Die EMP Plattenkiste zum 18.12.2020

Plattenkiste

Die letzte EMP Plattenkiste für dieses Jahr. Zumindest sagt mir mein Kalender dies so. Nächste Woche feiern wir Weihnachten und die Woche darauf ist Neujahr. Verrückt. Wir haben das Jahr 2020 somit hinter uns gebracht. Ja, war nicht das beste, aber musikalisch konnte man nun nicht groß meckern. So schauen wir nochmals auf 5 Platten, die uns diese Woche bewegen. Ansonsten „frohes Fest“ und einen guten Start ins Jahr 2021.

NOFX – Never Trust A Hippy

NOFX - Cover

„Dein Kumpel Jesus“ oder so ähnlich. NOFX und ihre EP „Never Trust A Hippy“!

Endlich ist eine Vinyl-Neuauflage am Start. Die Rede ist von „Never Trust A Hippy“ von NOFX. Ja, schon damals im Jahre 2006 sorgte das Cover unter Die-Hard-Christen für Verärgerung. Aber so ist die Truppe von Fat Mike nun mal: Provozieren, wo es nur geht. Die EP beinhaltet 6 Songs und eine Spielzeit von exakt 13:05 Minuten. Der Kenner weiß sofort, dass man es hier mit schmissigen und knackigen Punk-Nummern zu tun hat. Der Opener „Seeing Double At The Triple Rock“ war auch auf dem Album „Wolves’ Clothing“ zu hören. „The Marxist Brothers“ ebenfalls. Insbesondere der Vagina Dentata-Klassiker „Golden Boys“ ist ein saustarker Song. Geschrieben im übrigen vom heutigen Foo Fighters-Gitarristen Pat Smear. Mit „You’re Wrong“ gibt es noch eine akustische Nummer auf die Ohren, was NOFX durchaus gut zu Gesicht steht. Zwei weitere Nummern runden die Kiste ab. Jetzt auf gelbem Vinyl!

Alcest – Écailles De Lune

Alcest - Cover

Das Werk „Écailles De Lune“ wird 10 Jahre alt. Grund, dass man es neu auflegt. Kommt sogar mit einem Bonussong daher.

10 Jahre hat nun „Écailles De Lune“ nun schon auf dem Kerbholz. Ursprünglich dem Black Metal zugeordnet, haben Alcest ein unfassbar tolles Album veröffentlicht. Von den einstigen Wurzeln hörte man schon damals nicht mehr viel, wenn man vereinzeltes Geschrei beim Opener vernachlässigt. Was Alcest hier geschaffen haben, ist vielmehr ein Hörgenuss für besinnliche Abende. Sei es der Drang nach getragenen Melodien, der Tatsache, dass Parallelen zu Sigur Ros nicht von der Hand zu weisen sind oder der Umstand, die Riffs einfach ins Ohr gehen. Kopf der Band Neige hatte eine Vision und diese in ein Album gegossen, welches durch Atmosphäre besticht. Der Umstand, dass die Texte auf Französisch sind, ist hierbei egal. Alleine die Musik reicht schon aus, um das Album zu einem großartigen Hörgenuss werden zu lassen. Für alle, die damals das Album sich nicht angeschafft haben, hier eine klare Empfehlung. Kommt sogar einem Bonustrack daher.

Between The Buried And Me – Colors

Between The Buried And Me - Cover

„Colors“ von Between The Buried And Me bekommt eine Neuauflage. Vinyl-Freunde dürfen sich darüber freuen.

Tja, leichte Kost gibt es in der Adventszeit sicher nicht. Da passen auf Between The Buried And Me irgendwie auf den Speiseplan. „Colors“ ist ein Mammut-Album mit 64 Minuten Spielzeit. Und wie damals in den guten alten C64-Zeiten entdeckt man in 64 Minuten einfach so viele Dinge, die einen anfixen. „Colors“ ist per schon mal nicht zu kategorisieren. Sicherlich sind Songs wie „(B) The Decade Of Statues“ derber Metal, aber so einfach ist die Rechnung einfach nicht. Die Schwarz-Weiß-Rechnung geht spätestens mit „Informal Gluttony“ nicht auf. Lachen einen hier doch sehr progressive Klänge an, die von Fusion bis hin zum Latino Metal reichen. Oder mit Bands ausgedrückt: Zwischen Radiohead und Dillinger Escape Plan ist viel Luft. „Alles kann, nichts muss“, ist das Credo der Band, die technisch gesehen auf allerhöchstem Level spielt. Wer nun diese musikalische Versohlung noch nicht im Regal hat, darf nun zugreifen.

Royal Hunt – Dystopia

Royal Hunt - Cover

„Dystopia“ heisst das neue Album von Royal Hunt. Es wird wieder dick aufgetragen und man überzeugt auf ganzer Linie.

Man bläst wieder zur Jagd. Ja, ihr Schlauberger ich spreche von Royal Hunt. Die Dänen blasen erneut in die Hörner und dies in beeindruckender Art und Weise. „Dystopia“ des neunten Studioalbums. Was erwartet euch? Zwischen Prog und Power Metal ist Alles vorhanden. Das Konzeptalbum besticht durch großartige Gastbeiträge. Sei es Mats Leven von Candlemass oder Mark Boals, der mit Malmsteen schon gemeinsame Sache machte. 10 Songs, die genre-mäßig keinesfalls leicht zu definieren sind. Und über all dem steht eben dieser glamouröse Sound, der seinesgleichen sucht. Stets unter dem Radar des Erfolgs agierte diese Band und dabei ist das Handwerkszeug wahrlich großartig. Mit „The Art Of Dying’“ schickte man schon einen Vorboten ins Rennen, der Bock auf Mehr macht. Und ja, die restlichen 9 Songs spielen in der selben Liga. Ohne Wenn und Aber. Hier wird dick vorgetragen und man sollte sich das Album definitiv bestellen. Lohnt sich!

Skeletal Remains – The Entombment Of Chaos

Skeletal Remains - Cover

Death Metal Fans sollten definitiv das neue Album von Skeletal Remains antesten. Starkes Ding!

„The Entombment Of Chaos“ ist ne Ansage. Und welche! Das Album stammt aus dem Hause Skeletal Remains! Sagt euch nichts? OK, aber Fueled By Fire wird euch noch was sagen. Und deren Gitarrist Chris Monroy steckt hinter dieser Band. Das Album „Devouring Mortality“ schlug 2018 im Death Metal-Lager hohe Wellen. 2020 wird nachgelegt und wie. Knallhart und ohne Kompromisse. Es werden sogar Vergleiche zu alten Morbid Angel-Platten laut, die man in der Tat nicht von der Hand weisen kann. Die Riffs bügeln, die Technik des Drummers Charles fasziniert. Kurzum, jeder Fan des Death Metals wird hier gerne zuhören. Abrissbirnen kommen quasi im Sekundentakt und wer auf markante Riffs steht, der wird hier ebenfalls fündig. Einzelne Songs nun als Paradebeispiel zu nehmen wäre vermessen. Das ganze Album ist eine Gedicht und wird jedem Freund der härteren Klänge zusagen. Absoluter Hingucker im Jahre 2020 und dringend eine Empfehlung hierfür.

Kategorien: musik Peter News

Tags: Reviews Alcest Between The Buried And Me CD Colors Dystopia Écailles De Lune EMP Plattenkiste Never Trust A Hippy NOFX Plattenkiste Royal Hunt Skeletal Remains The Entombment Of Chaos Vinyl | permalink

Teile diesen Artikel: