Das Album der Woche: Death mit Neuauflagen

Death - Logo

Death liefern das Album der Woche ab. Nein, nicht eines, sondern einige. Die US-Truppe hat mit ihrem exzentrischen Frontmann Chuck Schuldiner wegweisende Alben abgeliefert. Diese werden nun auf Vinyl neu aufgelegt und verdienen besondere Aufmerksamkeit. 

Wenn wir von Death sprechen, reden wir auch direkt von einer der wichtigsten Death Metal Bands überhaupt. Kaum eine Band hat solche spuren hinterlassen wie diese Truppe. Und leider hat keine Band ein solches Schicksal ereilt, wenn man sich die Geschichte der Truppe genauer ansieht. Mit Chuck Schuldiner hat die Szene wohl einen der wichtigen Personen verloren. Und auch für die Band war dies ein herber Rückschlag. Doch lasst uns mal genauer die Bandgeschichte beleuchten. Anlass dazu bietet die Neuauflage einer der wichtigsten Platten überhaupt, wenn wir von Death und der damit verbundenen Musikrichtung sprechen. 

Chuck Schuldiner - Bild

Er war ein Ausnahmemusiker, wenn auch sehr exzentrisch. Chuck Schulinder verstarb 2011. (c) by Relapse Records

Aus einer Schulband wird eine wegweisende Band

Chuck Schuldiner gründete die Band im Jahre 1983 mit ein paar Schulfreunden. Kam Lee am Schlagzeug und Rick Rozz an der Gitarre waren die Weggefährten, die die Band Mantas darstellten. Es wurden Demos aufgenommen, auf denen noch Kam als Sänger fungierte. Doch bereits in dieser Demo-Phase wird aus Mantas die Band Death und Schuldiner wechselt ans Mikrophon. Das Label Combat Records wurde auf die Jungs aufmerksam und bot diesen einen Plattenvertrag an. Im Jahre 1987 sollte das erste Album erscheinen. Unter dem Namen „Scream Bloody Gore“ haute die Truppe ein famoses Album raus, welches heute noch als Meilenstein in der Death Metal Szene gilt. Der Grundstein war gelegt, was danach folgte, glich einem Siegeszug, wenn auch mit vielen Höhen und Tiefpunkten. 

Death - Leprosy

„Leprosy“ ist ein Überalbum von Vorne bis Hinten. Kaum eine Band konnte dies Szene derart prägen.

Der Siegeszug von Schuldiner und Death

„Leprosy“ erschien schon mit einem anderen Bandgefüge. John Hand (Gitarre) und Chris Reifert (Drums) halfen noch beim Debüt aus, mussten aber Bill Andrew und Terry Butler weichen, als es an das zweite Album ging. „Leprosy“ sollte die Ausnahmestellung von Death nochmals unterstreichen, wenn es auch innerhalb der Band schon rumorte. Rick Rozz warf das Handtuch und wurde durch James Murphy ersetzt. Auch dieser konnte sich nur für eine Platte bei Death zu Hause fühlen. „Spiritual Healing“ der Name seines Ein- und gleichzeitig Ausstandes. Murphy wurde im weiteren Verlauf noch bei Testament, Cancer und Obituary gesehen, veröffentlichte aber auch zwei Soloalben. Einen wahren Knick im Schaffen von Death sollte die Band während der anstehenden Tour zu „Spiritual Healing“ erleben. Ein Streit entfachte zwischen Butler, Andrews und Chuck Schuldiner. Dieser tauchte kurzerhand nicht auf!

Death - Band

Auswechselungen bei Bandmitgliedern gab es geradezu ständig. Schuldiner schien die einzige Konstante zu sein. (c) by Relapse Records

„Human“ als Wiedergutmachung

Die Fans waren sauer. Eine Tour ohne Chuck Schuldiner, auf der der Drum-Roadie ans Mikrofon wechselte, war sicher nicht das, was sich Fans von Death vorgestellt hatten. Die Meute stimmte „Fuck Chuck“-Chöre an und es schien, als ob die Karriere ein Ende hatte. Schuldiner wechselte quasi die komplette Band aus um „Human“ als Versöhnungsangebot abzuliefern. Alle Seiten zeigten sich versöhnlich und Death waren wieder im Rennen. Doch die derzeitige Besetzung hatte auch andere Verpflichtungen und für „Individual Thought Patterns“ musste wieder eine neue Belegschaft her. Auch eine musikalische Veränderung konnte man hier erleben, wenn es um die Growls von Schuldiner ging. Diese Veränderung sollte sich mit „Symbolic“ nochmals verstärken und mit „The Sound Of Perseverance“ manifestieren. Der exzentrische Sänger hatte mit Control Denied noch ein Seitenprojekt, welches 1999 „The Fragile Art Of Existrance“ veröffentlichte. Ein böses Omen, wie man rückblickend sagen muss. 

Death - Individual

Auch „Individual Thought Patterns“ erfährt eine Neuauflage auf Vinyl. Sollte man als Fan haben.

Death – Ein musikalisches Erbe bleibt

Kurz nach Veröffentlichung dieses Albums, diagnostizierten Ärzte bei Schuldiner einen Gehirntumor. Dieser schien operabel zu sein, was sich leider nicht bewahrheitete, nachdem es Komplikationen mit Medikamenten gab. Der Zustand verschlechterte sich, kostspielige Therapien und OPs konnte Schuldiner nicht stemmen. Auch freiwillige Spenden, Benefitsveranstaltungen und Kredite sollten nicht ausreichen, die Behandlung zu bezahlen. Am 13. Dezember verstarb Chuck Schuldiner und mit ihm verlor die Szene eine der interessantesten und genialsten Persönlichkeiten. Relapse Records hat sich nun dieses Jahr dazu entschieden, die wichtigsten Meilensteine von Death erneut für Vinyl-Freunde aufzulegen. Schuldiner mag verstorben sein, sein musikalisches Erbe bleibt uns erhalten. 

Kategorien: Peter musik

Tags: Album der Woche Chuck Schuldiner Death Death Metal EMP Plattenkiste Human Leprosy Scream Bloody Gore Vinyl | permalink

Teile diesen Artikel: