"Retox" LP von Turbonegro

von Marcel Anders (19.07.2007) Das achte Album im 19. Jahr – und immer noch der gleiche Höllenhobel aus Hardrock, Punk, Rock und Garagen-Krach, den Band wie Fans liebevoll als Death-Punk bezeichnen. Eine Kombination aus AC/DC, Alice Cooper, Poison Idea, Ramones und Stooges, die mal dreckig und heftig, mal durchaus poppig ausfällt, nicht immer originell oder revolutionär anmutet, aber doch Charme, Humor und Stil besitzt. Einfach, weil Sänger Hank von Helvete & Co. keine Gnade und kein Pardon kennen. Die Texte sind derbe, skurril und abgedreht, die Songs hören auf Titel wie "I wanna come", "No, I’m alpha male", "You must bleed / All night long" oder "Hot and filthy", und die Musik strotzt vor Zitaten. So weist der Opener "We’re gonna drop the atom bomb" das Intro von "Holiday in Cambodia" (Dead Kennedys) auf, "Do you do you dig destruction" erinnert an "Search and destroy" (Stooges), "I wanna come" bedient sich bei "Danny says" (Ramones) und "Welcome to the garbage dump" verwendet Strophen aus "Kill city" (Iggy Pop). Aber wie heißt es so schön: Besser gut geklaut, als schlecht selbst geschrieben. Eine Weisheit, die im Falle der Turbos für knapp 40 Minuten kurzweilige Rock-Unterhaltung sorgt. Was will man mehr?