Die EMP Plattenkiste zum 12. Dezember 2014

EMP Plattenkiste

Die EMP Plattenkiste für den 12. Dezember 2014. Zwischen dem 2. und 3. Advent erscheinen auch noch Alben. OK, weniger als sonst, aber nicht von minderer Qualität. Doch machen wir es kurz und sagen „Tür auf, ab die Musik“ und gehen in die Vollen: Et voila, die EMP Plattenkiste!

Heino

Heino wirft dieses Mal seine Songs in ein rockiges Gewand.

Er hat es wieder getan! Ohne großes Theater im Vorfeld, schmeißt Heino nun sein neues Werk „Schwarz blüht der Enzian“ auf den Markt. Da hat der alte Volksmusik-Barde wohl wirklich Gefallen am Rock gefunden. Schon das letzte Album „Mit freundlichen Grüßen“ war ein Garant für gute Stimmung. Doch Heino setzt noch einen drauf. Er hat seine (!) Hits in einem rockigen Gewand aufgenommen. Die Fans fordern dies letztendlich doch bei jedem Konzert ein und damit die Sache auch richtig rund wirkt, wenn Heino schon mit Lederjacke auf der Bühne steht, wurden nun Songs wie „Hoch auf dem gelben Wagen“, „Jenseits des Tales“, „La Paloma“ oder der Gassenhauer „Schwarzbraun ist die Haselnuss“ neu eingespielt. Man kann sich nun über den Sinn oder Unsinn streiten, kann von der Sache halten, was man will, aber letztendlich machen die 13 Songs echt Bock. Vielleicht nicht jeden Tag, aber auf jeder Party dafür umso mehr.

Crowbar

Nen Depressiven an Weihnachten gefällig? Crowbar helfen!

Wer Weihnachten etwas depressiver verbringen will, muss sich in Stimmung bringen. Mit Crowbar und „Life's Blood For The Downtrodden“ ist man auf der sicheren Seite. Perfekt, dass das Album nun in einem neuen Gewand vor dem Fest der Liebe noch erscheint. Schleppend, dunkel und absolut auf den Punkt getroffen, haben die Songs auch Jahre nach ihrem eigentlichen Debüt nichts an Qualität einbüßen müssen. Die Mischung aus langsamen Parts, die durch die Texte von Kirk leben, geben sich mit treibenden Songs die Hand. Anspieltipps gibt es einige, doch der Übersong „Angel Wings“ und „Fall Back To Zero“ wird euch direkt in den Bann ziehen. Ein sehr intensives Album, welches nun mit einer Bonus-DVD neu verpackt auf euch wartet. Drüber hinaus erscheint das schicke Teil nun auch noch als Doppel-Vinyl für Freunde des Rillenformats.

JohnnyWinter

Johnny Winter hat vor seinem Tode noch ein Album gemacht.

Ähnlich dunkel, wenn auch weniger hart geht es bei Johnny Winter und „Step Back“ zu. Blues in bester Form von einem Musiker, der dieses Jahr überraschend starb. Sein letztes Studioalbum wird nun posthum veröffentlicht. Doch keine Sorge, es kamen keine halbgaren Ideen nun auf den Tonträger. Vielmehr ist es so, dass das Album noch vor seinem Tode komplett fertig gestellt werden konnte. Mit Gästen wie Eric Clapton, Brian Setzer, Joe Perry, aber auch Ben Harper und Joe Bonamassa ist „Step Back“ viel mehr als ein schnödes Album. Im Nachhinein muss man die Gastmusiker als „Hommage an Winter“ ansehen, was ihnen zum Zeitpunkt der Zusammenarbeit nicht bewusst war. Entstanden sind 13 Songs, die aufzeigen, dass Johnny Winter zu den ganz Großen des Genre zählt und auch mit seinen 70 Jahren noch genug Pfeffer im Hintern hatte, zeitlose Musik zu schreiben. Ein wirklich faszinierendes Album.
Unheilig

Das letzte Studioalbum vom Graf und Unheilig ist da.

Das Ende ist bekannt gegeben worden: Der Graf von Unheilig hängt seinen Mantel an die Garderobe. Er will sich um andere Dinge – meist privater Natur – kümmern. Doch kein Ende ohne Klang und Sang. Mit „Gipfelstürmer“ wird nochmal nach den Charts gegriffen und jetzt sollte schon klar sein, dass das 8. Studioalbum auch wieder ein Chartstürmer werden sollte. Mit 16 Songs wird resümiert und mit 16 Songs wird nochmals untermauert, dass Unheilig sich in den letzten 15 Jahren weiterentwickelt haben. Aus den Kinderschuhen ist man längst heraus gewachsen und so zeigen Songs wie „Hinunter bis zu Eins“, „Glück auf das Leben“ oder das zweiteilige Berg – als Intro und Outro gehalten – wie Unheilig mit Melodien und Gefühlen arbeiten können. Neben der regulären Version ist „Gipfelstürmer“ auch noch als Doppel-Platte zu haben, die mit Demoversionen des aktuellen Albums bestückt wurde. Mit so einem Album kann man sich zur Ruhe setzen ohne halbgar abzutreten.

Benighted

Benighted machen extremen Metal! Derbes Gelöt!

Kraftvoll, wenn nicht sogar extrem geht es mit dem letzten Album zum Schlussspurt. Benighted haben „Carnivore Sublime“ ja schon Anfang 2014 veröffentlicht. Haken – wenn man überhaupt von einem sprechen kann und will – das Ding wurde nicht auf Vinyl veröffentlicht. Nun aber und man feiert das brachiale Geballer, die hitverdächtigen Riffs und den Wahnsinn von Sänger Julien Truchan doch direkt anders ab. Meine Fresse! Was die Italiener hier abliefern ist das ganz große Feuerwerk des Extrem Metals. Grenzen werden neu abgesteckt, Extreme neu ausgelotet und mit „Suicide/Slaughter“ oder „Spit“ bekommt der Hörer wirklich Respekt. Sowohl vor der musikalischen Brillanz, als auch von der unbarmherzigen Zerstörungswut von Benighted. Finest Death Grind aus dem Land der Liebe!

Kategorien: musik Peter

Tags: Benighted Crowbar Heino Johnny Winter Reviews Unheilig | permalink

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