Twelve Foot Ninja - Spaß mit ersten Hintergedanken

TwelveFootNinja-BannerTwelve Foot Ninja sind hierzulande eher noch unter der Falle „Newcomer“ zu handhaben. Dennoch schaffen es die Australier mit ihrem Debüt „Silent Machine“ einen kleinen Sensationserfolg. Hierbei zählt der Bonus hinsichtlich ihrer Herkunft aber weniger. Twelve Foot Ninja sind Australier, die so weniger in das Konzept passen, was man von Jungs aus Down Under erwartet. Zum einen machen sie sich nicht im Hardcore-Segment breit, wie es eventuell Parkway Drive oder auch Deez Nuts machen, aber der Rock wie von AC/DC oder Airbourne ist auch nicht die passende Schublade.

Gitarrist Steve, der sich Zeit nimmt für ein Interview bestätigt dies indirekt, indem er davon spricht, dass man „doch was anderes“ machen will und schon immer machen wollte. „Silent Machine“ ist das Debüt der Herren, welches aber schon einige Tage auf dem Buckel hat. Genau vor einem Jahr erschien das Werk, welches nun die Welt erobern soll. Gedanklich ist die Band aber schon bei dem nächsten Album. Zumindest partiell, denn immer noch gilt es, den Erstling erst mal amtlich zu supporten. Man bereist gerade die Welt um von der „isolierten Insel“ mal weg zu kommen. „Der Erfolg in Australien war schon cool“, gibt man zu. „Letztendlich liegt es aber auch daran, dass die Leute dort jeden Zug von uns mitbekommen haben und sich auch nicht wirklich aus der Affäre ziehen konnten. Was hätten sie auch anderes machen sollen als zu unseren Shows kommen“, scherzt der gute Mann.

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Kann man eine Band ernst nehmen, die solche Bandbilder hat?

Silent Machine“ ist ein Brocken von einem Album und in gewisser Art und Weise auch die musikalische Apokalypse. Kaum eine Sparte der Vertonung bliebt hier aus und so mischt man Metal mit Dub, haut Funk und Rock noch rein und macht auch vor einem Saxophon nicht halt, welches aus dem Lager der Band Mr. Bungle kommt. „Wir haben einen guten Manager“ ist die trockene Antwort von Twelve Foot Ninja auf die Frage, wie man mit einem Debüt zu solchen Kooperationen kommt, die ihren Höhepunkt wohl im Mastering mit Howie Weinberg findet, der unter anderem mit den Deftones zusammen gearbeitet hat. Andere Bands schaffen mit Müh und Not eine professionelle Produktion eines Albums, gerade wenn es um das erste geht. „Ja, stimmt. Jetzt wo du es so sagst, fällt es mir auch auf. Ich habe mir darüber wohl noch nie so einen Kopf gemacht und habe es als selbstverständlich angesehen“, ist die irritierte und auch scherzhafte Antwort. Im Allgemeinen hat man den Eindruck, dass Twelve Foot Ninja eine Spaßkapelle sind. Selbstironische Bilder, lockere Sprüche und immer das Grinsen im Gesicht, unterstreichen diese Vermutung. „Komischerweise fragen mich das immer wieder Menschen, wie sie die Band verstehen sollen. Aber um ehrlich zu sein: Wir sind so wie wir sind. Wir sind witzige Menschen und haben auch Spaß im Leben. Die Band und das Konzept dahinter ist aber auch jeden Fall ernst gemeint. Das ist uns wichtig.“
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Das Cover ist schlicht, aber das war es dann auch schon...

Das die Jungs nun nicht mit einem Brotkrümmel aus dem Wald gelockt wurden, zeigen schon die Songs, die es in sich haben. Technisch gesehen auf extrem hohen und anspruchsvollen Niveau, wurden alle Songs noch mit einem Comic versehen, der die Sache abrunden sollte. Twelve Foot Ninja sind sicher keine Band, die um jeden Preis ihr Konzept dem Hörer aufdrücken wollen, wissen es aber zu schätzen, wenn man sich die Mühe macht. „Auf jeden Fall. Wer sich die Zeit und die Muse nimmt, das Album mehrmals zu hören und dies nicht nebenbei, der wird meiner Meinung nach sehr lange Spaß damit haben. Wir haben ihn zumindest noch und können es kaum erwarten, mit der Sache nach Deutschland zu kommen.“ Die Tour wird im Moment schon geplant und solange, kann man sich mit „Silent Machine“ auf die Konzerte vorbereiten.

[yt]

Kategorien: musik Peter

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