Der Waver ist neben dem Grufti der ursprünglichste Vertreter der Schwarzen Szene und stammt weniger vom Gothic-Rock als vom New Wave ab. Seine Merkmale sind musikalischer Natur. Grob gesagt bevorzugt der Grufti gitarrenlastigen Gothic-Rock, während der Waver sich in der elektronischen Welt zuhause fühlt: Dark Wave, Cold Wave, New Wave. Heutzutage ist der Waver auch häufig im Minimal zu Hause, schwelgt in alten NDW-Schätzen und traut sich auch, glänzend silberne oder goldene Pikes anzuziehen. Hier und da merkt man den Einfluss der New Romantics, die in den frühen 80ern die Paradiesvögel der alternative-elektronischen Szene waren.
Typische Kleidung
Der Waver besitzt einige unverzichtbare Kleidungsstücke, die ihn zum Waver machen. Pikes sind ebenso selbstverständlich wie Pluderhosen, die auch Aladinhosen, Haremshosen oder Pluderhosen genannt werden. Dazu trägt man weite schwarze Hemden mit hohen Kragen. Um den Hals baumeln zahlreiche Kreuze, ganz so wie bei den Grufits. Mit denen düsteren, schaurigen Vertretern bilden sich sowieso etliche Schnittstellen, die der gemeinsamen Herkunft geschuldet sind. Zwar lässt es der Waver bei der Wahl der Kleidung sachlicher angehen, er mag es aber auch, farbige, glänzende Hemden zu seinen farbigen Pikes zu tragen und als New-Romantic-Waver die Tanzfläche zu erobern.
Typisches Makeup
Beim Makeup ist der Waver ein Minimalist. Er nutzt zwar helles Makeup, mag aber gerne auch knallige Farbe und starke Akzente passend zu seiner Kleidung. Zur goldenen Jacke gibt es goldenen Lidschatten und glänzenden Lippenstift. Das Ganze wird von großen Ohrringen - gerne aus Plastik in geometrischer Form - unterstrichen. Anders als beim Grufti, endet der ebenfalls dick aufgetragene Kajal nicht in geschwungenen Mustern, sondern in geometrischen Formen. Ein Relikt aus den 80ern. Siouxsie Sioux von Siouxsie and the Banshees hat es vorgemacht.
Typische Frisuren
„Die Haare sind das Wichtigste!“, gestand ein junger Waver in einer Doku, die Mitte der 80er Jahre Szenemitglieder in Köln zeigt. Und tatsächlich wurden und werden die auffälligsten Frisuren bei den Wavern gestaltet. Türme beschreiben die Frisur, bei der alle (längeren) Haare in aufrechte Position gebracht werden, um dann in dieser Stellung mit Unmengen von Haarspray fixiert zu werden. Das gilt auf für den Teller, eine Frisur, bei der die Haare in eine Art kreisförmigen Beistelltisch verwandelt werden. Gelegentlich neigt sich der Teller auch zur Seite. Besonders häufig sieht man den Deathhawk, den sich der Waver mit dem Grufti teilt. Wer sich als Waver die Haare toupiert und wild durchwuschelt, macht nichts falsch. Damit das „Krähennest“ besonders gut gelingt, kann man die Haare vorher kreppen. Auch eine Methode aus den 80ern.
Typische Musik
Elektronische Klänge dominieren die Musik der Waver. Marc Almond und Gary Numan beschallten die frühen Waver, die sich dann Mitte der 80er in Deutschland auch gerne Depeche Mode anhörten, mit The Cure liebäugelten und die Sisters of Mercy feierten. Heute hört man Agent Side Grinder oder auch Minuit Machine. Am liebsten stöbert man aber in längst vergessenen musikalischen Schätzen der 80er.