Angezockt: Rustler – GTA im Mittelalter

Zeit für eine neue Ausgabe von angezockt: Heute geht es ins Mittelalter. Und zwar ins Mittelalter mit GTA-Vorbild. Ich habe mich in Rustler umgesehen, was für alle gängigen Plattformen verfügbar ist. Gespielt habe ich es auf dem PC mit Gamepad. Was ich von der neuesten Entwicklung Modus Games so halte, das lest Ihr in diesem Beitrag.

Guy – Gauner und Anti-Held

Worum geht es in Rustler? Schauen wir doch einmal kurz: Wir schlüpfen in die Rolle von Guy, einem klassischen Gauner und Anti-Helden. Er hat sich vorgenommen, das große Turnier im Königreich zu gewinnen und damit einher nicht nur einen Haufen Geld, sondern auch die Hand der Prinzessin. Auf dem Weg dahin hat er allerdings noch eine ganze Menge an Aufgaben zu bewältigen. Der offizielle Trailer zu Rustler:
Die Aussage „GTA im Mittelalter“ ist bewusst gesetzt und tatsächlich liegt das recht nahe. Gleich der erste Eindruck erinnert stark an die ersten Titel von GTA – eine schöne Top-Down-Perspektive und viel Gefluche (und die Sprachausgabe ist klassisches Gebrummel).

Popkulturelle Referenzen aus aller Welt

Um also an besagtem Turnier überhaupt teilnehmen zu können, müssen wir diverse Aufgaben erledigen. Die sind in der Regel recht skurril-witzig und schön absurd. Die Entwickler bedienen sich hier fleißig allerlei Referenzen aus der popkulturellen Welt, allen voran bei Größen wie Monty Python. Das driftet mir persönlich allerdings zu oft in allzu flache Witze und Anspielungen ab und dürfte gerne auf mehr eigenen Humor setzen. Oder wenn diese Referenzen genutzt werden, dann gerne weiter ausführen und nicht so alleine stehen lassen. Da bleibt Gag-Potenzial ungenutzt.
Für all diejenigen, die mit dem Humor klarkommen, ist Rustler allerdings ein recht kurzweilig-unterhaltsames Spiel im netten Retro-Look. Kein Triple A-Titel, aber durchaus solide. Mit ein paar technischen Problemen, aber die kann man womöglich noch per Patch beheben.

Zwei größere Probleme

Denn so richtig störend sind eigentlich nur zwei Dinge: Einmal die ungenaue Kollisionsabfrage. Bin ich auf der Flucht vor dem Gesetz, weil ich gerade für eine Quest ein paar französische Ritter aufgemischt habe, dann bleibe ich viel zu oft an irgendwelchen Bäumen oder Zäunen hängen. Dann war es das mit der Flucht, denn zu schnell sind meine Kontrahenten oder die Gesetzeshüter direkt hinter mir und – peng – buchten mich ein. Oder schlimmer: Legen mich kurzerhand um. Und damit sind wir beim nächsten Problem: Es gibt keine manuellen Speicherpunkte. Also nicht wirklich. Das Checkpoint-System setzt uns beim Scheitern einer Mission (aus welchen Gründen auch immer) dann direkt an den Anfang der Mission. Also alles von vorne. Auch, wenn wir dafür erneut über die halbe Karte reisen müssen.
Wir können also nicht nach belieben speichern. Speicherpunkte gibt es nur wenige auf der Karte und die müssen für unnötig viel Ingame-Währung freigeschaltet werden. Was soll das?! Aber falls wir die Polizei nicht abschütteln können, dann können wir uns noch immer zu “Pimp a Horse“ retten und unseren Gaul umlackieren lassen. Ein netter Gag.

Mein Fazit: Rustler ist kein schlechtes Spiel

Fassen wir zusammen: Rustler ist alles andere als ein schlechtes Spiel. Wer Bock auf ein wenig GTA-Nostalgie im Mittelalter-Gewand hat, der ist hier an der richtigen Adresse. Ein paar flache Gags, eine schön anzusehende Welt und ordentlich Geprügel – eigentlich ein fairer Deal, gerade beim moderaten Preis von etwa 20 Euro (je nach Plattform) macht man hier nichts falsch. Ich wurde jedenfalls gut unterhalten und habe die investierte Zeit nicht bereut. Mit dem Herbst vor der Tür ist Rustler auch ein Titel für einen gemütlichen Feierabend bei Regenwetter. Macht Euch selbst ein Bild!

Kategorien: blog-movie-games Sebastian

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