Das Album der Woche: Dool mit Summerland

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Dool und das Album der Woche. Nun werden die einen sagen, dass dies schon mit dem Debüt klar war. Andere sind erstaunt, denn kann man so ein Debüt toppen? Ja, die Niederländer haben es geschafft und machen mit „Summerland“ den Sack zu. Ein betörend gutes Album und unser Album der Woche bei EMP.

Dool sind zweifelsohne ein Phänomen. Gründete man die Band 2015, galt die Truppe lange als ein Nachfolger von The Devil’s Blood. Stimmt irgendwie, denn Job van de Zande am Bass und der Schlagzeuger Micha Haring kamen von der okkulten Truppe. Dool waren aber direkt irgendwie anders, was zweifelsohne an Sängerin Ryanne van Dorst lag. Es war ein anderer Spirit, ein anderer Ansatz und ja, auch die Musik klang anders. Davon konnte man sich 2017 überzeugen, als Dool „Here Now, There Then“ veröffentlichten. Das Album überzeugte auf ganzer Linie und nicht nur die Kritiker. Man scharte Fans um sich, die mit The Devil’s Blood nicht unbedingt sich anfreunden konnten. Jahrescharts wurden mit Dool und dem Album bestückt. Zurecht! Ein Debüt, wie man es schwer toppen kann. So zumindest schon damals die Aussage aus allen Lagern. 2020 ist es soweit. Nun markiert „Summerland“ das zweite Album und steht auf einem besonderen Prüfstand. 

Dool - Band

Dool haben bereits mit dem Debüt Alles richtig gemacht. Nun der Nachschlag. (c) by Prophecy Records.

„Summerland“ muss mit dem Debüt mithalten

„Summerland“ verfolgt von Haus aus schon einen Ansatz. War das Debüt noch getrieben von einer bandinternen Unsicherheit oder einem Abtasten, wohin die Reise gehen soll, ist das Zweitwerk anders. Das Experimentieren und Jammen ist in den Hintergrund gerückt. Man hat sich in den letzten Jahren gefunden, was nicht zuletzt an den Auftritten der Band liegt, die man gemeinsam absolvieren konnte. Der Tanz zwischen Genre geht nun bei Dool noch stimmiger. Noch harmonischer ist die Balance zwischen Psychedelic, Post Rock und Dark Rock. Man schafft es, diese Einflüsse besser zu bündeln und daraus harmonischere Songs zu zimmern. Streckenweise sogar mit Ohrwurm-Charakter und intensivsten Gitarren-Melodien. Abwechslungsreicher und gleichzeitig stimmiger sind die 9 Songs, welche auf eine Spielzeit von rund 55 Minuten kommen. „Summerland“ ist ein nachhaltiges, ein nachhallendes und aufgeschlossenes Album, mit wunderbarsten Klängen. 

Dool - Summerland

9 Songs und doch rund 55 Minuten Spielzeit. Dool schaffen mit „Summerland“ was Tolles.

Dool machen einfach alles richtig

So ist direkt der Opener „Sulphur & Starlight“ der beste Beweis hierfür. Großartiges Arrangement treffen auf eine betörende Stimmung. Es sitzt und passt alles, kein Blatt Papier passt dazwischen und Intensität und Umsetzung verschmelzen. Mit „Wolf Moon“ zieht man dieses Ansatz direkt weiter. „God Particle“ lässt ebenfalls keine Wünsche übrig, wenn der Song auch verglichen mit dem Titeltrack „Summerland“ nicht gleichziehen kann. Ist „God Particle“ experimentell ausgelegt, ist „Summerland“ psychedelisch und progressiv zugleich. „A Well’s Run Dry“ ist flott ausgelegt und Dool hat sagenhafte Gitarrenarbeit zu bieten. Zweifelsohne hat „Summerland“ eine unfassbar tolle Hitdichte. Dool haben sich die Erwartungen der Fans zu Herzen genommen und sind weit davon entfernt, halbgare Songs zu veröffentlichen. Vielmehr haben sich Dool mit diesem Album zu einer etablierten Größe entwickelt. „Summerland“ ist ein dichtiges, stimmiges und insbesondere vielschichtiges Album. Eines, an welchem man sich schwer satt hören kann. Unser Album der Woche!

Kategorien: musik Peter

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