Angezockt: Final Fantasy VII Remake

In Final Fantasy VII Remake begleiten wir Cloud Strife aus seiner Reise.

In Final Fantasy VII Remake begleiten wir Cloud Strife aus seiner Reise.

Eines der wohl am sehnlichsten erwarteten Remakes der Videospielwelt hat im April den Markt erreicht: Final Fantasy VII Remake bringt die Geschichte von Cloud Strife und seinen Kollegen der Rebellengruppe Avalanche in meist wunderschöner Optik auf die PlayStation 4 – eine gelungene Umsetzung aus dem Hause Square Enix. Für die neueste Ausgabe von Angezockt habe ich mir den Titel zur Brust genommen und mich für mehr als 35 Stunden ins Spiel versenkt.

Erster Release in 1997

Zum Original muss ich nicht viel sagen, Final Fantasy VII gehört zu den bekanntesten Rollenspielen der Branche. Bereits im Januar 1997 erstmals veröffentlicht, zog es Gamer auf der ganzen Welt in seinen Bann. Kein Wunder, dass die Rufe nach einem Remake immer lauter wurden – denn mit heutigen Möglichkeiten muss aus diesem Spiel doch noch viel mehr herauszuholen sein. Und das Ergebnis spricht für sich: In den ersten drei Tagen nach Release wurde Final Fantasy VII Remake mehr als 3,5 Millionen mal verkauft.

In FF7R erkunden wir uns bekannte Orte in einer wunderschönen Optik.

In FF7R erkunden wir uns bekannte Orte in einer wunderschönen Optik.

Mehr als ein Grafik-Remake

Die Entwickler haben den Fans von Final Fantasy VII aber nicht nur ein einfaches Grafik-Remake spendiert, sondern sich gleich ganz neu herangewagt: Eigentlich wurde es von Grund auf mit moderner Spieltechnologie neu erstellt und ist somit eher eine Neuinszenierung des Spiels. Dadurch ist auch der Umfang massiv gewachsen – Final Fantasy VII Remake ist besser gesagt eine erste Episode einer neuen Reihe, wahrscheinlich als Trilogie ausgelegt. So ganz genau wissen wir das nämlich noch nicht.

Unsere Waffen können wir leveln und dadurch weiter verbessern.

Unsere Waffen können wir leveln und dadurch weiter verbessern.

Herausragend schöne Bilder und Animationen

Final Fantasy VII Remake wurde in der Unreal Engine 4 umgesetzt und beglückt uns die meiste Zeit mit wirklich herausragend schönen Bildern und Animationen – gerade die Kämpfe präsentieren sich als opulente Feuerwerke. Und auch die Cutscenes sind in der Regel auf höchstem Grad poliert, als wäre man mitten im Geschehen. Leider kommt es auch immer wieder vor, dass die ein oder andere Landschaft eher als eintöniger Einheitsbrei dargestellt wird – an einigen wenigen Stellen vermisst man die sonst so auffällige Liebe fürs Detail. Und die Karten gestalten sich als halb-offene Schlauchwelt, da wäre etwas mehr Freiheit und ab und an ein wenig mehr Loot sehr nett gewesen.

Allerlei Wesen treiben sich in der Welt von Final Fantasy herum.

Allerlei Wesen treiben sich in der Welt von Final Fantasy herum.

Cloud und seine Freunde

Kurzer Exkurs zum Plot: Hauptprotagonist ist Cloud Strife, ein ehemaliges Mitglied der Eliteeinheit S.O.L.D.A.T. – angeheuert von der Rebellengruppe Avalanche um den brummigen Barret Wallace und Tifa Lockhart. Gemeinsam mit ihren Kumpanen soll einer der Mako-Reaktoren des mächtigen Shinra-Konzerns gesprengt werden – denn diese Reaktoren rauben dem Planeten seine Lebensenergie. Schnell wird klar, dass unsere Gruppe von Helden sich in eine weitaus größere Sache verstricken wird – denn sehr schnell wird es sehr hitzig und gefährlich.

Unsere Helden verfügen über eine Vielzahl von individuellen Fähigkeiten.

