Album der Woche – Rise Against

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Rise Against fanden sich ein Jahr vor der Jahrtausendwende zusammen. Die zwei Punker Dan Wleklinski und Joe Principe tobten sich zuvor bei 88 Fingers Louie aus, suchten nun aber eine neue musikalische Spielwiese. Zugegeben, die Startschwierigkeiten waren enorm, was auch daran lag, dass Sänger Tim McIlrath mit dem schnellen Gitarrenspiel von Principe Schwierigkeiten hatte. Tim konnte man auf einem Sick Of It All Konzert verpflichten, wo er mit seiner Band Baxter den Support für SOIA absolvierte. Dennoch schaffte man es die EP „Transistor Revolt“ im Jahre 2000 aufzunehmen, was der Band schließlich direkt einen Plattenvertrag bei FatWreck und Fat Mike von NoFX einbrachte. Wenn auch noch in einem anderen Bandgefüge, denn Schlagzeuger Brandon Barnes kam erst nach Vertragsunterzeichnung an Bord. „The Unraveling“ wurde aufgenommen, das Personenkarussell drehte sich erneut und mit einem neuen Gitarristen wurde „Revolutions Per Minute“ eingespielt. Beide Alben sollten den späteren Erfolg befeuern. 
Rise Against - Band 01
Rise Against 2021. Seit einigen Alben ist das Bandgefüge konstant. War nicht immer so. (c) by Lomavista Records

Nach zwei Alben stellte sich bereits der Erfolg ein

Mit „Siren Song Of The Counter Culture“ ging es so richtig los. Man unterzeichnete einen Deal beim renommierten Label Geffen und konnte die US-Charts stürmen. „The Suffer & The Witness“ und „Appeal To Reason“ machten die Sache rund. Rise Against waren eine angesagte Punk-Band, die etwas zu sagen hatte. Politische Missstände in den Staaten, Tierrechte, das Thema Umwelt oder auch LGBT liegen der Band seit jeher am Herzen. Die späteren Alben machten hier keine Ausnahme. So singt McIlrath 2011 in der Single „Satellite“ von „We are the orphans of the American Dream“, was auf den amerikanischen Trau abzielt. Was bei „Endgame“ thematisiert wurde, darunter wird mit dem Album „Nowhere Generation“ endgültig ein Schlussstrich gezogen. Politische Umstände veranlassen den Mann nun den Leuten die Augen öffnen zu wollen. Er selbst gibt zu Protokoll, dass die Band die Hoffnung hat, dass man Menschen wachrütteln kann, wenn dies auch vielleicht unangenehm ist.
Rise Against - Band02
Auch im Jahre 2021 haben Rise Against noch was zu sagen. (c) by Lomavista Records
Rise Against und die „Nowhere Generation“ Die nun vorhandene Reichweite nutzen Rise Against für ihre 11 Songs, die mit etwas weniger Pop-Anteil auffahren, als die Alben zuvor. Man spürt eine „Fuck Off“-Attitüde, welche dennoch nicht den Hörer aus den Socken heben wird. Vielmehr schaffen es Rise Against mit zugänglichen Songs ihre Botschaft zu transportieren. Bereits the Opener „The Numbers“ macht dies deutlich. Man verpackt die Quintessenz von Rise Against in den neueren Sound, was die Nummer zu einem wunderbaren Opener mutieren lässt. „Sudden Urge“ entwickelt sich zu einem treibenden Song, der insbesondere von einem gewitzten Gitarrenspiel lebt. „Nowhere Generation“ und „Talking To Ourselves“ wurden bereits im Vorfeld ausgekoppelt. Insbesondere die Songs „Sooner Or Later“ oder auch „Sounds Like…“ sind Rise Against, wie sie eben sein sollen. Mit „Middle Of A Dream“ und „Rules Of Play“ machen Rise Against die Platte rund. Ja, es gibt mehr Lieder auf „Nowhere Generation“, die angesprochenen reichen aber.
Rise Against - Cover
Rise Against erheben auch mit dem neuen Album den Finger. Insbesondere der amerikanische Traum steht im Fokus.

Rise Against und schlechte Songs? Keinesfalls!

Sind nun nicht genannte Songs schlecht? Keinesfalls! „Forfeit“ knüpft an „Hero Of War“ an und zeigt, dass man auch wichtige Botschaften mit einer Akustik-Gitarre darbieten kann. „Broken Dreams“ ist ebenfalls ein mächtiger Song, wenngleich dieser auch schon dem Soundtrack „Dark Nights: Death Metal“ bekannt ist. So muss man abschliessend sagen, dass Rise Against an dem Punkt angekommen sind und wahrlich nur gute Stücke auf ei Album packen. Am Grundrezept hat sich nichts verändert, der neue Sound wird konsequent weiter dargeboten. Dies mag dem einen oder anderen ein Dorn im Auge sein, der breiten Masse wird es aber gefallen. Und ja, ein Album der Woche bei EMP kann auch mit dem Mainstream liebäugeln. Nicht Alles, was in den Charts nach Oben schnellt ist automatisch Mist. Bei Rise Against auf gar keinen Fall. Und eine Message gibt es Obendrauf mit „Nowhere Generation“ – unserem Album der Woche bei EMP.

Kategorien: musik Peter

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