"Rock-Ford" CD von Cheap Trick

von Marcel Anders (11.07.2006) Mitte der '70er waren sie Superstars, die mit ihren ersten fünf Alben Rockgeschichte schrieben. Mitte der '80er kopierten sie sich dagegen nur noch selbst und schlingerten in eine tiefe Krise. Mitte der '90er gründeten sie ihr eigenes Indie-Label und wagten einen Neuanfang. Mitte 2006 sind sie endlich wieder das, was sie einst waren: Die Meister des Power-Pop, den sie auch mit Mitte 50 noch so spannend zelebrieren wie zu seligen Tagen von „Surrender“ oder „Want you to want me“. Angefangen beim bissigen Gesang von Robin Zander über die verspielten Gitarren-Licks von Baseball-Kappe Rick Nielsen, bis hin zur tighten Rhythmussektion um Bassist Tom Petersson und Drummer Bun E. Carlos. Dieses Gespann pendelt geradezu schlafwandlerisch zwischen lupenreinem '60er Pop, '70er Glam, schmachtenden Balladen, Boogie Woogie und opulentem Stadion-Rock. Die zwölf Songs gehen meist schnörkellos und direkt zur Sache, fordern aber auch mal Feuerzeuge und Taschentücher. Eine Mischung, die in sich stimmig ist, durch Spielwitz und handwerkliches Können glänzt, und mit „Perfect stranger“ (geschrieben von Linda Perry) einen potentiellen Hit birgt.