Album der Woche – Blackberry Smoke

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Blackberry Smoke haben ihren Weg gemacht. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten mauserte sich die Band. Heute gehört man zu den ganz großen Bands, wenn es um Südstaaten-Musik geht. Dies hört man auch auf „You Hear Georgia“. Unserem Album der Woche bei EMP. Mit Südstaaten-Musik ist es ja immer so eine Sache. Recht schnell kommt man in ein Fahrwasser, was Diskussionen betrifft, welches unweigerlich in einen Streit ausartet. Kontroverse Diskussionen wurden geführt und emotional ging es auch oft heiß her. Insbesondere dann, wenn „Yankees“ oder auch Kanadier ihre Meinung beisteuerten und dies als Diskreditierung verstanden wurde. Paradebeispiel, wie dann abgerechnet wurde, ist und bleibt wohl „Sweet Home Alabama“ von Lynyrd Skynyrd. Heißt es doch hier „Well I Hope Neil Young Will Remember, A Southern Man Don‘ t Need Him Around Anyhow“, was ganz klar gegen Neil Young und seine Songs „Alabama“ und „Southern Man“ ging. Doch dies liegt schon etliche Jahre zurück und so langsam macht man sich frei von solchen Aussagen und Anfeindungen. Vielmehr ist Südstaaten-Musik mittlerweile salonfähig. So auch die Musik von Blackberry Smoke, die nun mit „You Hear Georgia“ vorlegen.
Blackberry Smoke - Band
Blackberry Smoke wissen, wie man wunderbare Musik macht, die nach einem guten Whiskey schreit. (c) by Blackberry Smoke

„You Hear Georgia“ ist ein wunderbares Album

Der Titel sagt es schon und ja, man müsste abwertend Blackberry Smoke und Fronter Charlie Starr als „Rednecks“ oder auch „Hillbillies“ bezeichnen, was aber 2021 sicher keiner mehr macht. Auch wenn die Band südlich der Mason-Dixie-Linie ihren Ursprung hat. Und dennoch können es Blackberry Smoke nicht lassen und spielen mit Vorurteilen und ihrer Herkunft. Der „Peach State“, wie man Georgia eben auch nennt ist nicht nur titelgebend, nein, er wird geradezu in jedem Song verehrt. Während der Opener „Live It Down“ geradezu neutral erscheint, singt eben benannter Starr im Titelsong „You Hear Georgia When I Open My Mouth. Don’t Make No Difference What I’m Talkin‘ About“ unverblümt zu Beginn. Stereotypen stehen irgendwie immer noch imm Raum und mit diesen wollen Blackberry Smoke aufräumen. Die Band macht klar, dass die Südstaaten nicht über den Schießstand, Dauersuff oder Anhänger der Republikaner zu definieren sind.
Blackberry Smoke - Cover
Das neue Album ist eine Hommage an den Staat Georgia und gleichzeitig ein derart entschleunigtes Album.

Blackberry Smoke räumen mit allen Vorurteilen auf

Nein, Blackberry Smoke machen deutlich, dass der Spirit dieses Staates eine Naturverbundenheit, Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit ist. Man steht anders im Leben als Menschen, die in Los Angeles oder New York wohnen. Und genau so klingt eben ihre Musik. Sie wirkt entschleunigend und entspannt. Hektische Ausreisser sucht man vergebens und bereits beim dritten Song „Hey Delilah“ stellt sich der Drang ein, dass man den Rest des Albums mit einem herrlichen Whiskey hören möchte. „Lonesome For A Livin’“ hat Jamey Johnson als Gastmusiker am Start, Warren Haynes darf „All Rise Again“ veredeln. Auch hier zeigt sich wieder, dass eine gewisse Aufgeschlossenheit bei Blackberry Smoke zu finden ist. Und spätestens mit „Old Scarecrow“ ist klar, dass diese Band mehr als eine „Redneck-Band“ ist. Ein wunderbares Album, einer ganz großartigen Band. Zurecht unser Album der Woche bei EMP!

Kategorien: musik Peter

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