"Die Liebe ist tot (Ost)" CD von Hämatom

von Oliver Kube (14.10.2021) Hartes Cover-Artwork, noch härterer Sound. Nachdem sie mit „Berlin - Ein akustischer Tanz auf dem Vulkan” einen gelungenen Unplugged-Ausflug in die 1920er unternahmen, setzen die Oberfranken nun mit einem ihrer heftigsten Alben einen echten Kontrast. Das zeigt schon das noch stimmungsvoll-harmonisch beginnende, dann in eine apokalyptische Metal-Hymne umschlagende „Dagegen”. „Jeder gegen jeden” macht ebenso druckvoll weiter, bevor mit „Ihr wisst gar nichts über mich” eine noch brutalere Dampframme startet, die im Refrain aber auch enorm melodiös daherkommt. Mit dem düster-atmosphärischen „Liebe auf den ersten Fick” wird erstmals etwas zurückgeschaltet – und das enorm effektiv. Nach dem Drei-Minuten-Orkan „Ich hasse euch alle” folgt mit „Ficken unsren Kopf” dann eine ohrwurm-verdächtige Kollaboration mit dem Rap-Duo 257ers. „Zahltag” hingegen kommt doomig-experimentell um die Ecke, „So wie wir” herrlich nachdenklich aber auch aggressiv und „Ich will erst schlafen wenn ich tot bin” rotzig, punkig. Mit der grandiosen Ballade “Zeit zu gehen” beschließen Hämatom einen wahren Geniestreich.