"Tears on tape" CD von HIM

von Markus Wosgien (25.03.2013) Mit dem futuristischen Intro „Unleash the red“ wird der achte Silberling der finnischen Romantik-Rocker spektakulär eingeläutet, ehe das Quintett um Ausnahmesänger Ville Valo mit dem flotten, Black Sabbath inspirierten „All lips go blue” ihren unvergleichlichen Charme entfalten. „Tears on tape“ klingt homogener und lebendiger als seine drei direkten Vorgängerscheiben und knüpft vielmehr an die großartigen Genreklassiker ihrer Anfangsphase an. Dafür sorgt mitunter der harte, aber sehr warmherzige Sound von Produzent Hiili Hiilesmaa, der einst „Greatest lovesongs vol. 666“ und „Love Metal“ veredelte. Die Band scheint mit sich im Einklang zu sein, wodurch alle Stärken und Charaktermerkmale wieder deutlicher im Vordergrund stehen. Dabei macht es auch die bunte Mischung aus. Auf der einen Seite stehen harte Tracks wie das doomige „When love starts to die“, das brachiale „Hearts at war“ sowie das Type O Negative beeinflusste „No love“. Andererseits überzeugen die Finnen mit dem hitverdächtigen „Love without tears“, der halbakustischen Gänsehautnummer „Into the night“ sowie einiger Zwischenspiele, wie dem Horrorfilm-Ausflug „Lucifer’s chorale“. „Tears on tape“ hat viel zu bieten, vor allem aber eines: wahre Ohrwürmer!