"Love Exposure" DVD
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| Artikelnummer: | 165237 |
|---|---|
| Titel | Love Exposure |
| Edition | Special Edition |
| Produktthema | Filme |
| Laufzeit in Minuten | 237 |
| Darsteller | Hikari Mitsushima, Takahiro Nishijima, Atsuro Watabe, Makiko Watanabe, Sakura Ando |
| Regisseur | Sion Sono |
| Erscheinungsdatum | 05.02.2010 |
| Produkt-Typ | DVD |
|---|---|
| FilmMerkmale | O.m.U. |
| Medienformat | DVD |
Mit einem FIPRESCI- und dem Caligari-Filmpreis wurde Sion Sono für seinen wüst-unterhaltsamen Genre-Mix auf der Berlinale 2009 ausgezeichnet - zu Recht. Ein japanischer Film? Muss nicht sein. Vier Stunden Laufzeit! Wirklich nicht! Doch, Unbedingt. Denn "Love Exposure" ist nicht nur Film, sondern gleichzeitig auch ein einziger wüster Trip, eine vor Ideen überbordende Achterbahnfahrt der Gefühle. Ungefähr zur Hälfte der vitalen, durchgeknallten Coming-of-Age-Story zeigt Yoko (Hikari Mitsushima) dem liebeskranken Yu (Nishijima Takahiro) den Mittelfinger, was man durchaus auch als Botschaft an engstirnige Produzenten und biedere Fernsehredakteure lesen kann. Denn Regisseur Sion Sono, hierzulande am ehesten durch den Horrorfilm "Exte - Hair Extensions" bekannt, kümmert sich nicht um (filmische) Konventionen, entpuppt sich als radikaler auteur und leistet sich gleich einmal eine Exposition, die eine halbe Stunde lang dauert. Die droht Drama an. Ein Kirchturm ragt schräg in den Himmel. Im Gotteshaus flackern die Kerzen. An den Wänden tanzen bedrohliche Schatten. Yus Mama liegt im Sterben. Als Trost schenkt sie ihrem Sohn eine blütenweiße Madonnenstatue. Die soll ihm als Halt dienen, bis er seine eigene Maria gefunden hat. Dann schwillt der Choral an. Die Mutter stirbt. Der Vater (Atsuro Watabe) verzweifelt, lässt sich zum Priester weihen und versteht den Sohn nicht mehr. Yu, nun Teenager, soll dem Papa Sünden beichten. Doch Yu sündigt nicht. In seiner Verzweiflung denkt er sich Sünden aus - bis er zum echten Sünder wird, seine Leidenschaft fürs Fotografieren entdeckt. Sein Motiv sind die Höschen junger Mädchen. Von nun an zählt nur noch der voyeuristische Blick, ab sofort ertönt nonstop Ravels "Bolero". Es folgt ein Rhythmus- und Genrewechsel. Yu avanciert zum Helden unter den Spannern. Derweil der Vater (zum zweiten Mal) der ebenso verführerischen wie hysterischen Kaori (Makiko Watanabe) verfällt, die eine Zieh-Tochter namens Yoko in die (wilde) Ehe mit einbringt. Um Yu ist es geschehen. Blöderweise hat Yoko aber nur Augen für Miss Scorpion - niemand anderer als der liebeskranke Yu in (Yoko-Ono-)Verkleidung! - was sich eine mysteriöse Sekte namens Zero Church gnadenlos zu Nutze macht. Wilde Haken schlägt Sonos Plot, kaum glaubt man ihm auf der Spur zu sein, findet schon wieder eine Richtungsänderung statt. Tarantino und Abel Ferrara lassen grüßen, Takeshi Kitano und natürlich auch der japanische B-König Seijun Suzuki. Der Eastern trifft den Western, Katholizismus und Kung Fu gehen eine unheilige Allianz ein. Fontänenweise spritzt das Blut, eine Dauererektion plagt Yu, unschuldig lächelt die Gottesmutter und Fundamentalisten streben danach, Familienbande zu zerstören. Splatter und lilienweiße Unschuld harmonieren vorzüglich. Die Liebe wird, der Titel verrät's, zur Schau gestellt, bloßgestellt in all ihren Arten und Variationen - von keusch bis krank, von rein bis rabiat. Und dass das alles zusammengeht, dass nie ein Moment der Langeweile aufkommt, das ist das Verdienst des Regisseurs, der alle Regeln gebrochen und doch alles richtig gemacht hat. geh.