Die EMP Plattenkiste zum 02.07.2021

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Die erste EMP Plattenkiste in der zweiten Jahreshälfte. Das erste halbe Jahr liegt hinter uns und die Tage werden nun schon wieder kürzer. Tja, und dann steht Weihnachten schon wieder vor der Tür. Sei es drum, nun mal die Platten von dieser Woche. Geile Sachen sind dabei!

Nanowar Of Steel – Italian Folk Metal

Nanowar Of Steel - Cover
Nanowar Of Steel kann man sicher nicht mehr als reine Spaßband bezeichnen. Zu gut sind ihre Songs.
Zugegeben, der Name ließ mich schmunzeln. Die Rede ist von der italienischen Band Nanowar Of Steel. Die Anlehnung, nein, die Verballhornung von Manowar ist derart offensichtlich, dass es einem schummrig wird. Aber der Name hat einen Grund: Die Band startete als Partyband, mauserte sich aber über die Jahre hinweg zu einer ernstzunehmenden Band. Dies belegt auch das neuste Werk „Italian Folk Metal“, welches wahrlich strotzt vor Neuinterpretationen italienischer Folk-Klassiker. Vom Schunkel-Klassiker „La Maledizione Di Capitan Findus“ oder dem fetten Opener „L’Assedio Di Porto Cervo“, die Band macht einfach sehr Vieles sehr richtig. So gut, dass man die Band, ohne das Hintergrundwissen zu dieser, niemals als Spaßband deklarieren würde. Geile Melodien, jede Menge guter Laune und der Umstand, dass wahrlich Alles handwerklich super umgesetzt wurde, attestiert der Band sehr wohl, dass man weit mehr als eine Partyband ist. 13 Songs, die herrlich zum Sommer passen!

Suffocation – Pierced From Within

Suffocation - Cover
Ein damals verkanntes Album von Suffocation wird neu aufgelegt. Lassen wir die Todesart schwingen.
Heutzutage genießen Suffocation geradezu Kultstatus. Doch dies war nicht immer so. Als man in den 90ern Alben wie „Effigy The Forgotten“ oder auch „Breeding The Spawn“ veröffentlichte, war die Band wahrlich nicht beliebt. Ein Abklatsch von Cannibal Corpse sei man und ja, „die schlechteste Death Metal-Band“ überhaupt, war eine andere Aussage. 1995 erschien dann „Pierced From Within“, welches nun neu aufgelegt wird. Was gibt es dazu zu sagen? Das Ding ist ein Brett vor dem Herrn. 9 Songs, die wahrlich die Todesaxt schwingen und von Vorne bis Hinten den Hörer zufrieden stellen. Rückblickend muss man sagen, dass Suffocation einfach ihren Weg gingen. Unbeirrt von aller Kritik, hauten die New Yorker ein Album raus, welches heute gerne als Beispiel für „Brutal Death“ herangezogen wird. „Pierced From Within“ sollte per se schon im Regal stehen. Aber ja, manch Genre-Freund hat es noch nicht. Dies kann man jetzt fix ändern.

Queen – Greatest Hits

Queen - Cover
Sollte man in der Sammlung haben, denn das Teil hat alle wichtigen Songs zu bieten.
Queen! Die Band, die Geschichte geschrieben hat und auch heute noch Geschichte schreibt. Auch wenn Freddie Mercury nicht mehr unter uns weilt. Welch Diskografie, welch großartige Songs! Man kann mit dem Genre vielleicht wenig anfangen und der Bombast, die Attitüde und der Frontmann können einem nicht zusagen. Aber was man neidlos anerkennen muss, ist der Umstand, dass diese Band wahnsinnige Songs geschrieben hat, die wahrlich jeder Mensch kennt. „Bohemian Rhapsody“ oder auch „Bicycle Race“ sind legendär. „We Will Rock You“ schlichtweg der Ohrwurm der Extraklasse. „Somebody To Love“ ebenfalls und ja, „Don’t Stop Me Now“ darf natürlich auch nicht fehlen. Nun kann man sich über den Umstand aufregen, dass „Greatest Hits“ ja nur ein Best-Of-Album ist, aber das ist albern. Gerade dies macht das Ding so ungemein reizvoll. Nein, nicht die komplette Diskografie ist für eine Party nötig. Dieses Album reicht absolut aus, wenn man Stimmung machen will.

Numenorean – Adore

Numenorean - Cover
Das zweite Album von Numenorean erschien bereits 2019. Nun gibt es eine Vinyl-Neuauflage.
Bereits 2019 erschien das Album „Adore“ von Numenorean. Dabei handelt es sich um das zweite Werk der kanadischen Post-Blac-Metal-Truppe, die mit ihrem Debüt „Home“ schon für eine kleine Aufregung gesorgt haben. Vergleiche zu Alcest, Agalloch, Deafheaven oder auch Ghost Bath sind nicht von der Hand zu weisen. Aber Numenorean sind dabei stets eigenständig und machen ihr Ding. Streckenweise verträumte Passagen treffen hier auf giftige Riff-Gewitter. Der leicht rauchige Gesang unterstreicht die bedrückende Atmosphäre und das ohrenbetäubende Geschrei stellt einen herrlichen Kontrast hierzu dar. Mitreißende Melodien, Djent-Einflüsse hier und da, sowie der Umstand, dass mit dem zweiten Werk schon amtlich Alarm macht, sprechen eine deutliche Sprache. Sicherlich gibt es hier oder da noch Ausbaupotential, aber bekanntlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Wer also einen Newcomer erleben möchte, der noch ungeschliffen agiert und hierbei schon wie ein kleiner Diamant schimmert, der ist hier richtig!

Lord Of The Lost – Judas

Lord Of The Lost - Cover
Lord Of The Lost thematisieren die Geschichte von Judas, der Jesus ans Kreuz lieferte.
Vor rund 14 Jahren hat Chris Harms Lord Of The Lost als Solo-Projekt gestartet. Es hat sich in dieser Zeit viel gewandelt und gedreht. Aus der One-Man-Show wurde eine Band und bereits zwei Jahre nach der Gründung lag das Debüt vor. Man arbeitete hart und präsentiert nun „Judas“, welches wohl den längsten Songwriting-Prozess für sich beansprucht hat. Doch wenn man bedenkt, dass wir von einem Konzeptalbum sprechen, welches 24 Songs (!) umfasst und aus zwei Teilen besteht, geht dies völlig klar. „Damnation“ und „Salvation“ thematisieren die Geschichte von Judas Iskariot, der neben Luzifer und vor Kain wohl zu den Promis in der Bibel gehört. Die Geschichte des küssenden Verräters wird über beide Teile hinweg thematisiert und nein, man muss nicht Bibel-bewandert sein. Bei 24 Songs bekommt man jede Menge Songs präsentiert. Hier sollte kein Fan Grund zur Kritik haben. Geiles Ding!

Kategorien: musik Peter

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