray hat neues Material am Start. Mit „Rebel Songs“ ändert sich aber auch etwas im bekannten Muster des Mannes. Wo man mit den bisherigen Alben quasi therapeutisch unterwegs war, läutet das neue Album eine neue Ära ein. Weg vom Muster von „Working Title“ oder „Feral Hymns“ und hin zur ausgestreckten Faust, wie es das Cover schon verdeutlicht. Das Resultat ist eine punkige Platte, die mitreißen soll. Macht sie und dies sogar in beeindruckender Art und Weise. Der rote Faden zu den bisherigen Alben ist hier aber immer noch gegeben. Gray ist ein Mann, der etwas Positives vermitteln will, was auch hier wieder sein Metier ist. Der Titeltrack fasziniert schon mit dem Risse Against-Fronter Tim McIlrath. Aber experimentell steht Gray ausgezeichnet, wie die Zusammenarbeit mit dem Rapper Eugenius beim Song „Look Alive“ verdeutlicht wird. Skepsis zur neuen Ausrichtung ade und hin zu einem bewegenden Album!

Mr. Bungle – The Night They Came Home

Mr Bungle - Cover
Den vertonten Wahnsinn gibt es von Mr. Bungle. Immer wieder eine helle Freude, wenn man dieser Band zuhört.
Wir schreiben das Jahr 2020 und Corona hat die Welt fest im Griff. Die ganze Welt? Ja, jedoch hält dies eine durchgeknallte Band wie Mr. Bungle nicht auf, ein „Halloween-Special“ zu spielen. Hintergrund für dieses Ereignis war die Veröffentlichung des Album „The Raging Wrath Of The Easter Bunny Demo“, welches die Band nach einer langen Pause wieder vereinigen sollte. Das Resultat zum besagten Halloween-Event ist nun in Form der Platte „The Night They Came Home“ erhältlich. Neben Songs des Albums, zeigt die Band um Mike Patton auch, dass sie Klassiker neu interpretieren kann. Sei es „Hell Awaits“ von Slayer, was kurzerhand mit „Summer Breeze“ vereint wird. Oder der Van Halen-Klassiker „Loss Of Control“. Circle Jerks oder auch S.O.D. runden das Bild ab. Die Band arbeitet sich in Ekstase hoch und lässt den Wahnsinn regieren. Neben CD, gibt es das Teil auch auf Schallplatte!

Broilers – Santa Claus

Broilers - Cover
Ein Weihnachtsalbum von den Broilers. Wieso auch nicht? Cool umgesetzt und wirklich stark.
Natürlich darf man sich fragen, ob nun ein Weihnachtsalbum von den Broilers sein muss. „Santa Claus“ ist ein solches, welches mit 12 Coversongs und 2 eigenen Tracks daher kommt. Natürlich kennt man „Feliz Navidad“ oder auch „Driving Home For Christmas“ und „Santa Claus Is Comin‘ To Town“. Schmerzt auch Alles nicht, denn die Broilers haben diese Klassiker mit ihrer Sound neu in Szene gesetzt. Auch der eigene Song „Grauer Schnee“ überzeugt, da er mit einem Augenzwinkern vorgetragen wird. Die 14 Songs machen durchaus Bock auf Weihnachten, auch wenn man so gar keinen Bock auf die besinnlichen Tage hat. Aber das ist hier eben das Problem des Musikfreundes und nicht der Band. Diese zeigt, dass sie durchaus in der Lage ist, eingestaubte und stellenweise schmalzige Songs in ein neues Gewand zu stecken. Und was Bad Religion mit „Christmas Songs“ durften, dürfen die Broilers ja wohl schon lange.

Kategorien: musik Peter

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