Witcher-Fan-Projekt – KI spricht Geralt

Bei manchen Entwicklungen frage ich mich wirklich, ob das sein muss – oder ob es ein natürlicher Fortschritt ist: Eine Mod für die PC-Version von The Witcher 3 nutzt künstliche Intelligenz, um die Stimme des Protagonisten Geralt nachzuahmen. Und da das erschreckend gut funktioniert, sind Synchronsprecher entsprechend beunruhigt.

Inoffizielles Fanprojekt mit KI-Stimmen

Die Mod „A Night to Remember“ fügt dem Witcher-Spiel eine neue Kampagne hinzu, die nach der letzten Erweiterung ansetzt. Die Entwickler haben hier ordentlich Arbeit reingesteckt und sogar neue Dialoge eingesprochen. Selbst Geralt erhielt neue Dialoge. Die wurden bei dem inoffiziellen Fanprojekt jedoch nicht vom offiziellen Sprecher Doug Cockle eingesprochen, sondern mit Hilfe einer KI generiert. Und da beginnt das Problem: Professionelle Sprecherinnen und Sprecher fürchten um Jobs.
Hört hier einmal rein in die Witcher-Mod:

Ersatz durch KI ist herzzerreißend

„Wenn das wahr ist, ist das einfach herzzerreißend. Ja, KI könnte Dinge ersetzen, aber sollte sie das? Wir haben buchstäblich die Wahl. Das Ersetzen von Schauspielern durch KI ist nicht nur ein rechtliches Minenfeld, sondern eine völlig seelenlose Entscheidung“, kommentiert Synchronsprecher Jay Britton.
Auch der Videospiel-Synchronsprecher Thomas Mitchells hat Bedenken gegenüber der Technologie. „Man bekommt keine Spontaneität, man bekommt nicht die persönliche Erfahrung einer Person, man bekommt nicht die Essenz der Menschlichkeit in den Zeilen“, so Mitchells gegenüber der US-Publikation Input.

Nicht vollständig neu in der Branche

KI-generierte Stimmen sind in der Branche aber immerhin nicht vollständig neu – Studios wie Obsidian Entertainment (Fallout: New Vegas und South Park: Der Stab der Wahrheit) setzen für interne Zwecke in frühen Stadien der Entwicklung auch auf KI-Stimmen. Allerdings tatsächlich vorerst noch als Platzhalter.

Kategorien: blog-movie-games Sebastian

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