"Ride the void" CD von Holy Grail

von Jürgen Tschamler (03.01.2013) Aus L.A. zu kommen heißt nicht gleichzeitig von den Fans euphorisch in die Arme genommen zu werden, gerade wenn man sich musikalisch dem eher traditionellen Genre zugewandt hat. Zu viele Vorurteile stehen, trotz des Umstandes, dass drei ex-White-Wizzard-Mitglieder Holy Grail gegründet haben, im Raum. Auf ihrem dritten Album wischen sie, wie schon auf den beiden Vorgängern, „Crisis in Utopia“ und „Seasons bleedings“, jedoch alle Zweifel zur Seite und liefern einmal mehr knalligen, unverfälschten, ehrlichen Heavy Metal ab. In jeder Note merkt man den Spirit, den Enthusiasmus der späten Achtziger und die Entschlossenheit und technisch ausgereifte Spielweise des neuen Jahrtausends. Eine wirkungsvolle Kombination die man bei Tracks wie „Bestial triumphans“ oder gar dem nackenbrechenden Titeltrack erkennen kann. Aber auch mit spritzigen Speednummern wie „Too decayed to wait“ können die L.A. Youngster überzeugen, da neben Geschwindigkeit auch immer auf nachvollziehbare Melodielinien geachtet wird. Holy Grail liefern ein lupenreines, unverfälschtes Heavy Metal-Album ab, das mit einer handvoll massentauglichen Hymnen aufgepimpt wurde, grundsätzlich aber mit ihrem Sound in der Nähe des metallischen Untergrunds agiert. Saubere Scheibe.