"When the cold truth has worn it's miserable welcome out" LP klar von En Minor

von Björn Thorsten Jaschinski (17.08.2020) Phil Anselmo lebte sich schon zu Pantera-Zeiten als musikalisches Chamäleon aus, aber seit der Label-Gründung von Housecore 2008 jammt er noch umtriebiger mit neuen und alten Freunden. Dieses Album legt seine Wurzeln frei, die teils bis in die Vor-Teenager-Zeit des 52-jährigen Raubeins mit dem großen Herzen reichen. Ein Teil dieses von der Basis akustischen „Depressive Rock“ geht auf Vierspuraufnahmen von 1988 zurück, die 1993 als „Body & blood“ überarbeitet wurden. Andere wurden ab 2012 mit Gitarrist Steve Taylor komponiert. Das Kuriose: Trotzdem klingen die elf mit Keyboards, Backing-Vocals und Cello angereicherten Songs wie aus einem Guss. Von „Mausoleum“ an singt Anselmo mit eindringlichem Rezitativ wie ein uralter, weiser Schamane aus den Sümpfen von New Orleans. „Blue“ ist psychedelisch eingefärbt, „On the floor“ erst recht, mit „House of the rising sun“-Vibes und geisterhafter Orgel. Gänsehaut!