Die EMP Plattenkiste zum 19.02.2021

Plattenkiste

Die EMP Plattenkiste in der Karneval-Woche. Naja, 2021 war nicht das Jahr für die Jecken, aber hey, nächstes Jahr wird es sicher wieder besser. Und was nun, wenn man keinen Spaß hatte? Richtig, Musik hören! Wir haben wieder die geilen Highlights der Woche für euch. In unserer EMP Plattenkiste für den 19.02.2021!

Mogwai – As The Love Continues

Mogwai - Cover

Die schottische Post-Rock-Band Mogwai liefert wieder herrlich ab. Hier gibt es wahrlich keine Ausfälle.

2020 konnten Mogwai auf 25 Jahre Bandgeschichte blicken. Aus der Party wurde nichts, die Arbeit zum neuen Album wurde durch Covid-19 ebenfalls auf den Kopf gestellt. So wurde das 10. Album „As The Love Continues“ nicht in den Staaten aufgenommen, sondern in Worcestershire. Doch man wusste sich zu behelfen und so wurden die Videokonferenzen mit dem Produzenten schnell zur Routine. Das Resultat ist wieder ein Album, welches alle Trademarks der Band ausweist. Rau ist der Ton, Stimmungen werden aufgebaut. Auch an Dramaturgie mangelt es dem Album nicht. Geschickt schafft man erneut den typischen Sound der Schotten vorzulegen, welcher aber 2021 noch kraftvoller klingt. Natürlich sind die 11 Songs wieder größtenteils instrumental, wobei „Ritchie Sacramento“ eine ganz starkes Ausnahme ist. Auch „Fuck Money“ mit seiner Vocoder-Stimme stellt eine Ausnahme dar, die sich echt sehen lassen kann. Mogwai liefern ab, aber daran zweifelte ja niemand, oder?

Thron – Pilgrim

Thron - Cover

Das dritte Album von Thron besticht auf ganzer Linie. Die Band aus dem Schwarzwald macht keine halbe Sachen.

Thron kann man definitiv Tatendrang attestieren. Die Herren aus dem Schwarzwald haben 2017 ihr Debüt vorgelegt. 2018 sollte das zweite Album folgen und die Trilogie wird nun 2021 komplett gemacht. „Pilgrim“ ist natürlich wieder astreiner Black Metal, der Fans des Genre definitiv begeistern wird. Ein Sound, den man nicht von einer deutschen Band erwartet, da man bereits beim ersten Durchlauf Richtung Skandinavien blickt. Thron schaffen es derart viele großartige Einflüsse zu vereinen, dass es einem geradezu schummrig wird. Sei es die Genialität von Tribulation oder Dissection, was die Melodien betrifft, oder eben die Würze, wie man sie von Watain oder Necrophobix kennt. Messerscharfe Riffs, bestechende cleane Gitarren und ein gewitzte Soli stellen die Basis dar. Die Beats sind fett, hier und da luftig und mit dem kraftvollen Gesang, meistern 10 Songs, die stellenweise dem Rock frönen. „Pilgrim“ ist ein unfassbar starkes Album, welches über jeden Zweifel erhaben ist. Pflichtkauf!

Love And Death – Perfectly Preserved

Love And Death - Cover

Korn-Gitarrist Brian Welch legt ein neues Album seiner Zweitband Love And Death vor.

Zugegeben, der Name Love And Death wird nun keinen Innovationspreis gewinnen. Aber darum geht es auch nicht bei der Band, die aus Brian Welch (Korn) und Jasen Raunch geht, welchen man von Breaking Benjamin kennt. Ausgelegt als Projekt, haut nun eben diese Truppe den Nachfolger des 2013-Albums raus. „Perfectly Preserved“ entstand überraschend schnell, was man vielleicht auch auf den weltweiten Tour-Stop zurückführen kann und darf. Und ja, was Welch bei Korn macht, ist hier auch irgendwie als gesetzt anzusehen. Wenn auch mit Abstrichen! Es ist ein Flashback in die gute alte Zeit des Nu Metal, wenn dieser dann doch sich eher dem Grunge bedient als den Elementen der Hauptband von Welch. Der Spirit ist da, das Feuer bei den Mitgliedern brennt und hinsichtlich der Songs muss man der Band attestieren, dass sie wissen, wie man Songs schreibt. Mit 10 Songs ausgestattet, wirkt das Album kompakt. Tolles Teil!

Lake Of Tears – Ominous

Lake Of Tears - Cover

Lake Of Tears knüpfen an die glorreichen Tage an. Ein ganz starkes Album aus Schweden!

Lake Of Tears bewegen sich fern ab von dem, was man als Kommerz bezeichnet. Daniel Brennare liebt seine Band, verbog sich aber nie und wollte es auch nicht auf den großen Durchbruch anlegen. Und dennoch gibt es Lake Of Tears schon so viele Jahre. Mit „Ominous“ kommt nun ein neues Album, welches einem Konzept unterliegt. Ein Kosmonaut begibt sich auf eine Reise ans Ende der Welt, wobei Krankheit und Depression als lyrischer Leitfaden gelten. Selbstverständlich sind dies ideale Voraussetzungen für eine dunklere und bedrückende Musik, die Lake Of Tears in 9 Songs verarbeitet. Quasi im Alleingang hat der Mann dieses Album aufgenommen, was zu einer Genialität führt, die eben nur so entstehen kann. Aus einer Hand und in einem Guss, ist dieses Album der Beweis, dass Lake Of Tears es noch können. Ein Album, welches nahtlos an die großen Tage der Band anknüpft und jeden Freund von Düster-Rock begeistert.

Ricky Warwick – When Life Was Hard And Fast

Ricky Warwick - Cover

Ricky Warwick kann es noch. Herrlich, wie der Nordire sich hier wieder von der besten Seite zeigt.

Ricky Warwick hat sich Zeit gelassen. 2015 erschien das letzte Album des Mannes, nun gibt es endlich einen Nachschlag. Mit „When Life Was Hard And Fast“ meldet sich der Nordire wieder zurück und dies in eindrucksvoller Art und Weise. Mit Keith Nelson, der bei Buckcherry zu Gange war, hat er sich einen Kumpel für die Produktion, aber eben auch für das Songwriting mit ins Boot geholt. Das Resultat sind 11 Songs, die derart dem amerikanischen Melodic Rock frönen, dass es sich gewaschen hat. Wer nun denkt, dass es in diesem Genre nichts mehr zu sagen gibt, der wird hier belehrt. Warwick pendelt zwischen rotziger Nummer, die Punk-lastig erscheint und reduzierten Balladen. Bei „I Don’t Fell At Home“ holt er sich Verstärkung in Form von Frontmann Joe Elliott aus dem Hause Def Leppard oder auch Andy Taylor von Duran Duran. Ricky Warwick fesselt und begeistert. Wirklich ein starkes Album!

Kategorien: musik Peter

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