Die EMP Plattenkiste zum 16. Januar 2015
Die erste EMP Plattenkiste im neuen Jahr. Ja, ihr habt es sicher bemerkt, dass wir die ersten beiden Freitage im neuen Jahr euch keine Plattenkiste serviert haben. Nun, der 02. Januar und der 09. Januar zeigten sich in Sachen „Alben die man haben muss“ leider nicht von der besten Seite. Verschwindend wenig Scheiben kamen raus und die, die dann doch im Regal stehen sollten, wollten uns nicht so ganz schmecken. Denn, und daran hat sich auch 2015 nichts geändert, wir stehen hinter unseren Empfehlungen. So lasst uns starten mit der EMP Plattenkiste für den 16. Januar 2015.

Raised Fist ballern wieder amtlich los. Ach, wer Vinyl kauft, bekommt die CD on top!
Sie kommen aus Schweden und gehören zur Speerspitze des europäischen Hardcores. Klar, die Rede ist von Raised Fist, welche sich 1993 zusammen gefunden haben um das Feld von hinten aufzuräumen. Die Mission ist geglückt und Musiker wie Jona Weinhofen zählt sie zu seinen größten Einflüssen. „From The North“ ist nun das neue Ding, welches direkt beim ersten Durchlauf klar macht, dass man an der Durchschlagskraft nichts verloren hat. Hardcore machen sie nicht im klassischen Sinne, denn Raised Fist sehen sich selbst auch als Punk-Band. Sowohl textlich, als auch musikalisch trifft dies sicherlich zu, wenn man auch immer wieder sagen muss, dass Raised Fist Grenzgänger sind. Punk ist es auch nicht und wenn das Hardcore-Feld zu eng ist, dann kommt vielleicht progressiver Hardcore den Nagel auf den Kopf. Seien es nun der Opener „Flow“ oder das brachiale „Gates“, Raised Fist kommen so derbe auf den Punkt, dass es einem wirklich das Hirn wegpustet.

Enter Shikari haben sich Zeit und Ruhe genommen, um ihren Sound auf das nächste Level zu heben.
Der Hype um Enter Shikari hat etwas nachgelassen und wo manche Bands dies nun als „auf dem absteigenden Ast“ ansehen würde, machen Enter Shikari erst so richtig weiter. Ob es nun die Ruhe war, oder die Reife, welcher man sich über Jahre angeeignet hat, wird ein Geheimnis bleiben. Die Band von der Insel hat sich weiterentwickelt und den Sound etwas breiter aufgestellt. Wo vor Jahren noch der Trancecore komplett im Fokus stand, schaffen es die Herren nun, epische Momente zu schaffen und so direkt erwachsener und reifer zu klingen. Doch keine Bange, die Kollegen haben nun nicht die Wurzeln aus den Augen verloren und klingen sofort nach Enter Shikari. Um das Album komplett abzurunden, kommt die Kiste auch noch mit einer DVD daher, welche Livekonzerte aus St. Petersburg und vom britischen Reading Festival beinhaltet.

So ausdrucksstark hätte man Manson nicht mehr erwartet. Und man nimmt ihm das auch komplett ab.

Es geht textlich um den Zweiten Weltkrieg und musikalisch scheisst man auch aus allen Rohren.
Schon der Titel „Frontschwein“ sollte Indiz genug dafür sein, um was es sich bei Marduk und dem Longplayer dreht. Ähnlich wie Lemmy Kilmister ist auch Marduk-Chef Morgan dem Zweiten Weltkrieg verfallen. „Frontschwein“ macht da weiter wo „Panzer Division“ 1999 aufgehört hat. Zumindest thematisch. Eine derbe Black Metal Sache, die Gift, Blut und Galle regelrecht auskotzt. An Härte haben die Schweden natürlich auch nicht gespart und die Doublebass- und Blastbeast-Maschine feuert aus allen Rohren. Was Morgan hier abliefert ist eine schwere, kompromisslose und lyrisch verbissene Meisterleistung, die andere Bands aus diesem Sektor erst mal übertreffen müssen. Doch wer nun an Songs denkt, die wie eine Stalinorgel auf einen niederprasseln, der kann sich mit „Doomsday Elite“ davon überzeugen, dass Marduk auch in 8 Minuten dezent den Hörer niederwalzen können. Die Atmosphäre hält man konsequent hoch und verzaubert auch mit Parallelen wie der Songtitel „503“ welcher als Nachfolger des Songs „502“ angesehen werden darf, welchen Marduk vor 25 Jahren aus dem Hut gezaubert haben. Durchdacht und gekonnt böse! Bitterböse!

Fall Out Boy schreiben Songs für die ganz großen Arenen. Dieses Mal mit Pop-Appeal.
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