EMP Plattenkiste zum 16. Mai 2014
Die EMP Plattenkiste startet erneut durch nach einer bewegenden Woche. Da feiern die Bayern nun erneut ihren Titel als Deutsche Meister, während der HSV sich mit Hängen und Würgen einen Relegationsplatz ergattert. Dynamo Dresden steigt in die Dritte Liga ab und der „Fanblock“ zeigt auf Bannern, dass die Spieler eine Stunde Zeit hätten die Stadt zu verlassen. Was sagt man dazu? Und dann noch der European Song Contest, der ganz im Zeichen von Conchita Wurst steht. Die Travestie-Figur heimst den Sieg für Österreich ein und die Russen hauen „Hass-Tiraden“ raus, dass Europa vor die Hunde gehen würde. Da kommt es geradezu recht, dass wir mit der Plattenkiste sowas wie der rettende Hafen sind. Ohne Hass, mit viel Toleranz und auch sicher nicht um einen Relegationsplatz bangend, haben wir auch diese Woche wieder ein paar Feinheiten zusammen gestellt. So starten wir erneut durch und schauen in die EMP Plattenkiste für den 16. Mai 2014.
Avatar hauen wieder mehr Groove als Industrial raus. Sauber gemacht und ein schickes Ding!
Den Anfang machen die Schweden von Avatar. Nicht mit dem Film zu verwechseln, schafft es die band aus Göteborg erneut zu verzaubern. „Hail To The Apocalypse“ ist der Nachfolger von „Black Waltz“, welches dem ein oder anderen Fan zu sehr nach Industrial klang. Nun können diese aufatmen, denn das neue Werk haut wieder in die Kerbe, die das Album „Avatar“ 2010 schon angeritzt hat. Groovend, düster und treibend feuern Avatar amtliche Hits raus. Man hat sich natürlich nicht ins Handwerk pfuschen lassen und hier und da auch ein paar Industrial-Elemente eingebaut, aber letztendlich wurde eine Herangehensweise gewählt. Man eiferte dem Film „Sound City“ nach und spielte das Album letztendlich live ein. So garantiert man, dass das Album zu 100% nach Avatar klingt, wie die Band eben auch auf Bühne zu begeistern weiß. Es lohnt sich und man kann den Schweden zu dieser Rückkehr zum groovenden und melodischen Death Metal nur gratulieren.

Glenn Hughes nennt es einfach Rock! Aber den muss man erst mal spielen können. Hier ist die Garantie!

Not my cup of tea, aber Sabaton können es. Power Metal der Oberliga.
OK, ich oute mich! Sabaton sind mir immer ne Spur zu fett gewesen. Aber nicht im positiven Sinne. Man hasst oder man liebt die Band anscheinend und ich gehöre zu der Gruppe, die eine Abneigung verführt, da es einfach „too much“ für meinen Geschmack ist. Aber nun soll hier ja nicht mein Geschmack serviert werden, sondern vielmehr das, was „angesagt“ ist und letztendlich „gut umgesetzt“ wurde. Und ja, da hat das 7. Album der Schweden von Sabaton mit dem Titel „Heroes“ definitiv ein Wörtchen mitzureden. Produziert von Peter Tägtgren feuert das Album natürlich wieder Themen des Krieges heraus. So startet der Opener „Night Witches“ direkt mit dem 588sten Bomberregiment der Russen. „Inmate 4859“ vom polnischen Soldaten Armia Krjowa, der freiwillig ins KZ ging und dort die Häftlingsnummer 4859 bekommen hat. Die 10 Songs der regularen Version ziehen natürlich wieder sämtliche Register, die der Power Metal so zu bieten hat. Hier bleibt bei den Fans kein Auge trocken, das Ding wird durch die Decke gehen und ja, ich als Nicht-Fan, schüttle mal wieder den Kopf. Und ja, auch deshalb, da sie eben ihr Ding perfekt machen. Wer? Na die Schweden von Sabaton!

Diese Band macht vor Niemanden Halt und haut nun ein Cover-Album raus mit maximalen Spaß.

Bonamassa ist ein Virtuose an der Gitarre. Nun erscheint eine Reihe von seinen Konzerten. Doch keines gleicht dem anderen!
Nach dem Rotz des Punks nun wieder seriös bitte. Mit Joe Bonamassa soll dieser Wunsch in Erfüllung gehen. Der Ausnahme-Gitarrist, der sich einen Namen im Bereich Blues gemacht hat, serviert an diesem Freitag eine ganz Latte an Veröffentlichungen. So wird die „Tour de Force“ erneut aufgelegt, die legendäre Konzerte umfasst. Neben dem bekannten „Hammersmith Apollo“, „Shepherd’s Bush Empire“ und der „Royal Albert Hall“, kommt auch das „Borderline“ an diesem Freitag raus. Alle Veröffentlichungen umfassen mehrere LPs oder CDs. 2 Tonträger sind es Minimum, 3 bestimmten Konzerten. Nun kann man sich die Frage stellen, wer das den Alles hören soll. Die Antwort: Du! Blues klingt im ersten Moment staubig, alt und vielleicht auch spießig, aber Bonamassa schafft es eben, Blues zeitgemäß, lebendig und präzise umzusetzen. Sicherlich nicht unbedingt was für die „ich haue gerne auf den Sack“-Fraktion, aber wer einen tollen Musiker hören will, der mit seiner Musik alles sagt, der ist hier richtig. Und ja, alle Platten sind zu empfehlen, da kein Konzert von Bonamassa wie das vorherige ist. Das macht den Reiz aus!
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