Die EMP Plattenkiste zum 18.02.2022

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Die erste EMP Plattenkiste in der zweiten Hälfte des Monats Februar. Wo man sich in anderen Regionen auf den Karneval freut, blicken wir lieber auf die Alben, welche diese Woche erscheinen. Hier wieder unsere Highlights für euch!

Amorphis – Halo

Amorphis - Cover
Amorphis mit neuem Label im Rücken. Nebensache, denn die Musik spricht für sich!
Amorphis sind eine diese Bands, die mit jedem Album besser werden. Mit dem 14. Studioalbum „Halo“ erreicht man erneut einen musikalischen Höhepunkt, welcher aus dem neuen Label Atomic Fire Records erscheint. Wie wir wissen steckt hinter diesem Label Markus Staiger, welcher ehemals Nuclear Blast gegründet hat. Doch blicken wir auf die Finnen, die schlanker daher kommen, was die Stücke betrifft. „Halo“ ist reduziert und schlank. Dies ist wahrlich kein Hindernis, was die Qualität betrifft. Ganz im Gegenteil, denn man fokussiert sich auf das, was man am Besten kann: Hymnen schreiben! „Halo“ ist ein Koloss und dies so herrlich unaufgeregt, dass man sich nur wundern kann. Mit 11 Songs ausgestattet, zeigen Amorphis, wie man Melodien für die Ewigkeiten schreibt. Es fehlt dem Album an Extravaganz, was aber Kritiker erfreuen dürfte. Keine Reibungspunkte, sondern nur hochqualitative Musik, die wahrlich keine Wünsche offen lässt. So kann und muss Death Metal klingen!

Zeal & Ardor – Zeal & Ardor

Zeal And Ardor - Cover
Zeal And Ardor geht erneut einen Schritt weiter. Das wohl ambitionierteste Album des Schweizers.
Zeal & Ardor haben sich 4 Jahre Zeit gelassen. 4 Jahre nach „Stranger Fruit“ ist das gleichnamige Album „Zeal & Ardor“ nun endlich am Start. Direkt vorab, dieses Album stellt alle bisherigen Alben in den Schatten. Zugegeben, ich hatte meine Bedenken, als der Schweizer Manuel Gagneux vor einigen Jahren seine Mischung aus Black Metal und Gospel vorstellte. Ich hatte meine Bedenken, dass wir von einer Eintagsfliege sprechen. Doch der Mann hat seine Hausaufgaben gemacht und sich über die Jahren einen Ruf erarbeitet. Jeder spricht über den Mann und nun endlich neue Musik. 14 Songs, die dermaßen unberechenbar sind, dass die Platte zu einem wahren Ritt wird. Zwischen Alternative Rock, Post-Hardcore, Blues, Indie und eben Black Metal ist Alles vertreten. Nun kann man denken, dass viele Köche den Brei verderben, aber Zeal & Ardor schaffen es eben, in jedem Genre sich stilsicher zu bewegen. Ohne Regeln und ohne Zwänge zum Meisteralbum. Respekt!

Hangman’s Chair – A Loner

Hangman's Chair - Cover
Hangman’s Chair lassen erneut den Doom sprechen. Tolle Platte aus Frankreich.
Hangman’s Chair stellen mit „A Loner“ ihr sechstes Album vor. Die französischen Doomer transportieren wie auch auf „Banlieue Triste“ pure und tiefste Melancholie. Das Leben kann hart sein und genau dies ist das Salz für die Musik-Suppe der Herrschaften. Bereits mit dem Opener „An Ode To Breakdown“ zeigt man sich schleppend, doomig und mit einem Melodiebogen, der eher im Post-Rock verankert ist. Doch auf „A Loner“ gibt es auch progressive Elemente und sogar Synthesizer-Passagen. Dies verpasst den Songs einen modernen Sound und einen besonderen Touch. Mit dem cleanen Gesang hebt man sich ohnehin schon von vielen Wegbegleitern ab. Mit jeder Menge roher Energie ausgestattet, sind die 9 Songs eine fette Bank. Fast eine Stunde Laufzeit, die sich entschieden kürzer anhört, sprechen eine klare Sprache: Langatmig ist dieses Album sicher nicht. Highlights wie „Storm Resounds“ und „A Thousand Miles Away“ gehören zu den besten Songs dieser Band!

Slash Feat. Myles Kennedy & The Conspirators – 4

Slash - Cover
Slash hat sich wieder mit Myles Kennedy zusammen getan und ein neues Album ist das Resultat.
Saul Hudson hat ein neues Album am Start? Wer? Saul Hudson oder besser bekannt als Slash. Seit seiner Rückkehr zu Guns ’n’ Roses sollte der Zylinder-Mann eigentlich genug zu tun haben. Schliesslich sind die Touren schier unendlich. Aber nein, Slash kann es nicht lassen und haut ein neues Album raus. Schlicht mit „4“ bezeichnet, hat er sich wieder mit Myles Kennedy und The Conspirators zusammen getan. Nun darf man keine Überraschungen erwarten, denn der Mann macht eben das, was er am Besten kann: Hard Rock. Doch eben keinen 0815-Hard Rock sondern einen, der eben alle Facetten aufzeigt. Über das Können müssen wir uns sicher nicht mehr unterhalten, denn Slash ist Kult. Hat der Mann doch unendlich viele Menschen zum Gitarrenspiel gebracht. Nun gibt es 10 Songs, die natürlich durch Slash leben, aber Myles auch enorm dazu beiträgt, dass dieses Album einfach richtig geil geworden ist.

Frank Turner – FTHC

Frank Turner - Cover
Wieder mehr Back-to-the-Roots als bisher. Frank Turner und sein neues Album.
Das 8. Album des Mannes ist geschrieben, produziert und nun am Start. Die Rede ist von Frank Turner, der sich mit „FTHC“ wieder auf seine Wurzeln besinnt. Natürlich wissen Kenner, dass sich hinter „FTHC“ „Frank Turner Hardcore“ verbirgt, was nun aber etwas irritierend ist. Ja, es lauter, aggressiver und ab und an wächst Frank auch stimmlich weit über sich hinaus. Hardcore ist es aber dennoch nicht. Vielmehr darf man Punkrock-Songs hier und da lauschen. Die 14 Songs decken aber letztendlich die gesamte Bandbreite des Mannes ab. Aus allen Phasen seines Schaffens nimmt Turner die besten Elemente und baut sie in dieses Album ein. Das macht „FTHC“ zu einem wahren Juwelen und für mich zu seinem besten Album überhaupt. Davon ab sollte man sich die Zeit nehmen und den Texten lauschen. Turner ist ein geiler Texter, die tiefsinnige Lyrics schreibt und sie an den Mann bringt. Super Album!

Kategorien: musik Peter

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