Das Album der Woche - Caliban mit Gravity

Caliban Logo 2016Werte Herrschaften! Die Plattenkiste in Ehren, aber so geht das nicht weiter. Wir machen uns schon die Mühe um aus der schier unübersehbaren Flut an Veröffentlichungen die Highlights rauszusuchen, um dann euch diese portioniert zu servieren. Ja, dafür bekommen wir sicherlich Karma-Punkte und eventuell geht’s auf direktem Wege ins Paradies. Aber ernsthaft: Wir können euch noch mehr bieten. Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, einer Platte jede Woche eine besondere Plattform zu bieten. Ein Album, was uns komplett umhaut, flasht und dafür sorgen wird, dass ihr nen feuchten Schlüpfer bekommt. Wir wollen das gute Stück beleuchten, gezielt auf Songs eingehen und hier und da auch Hintergrundinformationen geben. Selbstverständlich dürft ihr uns auch auf kommende Scheiben aufmerksam machen. Den Anfang machen Caliban mit „Gravity“, welches am 25. März erscheint. Natürlich auch bei uns zu haben und sogar in einer fetten Deluxe-Edition. 
Caliban - Gravity Artwork

Da ist es: Das Album der Woche. Aus dem Hause Caliban und mit dem Namen "Gravity" versehen!

Wenn es um Metalcore geht, dann kommt man definitiv nicht um Caliban herum. Sollte man aber auch nicht, wenn man eine der wichtigsten Bands des Genre nicht verpassen will. Vielmehr noch, denn die Herren um Andy Dörner haben sich zur Aufgabe gemacht sich mit jedem Album weiter zu entwickeln. Nun versuchen dies bekanntlich viele Bands, doch das Erreichen der ambitionierten Ziele ist letztendlich zur Königsklasse geworden. Und diese ist bekanntlich nur wenigen Bands vorenthalten. Caliban gehören definitiv dazu, wenn sie nicht sogar die Messlatte selbst so hoch gelegt haben.

Caliban Press Pic 2016

Caliban zeigen sich 2016 mit einer gravierenden Intensität, die sowohl Härte, aber auch Eingängigkeit kombiniert.

In einem konstanten Zyklus - meist 2 oder 3 Jahre - lässt nun die Band aus Nordrhein-Westfalen eine neue Salve auf uns los. So nun auch mit „Gravity“, was das 10. Album der Bandgeschichte darstellt. Als ob man sich zum Jubiläum was Besonderes einfallen lassen wollte, ist die musikalische Party ein ausuferndes Feiern und entwickelt sich über die 12 Songs hinweg zu einer wahren Abriss-Party! Doch schon mit dem Opener „Paralyzed“ zeigt man auf, wo Caliban 2016 stehen. Schnöden Core sollen getrost mal andere Kapellen spielen, denn nach dem peitschenden Einstieg zimmern Caliban kurzerhand einen epischen und melodischen Part zusammen, der sich direkt beim ersten Durchlauf bis zur letzten Hirnwindung vor frisst. Den eingeschlagenen Weg von „Ghost Empire“, dass man als deutsche Band hier und da auch mal Deutsch singen kann, wird weiter bestritten. „Mein schwarzes Herz“ mit seinem „hast mich geschaffen, hast mich zerstört, gib mir zurück, was mir gehört“ zeigt Gesicht, ballert von der ersten bis zur letzten (deutschen) Silbe und lässt hoffen, dass sich Caliban auch zukünftig auf ihre Muttersprache konzentrieren. Das Zeug dazu hat man auf jeden Fall!

Andreas Dörner

Zwar für jede Spaß zu haben, aber wenn es um das Gesouhte geht, versteht Andy keinen Spaß mehr!

„Who I Am“ ist dagegen wieder ein Caliban-Song, wie man ihn liebt. Metal-affin, modern und mit amtlich Geshoute. Dörner keift, verausgabt sich und man muss zweifelsohne aussprechen, dass die Qualität des Sängers über all die Jahre hinweg massiv verbessert hat. Fehler aus früheren Tagen wurden angegangen und der Kollege wächst mittlerweile über sich hinaus. Schöne Kiste! Bei all den Stärken, deren sich die Band augenscheinlich bewusst ist, bleibt dennoch Raum für Erweiterungen. Man konzentriert sich auf das Wesentliche, um auf der anderen Seite mit Gastmusikern Abwechslungen und weitere Facetten zu schaffen. So steuert Jamie Graham von Heart Of A Coward bei „Crystal Skies“ seine Stimme bei, während Alissa White-Gluz von Arch Enemy bei „The Ocean's Heart“ zum Duett bittet. Die eher in der Szene bekannte Band Dream On Dreamer hat ebenfalls ihren Gitarristen und Sänger Zachary Britt kurz ausgeliehen, welcher „Inferno“ zu einem wahren Inferno werden lässt. Beweist Größe, denn Caliban hätten es sicherlich nicht nötig auf Gastsänger zurück zu greifen. Zu präzise arbeitet das Uhrwerk bei Caliban selbst und mit Marc Götz hat man neben einem Gitarrist einen großartigen Songwriter in den eigenen Reihen.

Rundum bleibt zu sagen, dass der Titel „Gravity“ nicht besser gewählt werden konnte. Wo sich andere Weggefährten im Fahrwasser des Metalcores hinter sanftmütigen Klängen verstecken (wollen), berstet dieses Album einfach enorm. Die durch den Titel unterstrichene Härte und Schwermütigkeit ist in der Spielzeit zu jedem Moment vorhanden und droht erhaben über dem Hörer. Düstere Shouts, messerscharfe Riffs, ein bestialisches Schlagzeug und die Kombination mit Eingängigkeit, machen „Gravity“ zu einem besonderen Album. Die Band ist über sich hinaus gewachsen und hat an Intensität enorm zugelegt. Wer Caliban als „kleinen Bruder“ von den Labelkollegen Heaven Shall Burn ansieht, hat nicht kapiert, dass beide Bands sich vor etlichen Jahren in unterschiedliche musikalische Richtungen sich aufgemacht haben. Mit diesem Album haben Caliban definitiv einiges an Boden gutgemacht. Respekt!

Bei uns im Shop findet ihr die neue Scheibe in verschiedenen Versionen. Wer scharf auf irgendwas limitiertes ist, sollte aber nicht lange zögern!

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Kategorien: musik Peter

Tags: Album der Woche Andreas Doerner Caliban Gravity Marc Goertz Metalcore Reviews Veroeffentlichungen | permalink

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