Heiden

Das Heidnische Dorf, das auf dem größten Festival der Schwarzen Szene, dem Wave Gotik Treffen in Leipzig, zu finden ist, gibt schon einen Hinweis darauf, dass die Zeit vor dem Einzug des Christentums in der Schwarzen Szene großen Anklang findet. Inmitten von Bäumen auf Waldboden genießen die Gothics im Heidnischen Dorf eine Mischung aus Mittelalter, Naturreligionen, Mystik und Fantasy. Eine große Rolle bei der Liebe zum Heidentum spielt wahrscheinlich die Lust an der Vergangenheit. Alte Götter und alte Sagen bergen viele spannende Geheimnisse und eine große Portion Spiritualität.


Gothics identifizieren sich allerdings eher mit dem, was man als „neuheidnische Bewegung“ bezeichnet. Eine ökologische Weltsicht geht einher mit einem ganzheitlichen Lebensgefühl und einer natürlichen Spiritualität. Das historische Heidentum ist allenfalls durch alte Überlieferungen und Feiertage bekannt. Man begeht Beltane, während die Hexen in der Walpurgisnacht auf dem Blocksberg tanzen oder Samhain, während die normale Bevölkerung sich zu Halloween verkleidet. „Feiern“ sollte dabei aber nicht überbewertet werden. Man wünscht sich halt einen schönen heidnischen Feiertag. Es soll natürlich auch einige Vertreter geben, die es den historischen Heiden nachmachen und nach alter Tradition feiern. Das Heidentum wird auch Paganismus genannt. In der Gothic Szene hat sich eine ganze Musikrichtung entwickelt, die sich Pagan-Folk nennt und von Bands wie Faun oder Omnia bedient werden.