Kraut Rock, das fällt einem bei dem Namen Joachim Witt nicht grade als erstes ein, auch nicht hinterher, eigentlich gar nicht. Und dennoch ist Witt ein Veteran des deutschen Kunst Rocks der 70er Jahre. Genre-Fans erinnern sich gern an die Band „Duesenberg“ (benannt nach der US-amerikanischen Automarke) und Witt ein Drittel des Ender der 70er für Aufsehen sorgenden Trios. Von US-amerikanischen Westcoast-Rock mutierte Witt In den frühen 80er Jahren zum Top Star der aufblitzenden Neuen Deutschen Welle. Sein Evergreen "Der goldene Reiter" (Nr. 2), der einen schizophrenen Menschen skizziert wird zu einem der wichtigsten Titel der NDW-Bewegung. Als gegen Ende der 80er Jahre der NDW-Sound langsam verschwand, verschwand sein Star – bis er sich 1998 zur Überraschung der breiten Öffentlichkeit wieder erhebt. Mit seinem neuen Partner Peter Heppner, der sich mit der Band Wolfsheim bereits einen Namen gemacht hat, schickt Witt sich an neues Terrain zu erobern. Das mystische, im angesagten „gotischen Sound“ vorgetragene Opus "Die Flut" begeistert zuerst die Goth Szene, dann schließlich ganz Deutschland und landet auf Platz 2 der Verkaufs-Charts. Auch das Album „Bayreuth Eins“ wird zum Bestseller und Platin Erfolg. Das Album ist noch immer ein Klassiker und gilt zusammen mit dem nachfolgenden Album „Bayreuth Zwei“ als Vorläufer der anschließend aufkommenden Strömung “Deutscher Dance Metal“, oder des auch als “Neue Deutsche Härte“ bezeichneten Trends, deren spätere Vertreter Top-Acts wie OOMPH! oder RAMSTEIN sind. Die Original LP „Bayreuth Eins“ ist seit langem vergriffen und „Bayreuth Zwei“ ist nie vorher als Schallplatte erschienen. Zwei Klassiker in der Wiederauferstehung, einer davon sogar als Premiere auf Vinyl.