Malerei

In den Wohnungen der Gothics hängen vor allem Gemälde im Stil der Schwarzen Romantik. In den meisten Fällen sind die natürlichen Kunstdrucke und keine Originale. Wer hat schon Geld für Werke großer Künstler wie Goya, Edvard Munch, Max Ernst, Füssli oder Caspar David Friedrich? Es geht Gothics um die Motive und deren Darstellung des Abgründigen und weniger um den Wert einer Kunstsammlung. Besonders beliebt in der Schwarzen Szene sind auch die Bilder mit Vanitas-Motiven. Sie zeigen anhand verschiedener Symbole die Vergänglichkeit des Lebens. Man kann sie mit einem melancholischen Blick betrachten, aber auch durchaus Gesellschaftskritik erkennen, wenn etwa Symbole für Besitztümer und Macht im Angesicht des Todes bedeutungslos werden.


Die Malerei ist vielleicht nicht unbedingt typisch für die Gothic Szene, aber im Laufe der Jahrzehnte ist die Jugendkultur erwachsen geworden und mit dem Alter kommt oft auch der Sinn für die klassische Kunst. Deshalb gibt es auf großen Festivals heute auch Kunstausstellungen, vor allem auf dem Wave Gotik Treffen in Leipzig. Zeitgenössische Künstler nutzen die Lust der Schwarzen Szene an der melancholischen und dunklen Malerei, um sich und ihre Werke bekannter zu machen. Selbstverständlich bringt die Szene auch selbst Maler hervor – und wenn man es genau nimmt, sind auch Tattoos mit Vanitas-Motiven Gemälde. Davon gibt es in der Gothic Szene mehr als genug.