Album der Woche – Nirvana
Nirvana kommen aus Seattle – Grund genug für einen Majordeal
1989 machten sich Nirvana an die Veröffentlichung von „Bleach“ und führte sie sogar nach Europa. Mit mässigen Besucherzahlen gesegnet, verpuffte aber hierzulande „das nächste große Ding“. Dies sollte in Amerika anders aussehen und gerade aus Seattle kamen erschreckend viele Bands. Wer jemals in Seattle war und einen tristen Tag erlebte, der kann erahnen, was der Motor für die Musik aus Seattle war. Die Major-Label stürzten sich auf die Bands und Nirvana gingen bei Geffen unter Vertrag. Dass „Nevermind“ aber solch einen Erfolg haben sollte, erahnten nicht mal die Label-Mitarbeiter. Man stellte zur Veröffentlichung im September 1991 rund 46 000 Kopien in den Handel. UK wurde mit rund 35 000 Platten bedacht, da „Bleach“ dort ein Erfolg war. Selbst optimistische Rechnungen im Hause Geffen hofften auf rund 250 000 verkaufte Tonträger weltweit. Kühne Hoffnungen auf 500 000 Platten wurden geradezu im Keim erstickt.Der Glaube in „Nevermind“ war eher gering
Mehr als 300 000 Exemplare gingen Ende 1991 über den Ladentisch und heute zeigt der Zähler mehr als 30 Millionen verkaufte Platten an. Der verhaltene Optimismus wurde um ein Vielfaches übertroffen, was jedoch auch die Schattenseite hatte, dass Nirvana auf ein Podest gehoben wurden, auf welchem sich die Band niemals wohl fühlte. Der Erfolg sollte sich erst ab 1992 einstellten, da die Kritiker in den Staaten selbst das Album zur Veröffentlichung ignorierten. Erst als im Januar 1992 Michael Jackson mit „Dangerous“ von Platz 1 der Billboard Charts verdrängt wurde, sollte der letzte Musikkritiker bemerkt haben, dass „Nevermind“ ein Meilenstein ist. Und nun wird eben dieser Meilenstein 30 Jahre alt. Zeit für eine Neuauflage der ganz besonderen Art. Fans werden jubeln, Kritiker den Sekt köpfen. „Nevermind“ hat einen wahnsinnigen neuen Anstrich erhalten, der zweifelsohne keine Wunsche offen lässt. Neues Mastering und jede Menge Bonusmaterial!Neuauflage mit jeder Menge Bonuskram – Lohnt sich!
Kern der Veröffentlichung ist natürlich das Album „Nevermind“. Man nahm die analogen Bänder von damals und hat den Songs ein neues Mastering beschert. Noch mehr Nuancen, Feinheiten und einen anderen Fokus sind das Resultat, was die ohnehin schon fette Butch Vig-Produktion noch fetter macht. Darüber hinaus gibt es bei der CD-Version noch 4 Konzerte on top. Neben Amsterdam im legendären Paradiso, Melbourne, Tokio und Del Mar. Alle aus dem Jahre 1991 und 1992 und mit einem gewissen Underground-Spirit. Als Blu-Ray darf man sich den Paradiso-Auftritt zu Gemüte führen, welcher zurecht als einer der besten Auftritte von Nirvana zählt. Vinyl-Freunde dürfen sich derzeit über die Deluxe-Edition freuen, welche mit der 7-Inch-Single von „Endless, Nameless“ ums Eck schaut. Aufgrund derzeitiger Engpässe wird die Super-Deluxe-Edition für Vinylfreunde erst im Mai 2022 erhältlich sein. „Nevermind“ – Unser Album der Woche bei EMP!Tags: News Reviews Album der Woche CD Chris Novoselic Dave Grohl EMP Plattenkiste Generation X Grunge Kurt Cobain Nevermind Nirvana Pearl Jam Soundgarden Vinyl | permalink