Die EMP Plattenkiste zum 28.06.2019

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Die EMP Plattenkiste für den letzten Freitag des Juni. Wieder ein Monat geschafft, der nun auch schon das erste halbe Jahr 2019 abschliesst. Auch diesen Freitag gibt es wieder starke Alben, die wir für euch zusammen getragen haben. Lohnt sich, schaut rein und lasst euch inspirieren.

Hollywood Vampires – Rise

Hollywood Vampires - Cover

Die Supergroup aus Perry, Cooper und Depp ist zurück. Hollywood Vampires!

Hollywood Vampires, wohl die Supergroup der Extraklasse. Glorreiche Namen wie Joe Perry, Alice Cooper und Johnny Depp. Geht es noch glamouröser? Kaum. Dennoch muss man „Rise“ genauso rezensieren, wie eben jede andere Band auch. Promi-Bonus? Nicht bei uns. Drei Jahre nach dem Debüt legt man Album Nummer Zwei vor, welches geradezu vor Lust am Musizieren strotzt. Classic Rock hier, Schock-Rock da und dennoch immer auf einem geraden Kurs agierend, schafft das Trio das, was andere nicht geglaubt hätten. Selbst eine Punk-Attitüde wie bei „We Gotta Rise“ kann man vernehmen. Wo man bisher eher auf Cover-Songs verwendete, um Hollywood Vampires nach Vorne zu bringen, sind nun Eigenkompositionen an der Tagesordnung. Von einem Druck, welchen die Band verspürte, merkt man nichts. Locker aus der Hüfte geschossen, mit Liebe zu den Klängen, die eben das Trio schätzt, ist dieses Album wirklich ein starkes Ding geworden. Solltet ihr euch reinziehen!

Bokassa – Crimson Riders

Bokassa - Cover

So Freunde! Das ist das Debüt! Bokassa sind derart geil, dass man fast weint vor Rührung.

Es gibt sie noch. Bands, die derart überzeugen und man sich wahrlich fragen muss, wieso es solche Momente nicht öfter gibt. Bokassa ist ein Name, den man sich merken sollte. Nein, ein Name, den man sich merken muss. Lars Ulrich lobt das norwegische Trio ohne einen Abstrich. Nun könnte man sagen, dass der Musikgeschmack des Drummers eventuell seinen Schlagzeug-Fertigkeiten gleichkommt. Aber denkste, denn „Crimson Riders“ ist ein unfassbar gewitztes Album. Hier mischt man wild – und doch stets gekonnt – Stoner, Metal, ja und selbst Hardcore, Punk und Thrash. Celli hier, Saxophon da. Was anscheinend nicht geht, wird hier zu einem 29-minütigen Trip der Sonderklasse. Der britische Metal Hammer hat es schon als „Debüt des Jahres“ deklariert. Zurecht, wie wir finden, denn solch ein Meisterstück gelingt wahrlich nur einem (minimalsten) Bruchteil aller Bands. Wer offen für Musikrichtungen ist und richtig amtlich den Hintern versohlt bekommen möchte, der wird Bokassa lieben!

Alex Mofa Gang – Ende Offen

Alex Mofa Gang - Cover

Lyrisch sind Alex Mofa Gang unfassbar gewitzt. Punk mit Popo-Appeal gibt es musikalisch auf die Ohren.

Was habe ich mich über diesen Bandnamen aufgeregt. Bitte was? Alex Mofa Gang? Das ist nicht euer Ernst?! Doch nach 7 Jahren Bandbestehen, habe ich mich auch daran gewöhnt. Die Stimmungskanonen greifen nun mit „Ende Offen“ erneut an und ja, die Punk-Rock-Kapelle mit dem Pop-Appeal hat Ganzes geleistet. Leider ist das Ende nicht offen, denn bekanntlich hat jedes Album eins. Gerotzt wird hier, gerockt wird hier und der Sound ist wahrlich nicht von schlechten Eltern. Man kann der Band Abstriche beim Namen machen, ist OK, aber was sie hier auf dem dritten Album zaubern, ist echt stark. Mit einem Song wird Bielefeld bedacht, in anderen kommen Redewendungen zum Tragen. Lyrisch ist Alex Mofa Gang wirklich eine Meisterleistung. Musikalisch gibt es hier aber auch nichts zu kritisieren, sofern man nicht annimmt, dass die Band schrulligen Oldschool-Punk zelebriert. Nein, offen, modern und immer authentisch. Sollte man anchecken.

Memoriam – Requiem For Mankind

Memoriam - Cover

Memoriam sind wieder zurück. Und zwar so, wie man es sich erhofft hat. Bolt Thrower 2.0.

Memoriam haben mit ihrem zweiten Werk einige Hörer und Fans vor den Kopf gestossen. Die Band, welche quasi der Nachfolger der legendären Bolt Thrower darstellt, hatte ein starkes Debüt. Der zweite Schlag folgte schnell, konnte aber nicht alle Hörer überzeugen. Nun wieder die Rückkehr zu alter Stärke? Yes, und wie! „Requiem For Mankind“ ist die Vertonung dessen, was man sich unter „die Panzer rollen wieder“ vorstellen darf. Ohrenbetäubender (geiler) Lärm, todbringend, gnadenlos und Death Metal in feinster Art und Weise. Dickste Refrains treffen auf unfassbar tighte Riffs. Das Schlagzeug ist an Durchschlagskraft kaum zu übertreffen. Und dann diese Faszination für den Gesang von Karl Willetts. Immer und immer wieder faszinierend. Oh ja, Bolt Thrower sind Geschichte, aber „Requiem For Mankind“ lässt Parallelen zu „…For Victory“ zu. Ohne Abstriche, ohne „Wenn und Aber“. Hier wird die Axt geschwungen und ja, Memoriam sind ganz großes Tennis. Spiel, Satz und Sieg!

Kategorien: musik Peter

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