"Sonic boom" CD von Kiss

von Michael Rother (30.10.2009) Eigentlich sollte es nach dem Reunion-Album von 1998 kein neues Studioalbum mehr geben, aber unter der Regie von Paul Stanley hat es sich die "Hottest band in the world" noch einmal anders überlegt und mit "Sonic boom" den ganz großen Wurf gelandet. Gleich der Opener "Modern day Delilah" macht klar, dass Kiss die Zeiger der Uhr zurückgedreht haben. So viel Spielfreude und Spontanität hat die Band zuletzt in den `70ern versprüht, und insgesamt klingen die Songs durchgehend wie Relikte auf den späten `70ern oder frühen `80ern – und dies ist als uneingeschränktes Kompliment zu verstehen. Das typische Kiss-Feeling ist wieder da! Es gibt keinen echten Durchhänger auf dem Album und die Songs bleiben auch nach dem x-ten Durchlauf interessant und nutzen sich trotz durchgehend hohem Hitpotential nicht ab. Ganz im Gegenteil, immer wieder entdeckt man neue Nuancen und interessante Details. Zu den Highlights zählen neben dem bereits erwähnten Opener "Never enough", "Stand", "Hot and cold" und "Say yeah", die sich bei zukünftigen Shows nahtlos in die Riege altbekannter Klassiker einreihen lassen. Aber auch das von Eric Singer gesungene "All for the glory" und "When lightning strikes", bei dem Tommy Thayer den Platz am Mikro übernimmt, sorgen für willkommene Abwechslung und wissen zu überzeugen. "Sonic boom" macht einfach total viel Spaß und katapultiert Kiss zurück an die Spitze des Rockzirkus – und da gehören sie auch hin!