Unsere Helden verfügen über eine Vielzahl von individuellen Fähigkeiten.

Veröffentlichung in einzelnen Episoden

Durch die Entscheidung Final Fantasy VII Remake in separaten Episoden zu veröffentlichen, geben die Entwickler dem Spiel deutlich mehr Zeit, die eigentliche Geschichte zu erweitern und in Ruhe zu erzählen. Dadurch bekommen viele Charaktere deutlich mehr Tiefe und ein wirkliches Gesicht. Was mir sehr gut gefällt – denn so verbinden wir viel mehr mit ihnen und erleben eine wirkliche Reise. Natürlich darf man auch nicht außer Acht lassen, dass Final Fantasy noch immer ein JRPG ist, das ist überaus deutlich zu spüren. Sollte man aber sowieso wissen, wenn man sich mit der Serie und dem Universum auch nur einmal ansatzweise auseinandergesetzt hat.

Keine klassisch-rundenbasierten Kämpfe

Für das Gameplay und besonders die Kämpfe hat sich Square Enix bei Final Fantasy VII Remake gegen klassisch-rundenbasierte Kämpfe entschieden – wir kämpfen live und in Farbe. Dennoch befehligen wir eine Gruppe aus bis zu drei Kämpfern, allesamt mit unterschiedlichen Attacken. Jeder Kämpfer hat zwei ATB-Balken, was für „Active Time Battle“ steht. Ist einer dieser Balken durch die normalen Attacken oder Blocks gefüllt, dann kann eine Spezialattacke oder ein Zauber ausgelöst werden – wir als Spieler müssen je nach Spielmodus dazu allerdings den Befehl geben und nehmen so maßgeblich Einfluss auf das Kampfgeschehen. Finde ich sehr gut, denn so bekommen die Kämpfe gegen Gegnergruppen und Bosse eine ganz eigene Dynamik und wir müssen jederzeit agieren und reagieren. Mit ein wenig Übung funktioniert das auch überaus gut.

Wie geht es weiter mit Cloud? Wir wissen es noch nicht.

Wie geht es weiter mit Cloud? Wir wissen es noch nicht.

Starker Soundtrack, tolle Lokalisierung

Besonders positiv stechen auch der Soundtrack und die allgemeine Soundkulisse heraus – in den Kämpfen wummst und rummst es ordentlich, die Zwischensequenzen sind stimmig vertont und die englische Synchronisation ist einwandfrei. Mit der deutschen Lokalisierung bin ich persönlich nicht ganz zufrieden, das ist allerdings auch rein subjektiv – mir fehlen da zwischendurch leicht die Zusammenhänge. Rein handwerklich haben die Sprecher hier meiner Meinung nach jedoch durchweg saubere Leistung abgeliefert. Und wenn wir mit unserer Gruppe durch die Welt laufen, dann herrscht rundherum eine schöne Kulisse mit echten Gesprächen und vielen typischen Geräuschen einer lebendigen Stadt. Wirklich überzeugend!

Mein Fazit: Starkes Stück!

Square Enix hat mit Final Fantasy VII Remake meiner Meinung nach ein überwiegend rundes Ergebnis abgeliefert – an vielen Stellen fühlte ich mich lebhaft in meine Jugend zurückversetzt, gerade die Interaktion zwischen Cloud und Aerith hat mir sehr viel Freude bereitet. Ab und an blitzt stark der JRPG-typische Charakter durch, aber das ist verzeihbar – ähnlich die zwischendurch recht frickelige Kamera, wenn es gegen größere Bossgegner geht. Manches Mal habe ich doch ganz schön blöd in eine Wand schauen müssen, obwohl eigentlich aus der anderen Richtung gerade eine Attacke kam. Aber das waren in meinem Durchlauf wirklich Kleinigkeiten. Von mir gibt es eine klare Empfehlung für Final Fantasy VII Remake, da muss ich gar nicht diskutieren – ich freue mich auf die irgendwann erscheinende nächste Episode!

Kategorien: MOVIE & GAMES Sebastian

Tags: Zocker Zeug Final Fantasy Final Fantasy VII Remake Gaming Playstation Square Enix | permalink

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