"Vertebrae" CD von Enslaved

von Björn Thorsten Jaschinski (15.09.2008) Versklaven lassen sich die Bergener vom Musikmarkt, mit ihren Trends und Hypes nicht. Seit jeher bestimmen ihre Alben den Extrem Metal-Zeitgeist, statt ihm zu folgen. Die Band ist für den trockenen, oftmals wie ein Chamäleon die Klangfarbe wechselnden Sound selbst verantwortlich. Der einstige Grieghallen-Stempel verblasst weiter. Keyboarder Herbrand Larsen entwickelt sich schrittweise zum gleichberechtigten Sänger neben Grutle, wodurch zunehmend Opeth-, Katatonia- oder gar Porcupine Tree-Fans Gefallen am Schaffen der Norweger finden könnten. Sie kappen ihre schwarzen Wurzeln nicht, stellen die Black Metal-Stränge aber nur selten, wie bei "New dawn", in den Vordergrund. Der ungewöhnlichste Song ist sicherlich "Ground". Hier lässt das Gitarrendepartment einem Pink Floyd-Solo Iron Maiden-Harmonien im Ausklingen folgen. Erhaben und bissig zugleich: Der finale "The watcher". Enslaved bleiben unberechenbar, da man bei ihnen auch nach der Hälfte eines Songs nicht weiß, wo und wie er enden wird.