Angezockt: Diablo II: Resurrected

Der Herr der Hölle, er ist wieder da. Nach 20 Jahren zeigt Diablo seine miese Visage wieder auf den Bildschirmen der Welt – Diablo II: Resurrected ist am Start. Zeit für eine kleine Reise in die Vergangenheit, Zeit für ein neues „angezockt“.

Alles bleibt so, wie es ist. Und anders.

Blizzard (und Vicarious Visions als ausführendes Studio) haben mit dem Remaster zum absoluten Klassiker der Hack‘n‘Slay-Branche einen großen Wurf gewagt: Denn die Fan-Gemeinde ist groß. Sie ist speziell. Und sie hat die Entwicklung mit Argus-Augen beobachtet. Am 23. September ist Diablo II: Resurrected nun für alle möglichen Plattformen erschienen – eigentlich können wir jetzt auf nahezu jedem Gerät Dämonen töten. Die Story von Diablo II ist hinlänglich bekannt, daran wurde nichts geändert – in vertonten Questtexten und Gesprächen lernen wir die Hintergründe der Welt kennen, zwischen den Akten gibt es schön gestaltete Cinematics als Zwischensequenzen. Also keine Neuerung, aber wir sprechen ja auch von einem Remaster.

2D zu 3D in 4K

Werfen wir den ersten Blick also auf die offensichtliche Veränderung: Die Grafik. Die alten 2D-Sprite-Grafiken wurden mit einer 3D-Grafik in 4K-Auflösung aufpoliert, im Spiel können wir auf Knopfdruck fließend zwischen alt und neu wechseln. Dazu gibt es ein paar kleinere Quality of Life-Anpassungen. Beispielsweise müssen wir Gold nicht mehr händisch aufheben, sondern spazieren einfach drüber. Dann wurde die Beutetruhe angepasst – mehr Platz und ein „Shared stash“ für alle eigenen Charaktere.
Richtig stark ist meiner Meinung nach auch die Einführung von Cross-Progression. Ich kann meinen Charakter also entspannt auf dem Sofa auf der PlayStation 5 zocken und nach dem Speichern direkt auf meinem Laptop oder PC loslegen kann. Anders herum gilt das natürlich auch. Ich muss nur für jedes System einmal das Spiel gekauft haben. Gutes und wichtiges Feature.

Substanz erhalten und erneuert

Blizzard macht mit Diablo II: Resurrected sehr viel richtig – sie haben die Spielsubstanz komplett erhalten und auf ein zeitgemäßes Level angehoben. Dadurch ist natürlich das Spielprinzip geblieben, wie es schon immer war: Etwas speziell. Wir bewegen uns auf Patchniveau 1.14d. Neue Items, Quests und Fähigkeiten sind also nicht dazugekommen. Heutzutage ist Diablo II schlichtweg nicht mehr massentauglich. Dafür ist es zu unbequem. Für mich hätten es gerne einige stärkere Änderungen sein dürfen – Thema Platzmanagement im Inventar oder Skillsysteme. Es erschließt sich mir einfach noch nicht, wieso ich die Fertigkeiten meines Charakters nur einmal pro Schwierigkeitsgrad zurücksetzen lassen kann. Das schränkt stark ein, einfach neue Dinge auszuprobieren.
Dennoch macht es Spaß mit den sieben bekannten Klassen (Amazone, Assassine, Barbar, Druide, Paladin, Totenbeschwörer und Zauberin) durch die Welt zu ziehen und ordentlich Monster zu kloppen. Die Versionen für PS5 und Xbox Series S/X laufen mit 60fps. PS4, Xbox One und Switch kommen auf 30 Bilder pro Sekunde. Die Nintendo Switch stinkt da natürlich stark ab. Ich habe auf PC und PlayStation 5 gespielt und bin von der Optik begeistert. Da wurde aus einem Titel wirklich eine Menge rausgeholt.

Spaß mit Charakterwechsel

Wie es langfristig mit der Motivation im Endgame aussieht, das ist so eine Sache. Ich vermute, dass Diablo II: Resurrected für die meisten von uns dann nicht mehr interessant genug ist. Aber es ist definitiv eine solide Basis, um die Zeit bis zu Diablo IV zu überbrücken. Ich für meinen Teil weiß jedenfalls jetzt schon, dass ich die meisten der sieben Klassen im Wechsel spielen werde – immer da, wo es gerade am meisten Spaß macht. Wenn ich zu lange an einem Boss klebe, dann wechsle ich halt auf einen anderen Charakter und haue da die Dämonen zu Klump. Von mir gibt es also eine klare Empfehlung zu Diablo II: Resurrected – wenn man sich bewusst ist, dass man hier ein Remaster bekommt. Auf geht es, Helden – wir sehen uns in Sanktuario und müssen erneut Deckard Cain den Arsch retten!

Kategorien: blog-movie-games Sebastian

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