Angezockt: Kena: Bridge of Spirits

Auch in der Spieleindustrie sah es streckenweise coronabedingt recht mau aus. In den letzten Wochen und Monaten hat der Release-Plan aber wieder ordentlich Fahrt aufgenommen und wir Gaming-Fans dürfen uns wieder über regelmäßige Veröffentlichungen freuen. Einer dieser neuen Releases ist Kena: Bridge of Spirits. Und diesem Titel widme ich den nächsten Teil von „angezockt“.

Kein PlayStation-exklusiver Titel

Entwickelt wurde Kena: Bridge of Spirits von Ember Lab für PlayStation 4, 5 und den PC, eine spätere Veröffentlichung für weitere Plattformen wie die Xbox ist meines Wissens nach zumindest nicht ausgeschlossen. Ember Lab ist nun gar nicht als Entwickler von Videospielen bekannt, sondern macht vielmehr mit Animationsfilmen von sich reden. Und deshalb ist es auch gar nicht verwunderlich, dass das Action-Adventure nicht nur auf den ersten Blick wie ein spielbarer Film von Disney oder Pixar anfühlt.

Zur Story von Kena

Die namensgebenden Protagonistin Kena ist eine Geisterführerin – ihre Aufgabe ist es, den Seelen der Toten zu helfen, ihre Ruhe zu finden. Auf der Suche nach einem heiligen Schrein in den Bergen stoßen wir auf ein verlassenes Dorf, welches vollständig von einer dunklen Verderbnis befallen ist. So macht Kena es sich zur Aufgabe, die Seelen der ehemaligen Bewohner zu erlösen.
Wir merken schnell, dass Kena: Bridge of Spirits trotz der wunderschönen und niedlichen Optik es mit der Geschichte durchaus ernst meint – Tod, Trauer und Verlust begleiten uns auf Schritt und Tritt. Aber damit einhergehend eben auch Erneuerung und Hoffnung. So erleben wir in den Hauptquests verschiedene Geschichten der Bewohner – auf eine emotional mitreißende und optisch anspruchsvolle Art und Weise. Plötzlich ist man mittendrin und möchte weiter. Immer wieder erleben wir in voll-animierten Zwischensequenzen, was den Dorfbewohnern widerfahren ist. Wir erkennen Zusammenhänge und langsam fügt sich ein Bild zusammen. Nur wird leider Kena als eigentliche Protagonistin stark außen vor gelassen. Das ist schade, dann so bleibt die starke und gutmütige Heldin etwas zu blass. Da ist noch Luft nach oben – vielleicht ja auch für einen zweiten Teil?

Rotts – kleine, putzige “Waldgeister“

In den Trailern zum Spiel lernen wir sie bereits kennen – die Rotts. Kleine, putzige “Waldgeister“, die uns überall begegnen. Sie folgen uns überall hin und mit der Zeit wächst ihre Zahl beachtlich an. So rennt, schwimmt und hüpft uns irgendwann eine ganze Traube dieser Wesen hinterher.
Doch sie sind nicht nur niedlich anzusehen, sie erfüllen auch diverse Funktionen: Mit ihrer Hilfe können wir Gegenstände bewegen oder diverse Fertigkeiten ausführen: Erst haben wir nur einen Stab, dann können wir ihn als magischen Bogen nutzen, dann kommen ein Schild mit Lebensleiste und Bomben dazu. Die Rotts stärken diese Fähigkeiten oder bringen Boni mit rein. Im Kampf lenken sie den Gegner auf Befehl ab oder können uns heilen.

Keine Neuerfindung, eine saubere Neukomposition

Kena: Bridge of Spirits macht vieles richtig – es erfindet das Genre keineswegs neu. Vielmehr setzt es bekannte Elemente aus Vorbildern wie Zelda gut und simpel um. Einfache, aber nicht zu leichte Rätsel und dazu Kletterpartien. Dazu ein gut funktionierendes Kampfsystem – mit kleineren Schwächen. Manchmal ist die Steuerung etwas ungenau oder das Timing von Attacken und Gegnern passt nicht zusammen. Das ist aber durchaus verzeihlich. Immerhin steckt mit Ember Lab kein riesiges Studio hinter Kena. Und sie haben eine saubere Neukomposition geschaffen.
Und wer wirklich nicht klar kommen sollte, der wechselt einfach auf einen anderen Schwierigkeitsgrad. Auf der untersten Stufe rollt man so durch die Kämpfe und kann sich ganz auf die Story und Welt konzentrieren. Auf der höchsten Stufe sind die Gegner teilweise schon echt knackig. Und nach dem ersten Durchlauf kommt ein neuer Schwierigkeitsgrad hinzu.

Mein Fazit zu Kena: Bridge of Spirits

Kena: Bridge of Spirits ist ein gutes Spiel, wenn nicht sogar ein sehr gutes. Gerne hätte es ein weniger länger sein können, ich habe irgendwas zwischen 15 und 20 Stunden darin versenkt. Allerdings bin ich auch ein eher langsamer Spieler. Mit etwas mehr Zeit hätte man jedoch Kena als Charakter mehr herausarbeiten und ihr mehr Tiefe geben können. Und über mehr Informationen zur Spielwelt hätte man auch gut unterbringen können – durch umherliegende Bücher und Schriftrollen oder ähnliche Dinge.
Der größte Pluspunkt für Kena: Bridge of Spirits ist neben der wunderschön und liebevoll gestalteten Welt allerdings das Sounddesign. Nicht nur die Geräusche in der Umgebung oder im Kampf, besonders der Soundtrack hat mich aus den Socken gehauen. Von mir gibt es eine dicke Empfehlung für Kena: Bridge of Spiris und ein großes Lob an das Team von Ember Lab. Ich werde definitiv noch mehrere Besuche ins Spiel wagen und noch mehr Ecken der Welt erkunden.

Kategorien: blog-movie-games Sebastian

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