Das Album der Woche: Stray From The Path mit Internal Atomics

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Stray From The Path sind wieder zurück. Rund zwei Jahre nach dem letzten Album „Only Death Is Real“ hauen die Jungs „Internal Atomics“ raus. Und wenn es Musik gibt, die zum aktuellen Weltgeschehen passt, dann ist es wahrlich dieses Album. Unser Album der Woche bei EMP.

Die Geschichte von Stray From The Path begann bereits im Jahre 2001. Im beschaulichen Long Island gründete sich die Truppe, um den Hardcore auf Links zu drehen. „Audio Prozac“ stellte 2003 den ersten Longplayer dar, der bereits seinem Namen mehr als gerecht wurde. An das Medikament Prozac angelehnt, welches als Stimmungsaufheller zum Einsatz kommt, klangen die ersten musikalischen Schritte bereits nach dem nächsten großen Ding. Jedoch stieg der erste Sänger Ed Edge bereits nach einem Album aus. Mit Drew York, dessen bürgerlicher Name Andrew Dijorio lautet, fand man aber schnell einen Ersatz, der die Band ungemein nach Vorne bringen sollte. „Villians“ folgte als Album, welches unter der Regie von Converge-Gitarrist Kurt Ballou aufgenommen wurde. Die Staaten wurden bereits und man baute Stray From The Path zu einer wahren Live-Macht aus. Doch der Erfolg sollte nicht lange anhalten. 2008 gab es es massive Umstrukturierungen. 

Stray From The Path - Band

fette Hooks, gewaltige Breaks und jede Menge Message: Stray From The Path (c) by UNFD Records

Stray From The Path formierten sich etliche Male um

Nachdem das Instrumenten-Karussell sich beruhigte und das Bandgefüge als stabil angesehen werden konnte, wurde der Koloss „Make Your Own History“ aufgenommen. Auch dieser verzückte die Kritiker wieder, da Stray From The Path ihr Können sowohl live, als auch auf Platte unter Beweis stellen konnten. Dragon Neck wurde 2010 am Bass rekrutiert, nachdem Ryan Thompson nach 2 Jahre schon wieder das Handtuch warf. „Rising Sun“ und „Anonymous“ sollten 2011 und 2013 folgen, bevor mit „Subliminal Criminals“ 2015 der Band der ganz große Wurf gelang. Man veröffentlichte ein Album, welches in seiner Grundstimmung dem Debüt von Rage Against The Machine den Rang ablief. Doch wo sich Zack und Konsorten auf politische Themen beschränkten, zogen Stray From The Path noch andere Register. Man kritisierte über so ziemlich alle Belange, die einen US-Bürger betreffen konnten. Sei es das Gesundheitssystem, sexuelle Übergriffe, Polizeieinsätzen und ja, eben auch Politik. 

Stray From The Path - Internal Atomics

Anhören, Lyrics lesen, verinnerlichen und nachdenken. Sollte man hier machen!

Doch mit „Internal Atomics“ wird wieder derart geballert…

„Only Death Is Real“ erschien wieder nach einem Besetzungswechsel und ja, leider ein Umstand, den man dem Album anhört. Wenn wir auch nur vom Posten des Drummers sprechen, konnten die Jungs nicht an das vorherige Album anschliessen. Dies sollte sich aber mit dem zehnten Album „Internal Atomics“ ändern. Die Einspielphase ist gemacht, die Band wieder in sich geschlossen und mit einem klaren Ziel vor Augen: Maximaler Krach, maximale Hooks, Breaks und Geballer. Bereits der Opener „Ring Leader“ mit seinem elektronisch vorgetragenem „Thinking like everyone else is not really thinking“ macht klar, dass Stray From The Path eine Botschaft haben. Die Rage Against The Machine Vergleiche schiessen einem in den Kopf, als Drew York mit seinem Gesang einsetzt. Die Instrumentalisierung weicht in den Hintergrund um beim Chorus gewaltbereit in den Vordergrund zu schiessen. Ein Hardcore-Abschluss des Songs zeigt bereits nach 3:27 Minuten, dass diese Band wieder lichterloh brennt. 

Stray From The Path - Band02

Die Herren nehmen auf „Internal Atomics“ kein Blatt or den Mund. (c) by UNFD Records

… dass die Reunion von RATM überflüssig wird

Bei „Kickback“ holt sich die Truppe Hilfe von Counterparts-Shouter Brendan Murphy. Die Lines wirft man sich entgegen, boxt sich durch den Song und setzt neue Maßstäbe, wenn es um die Rhythmik der Songs geht. „It’s not your fault, it’s just who you are“? Pustekuchen, ein nachgelagertes „Bullshit“ lässt jeden Anschein von Verständnis pulverisiert zurück. Mörder Break, schmissige Hooks und bereits nach dem zweiten Song ist man schlichtweg glücklich. Auch die restlichen 8 Songs geizen nicht mit den ganz großen Aussagen. Weder lyrisch, noch musikalisch. So thematisiert man die Doppelzüngigkeit der Kirchen, geht auf politische Schieflagen ein und regt den Hörer zum Nachdenken an. Und ja, Stray From The Path vereinen all dies einzigartig auf diesem Album. Brachiales Brett, was die Reunion von Rage Against The Machine noch überflüssiger macht. „Internal Atomics“ ist ein Biest und unser Album der Woche bei EMP!

Kategorien: musik Peter

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