"Umbriel (Das Schweigen zwischen den Sternen)" CD von Nocte Obducta

von Markus Wosgien (11.03.2013) Der direkte Vergleich mag zwar überzogen sein, dennoch ist das Mainzer Sextett von Nocte Obducta so etwas wie die schwarze Antwort auf Pink Floyd. Die neun Tracks auf ihrem neuen Opus sind experimentell und visionär, unheimlich intensiv und vertonen eine vollkommen eigene Welt. Grundthematik: der Raum, die Stille, die Leere - der Kosmos, wie in dem instrumentalen „01-86“ beschrieben, das von dem Flug der Voyager 2 handelt, sprich den vermenschlichten Eindrücken der Raumsonde im kalten und einsamen Nichts. Dieses Bild zieht sich durch das gesamte Werk, das mitunter sehr sphärisch und gleichzeitig apokalyptisch klingt. Stellenweise fühlt man sich selbst wie eine Sonde, die langsam durchs All gleitet, völlig isoliert von der Außenwelt, alleine, frei und losgelöst. Diese Gefühle werden teilweise akustisch generiert, stets mit völliger Hingabe und dem Fokus auf das Wesentliche. Dabei winden sich Nocte Obducta durch Stilistiken wie den Post Rock, das Ambient-Metier bis hin zum Doom und ihren schwarz metallischen Wurzeln. Diese grenzenlose Art sich musikalisch auszudrücken und dabei in innovative, neue Dimensionen einzutauchen, macht dieses Album so einzigartig und vollkommen.