Alle Bewertungen von Heiko E.
Geschrieben am: 01.01.2011
'Stained Class' ist für mich ganz klar eines der besten Heavy Rock/Metal-Alben der 70er. Judas Priest verbinden hier progressive Enflüsse ihrer Frühphase mit der Robustheit der Nachfolger und mit 'Exciter' und 'Beyond The Realms Of Death' sind mindestens zwei Alltime-Klassiker vertreten. Das Album klingt in der remasterten Version ordentlich druckvoll, ohne das gewisse 70er Feeling einerseits zu verwässern, andereseits zu dominant werden zu lassen. 'Stained Class' ist eine dieser Scheiben, die man auch stundenlang hinteriander hören kann, ohne, dass sie langweilig werden.Erwähnt seien noch das eingängige Spooky-Tooth-Cover 'Better By You, Better Than Me' und der geniele Titelsong.Mit'Stained Class' haben Priest 1978 endlich die verdiente Aufmerksamkeit auf sich ziehen können, um nur zwei Jahre später endgültig unsterblich zu werden. Aber das ist eine andere Geschichte. Tatsache ist, das Freunde von markantem, erdigem Hardrock 'Stained Class' haben müssen.
Geschrieben am: 01.01.2011
'The Glorious Burden' ist meiner Ansicht nach eine etwas zwiespältige Angelegenheit. John Schaffer hat ja im Vorfeld die Werbetrommel für seinen neuen Sänger Tim Owens (Judas Priest) gerührt, der den Platz von Matt Barlow eingenommen hat. Dass er dessen Emotionalität, Aussage und stimmliche Qualität nicht erreichen kann, fällt besonders bei den etwas ruhigeren Songs auf ('When The Eagle Cries', 'Valley Forge'), bei denen man sich Matt schon zurückwünscht. Die härteren Nummern ('Red Baron/Blue Max', 'The Reckoning') bringt er dagegen recht überzeugend. Das Songwriting ist aber eher durchschnittlich, die Hymnenrefrains (z. B. beim Opener 'Decleration Day') sind nicht wirklich etwas Neues.Herzstück der Platte ist die 'Gettysburg'-Trilogie, die sich thematisch mit dem amerikanischen Bürgerkrieg beschäftigt, und bei der sich Mr. Schaffer in der kunstvollen Umsetzung sehr viel Mühe gegeben hat. Besonders unter dem Kopfhörer kann das Stück überzeugen, das Booklet erläutert auch die instrumetalen Passagen (vom Prager Symphine-Orchester unstrstützt), so dass man sichjeder zeit vorstellen kann, was in der dargestellten Szene gerade passiert.'TGB' ist am Ende also nicht der große Überflieger, der er vorgibt zu sein, es ist eher ein durchschnittliches Metal-Album mit leichter Tendenz nach oben. Tim Owenes war eine gute, aber auch nicht gerade unübertreffliche Wah für den Sängerpsoten.
Geschrieben am: 01.01.2011
Schau an! Kaliforniens Punkrocker Nummer eins versuchen sich an einer Art Rockoper. Oder zumindest an einem Konzeptalbum, einer Scheibe mit fortlaufender Handlung. Was bei ihrem eingeschränkten musikalischen Gebiet natürlich nicht einfach ist. Natürlich hat man viele der Melodien und der (wenigen) Akkorde schon öfter gehört. 'American Idiot' ist also keineswegs eine Revolution. Gut gemachten, eingängigen Gitarrenrock ohne großen Anspruch haben wie hier aber durchaus vor uns liegen. Die Qualitäten liegen wie immer bei den Hooklines, aber auch in den für eine Punkrock-Band geradezu experimentellen Songaufbauten. Für Punkrock-Maniacs mögen mehrteilige Songs wie 'Jesus Of Suburbia' oder 'Homecoming' etwas Besonderes sein, für scheuklappenfreie Metalheads, die sich an die Materie heranwagen, zählt aber besonders die musikalische Umsetzung. Und in dieser Hinsicht sind diese beide Überlangen 'Epen' gut, aber nun auch nicht gerade überragend. Die beiden Single-Auskopplungen 'American Idiot' und 'Boulevard Of Broken Dreams' gehen vollkommen in Ordnung, stellen zugleich die Highlights des Albums dar. Diese Scheibe eignet sich für zwischenzeitlich relaxtere Momente, oder für eine bunt gemischte Rockparty. Man muss den Jungs um Billy Joe sicher eingestehen, dass sie Mut und musikalisches Können bewiesen haben, hin und wieder schon aufhorchen lassen, auch wenn das Albumkonzept ein eben solches nicht voraussetzt. Schließlich gibt es sicher schon eine ganze Menge Punkrock-Songs, die die amerikanische Politik kritisieren und sich mit dem Gedankegut eines Jugendlichen befassen. Da muss man keine Geschichte erzählen, die dazu außer in Form der abgedruckten Texte zu keinem Augenblick erläutert wird. Man muss sich also reinlesen und damit beschäftigen, und als eigentlicher Metalhead hat man sicher nicht die Geduld, ausgerechnet die neue Green Day zehnmal hintereinander zu hören. Als Punkrocker (der ich nicht bin) vielleicht.Ein gutes Werk, den Kauf sicher wert, aber auch kein Meilenstein. Green Day sind groß auf ihrem Gebiet, aber ihr Gebiet ist eher klein. Bin gespannt, wann sich die Scheibe abgenutzt hat. Wenn ALLE Tracks gleich zu Beginn zünden und zudem überhaupt nicht wachsen, ist das meist kein gutes Zeichen. Aber was soll's. Ist ja schließlich Punkrock. Wenn auch recht variabel gehalten.Allerdings ist es schon etwas dreist, bei 'Jesus Of Suburbia' gleich zweimal wie die Elstern zu klauen, und Teile von 'Summer Of 69' und 'Ring Of Fire' fast 1:1 zu übernehmen, und zu hoffen, dass es keiner merkt.
Geschrieben am: 01.01.2011
Im Grunde genommen kann ich dem bereits gesagten zustimmen, allerdings bin ich sehr wohl der Meinung, dass 'Chapter V' den Vorgänger 'Crimson Thunder' um Längen schlägt und eines der besten Hammerfall-Alben ist. Das liegt nicht zuletzt an der großartigen Hymne 'Blood Bound', aber auch an der Tatsache, das vor allem Sänger Joacim Cans hörbar an sich selbst gearbeitet hat und variantenreicher und besser singt als je zuvor. Die rifflastige, weniger auf Speed als vielmehr auf Effektivität ausgelegte Grundstruktur steht Hammerfall nach wie vor gut zu Gesicht, immer noch sind sie für mich die beste Band wenn es um recht simpel gestrickte Party-Musik geht. Und dennoch: Eine Nummer wie das für Hammerfall-Verhältnisse fast schon progressive 'Knights Of The 21st Century' (mit Venom's Cronos als Gastsänger) beweist, dass sie nicht auf dem Fleck stehen bleiben wollen, sond ern stets um Neuerungen und Überraschungen bemüht sind.Eine Sache, die ich noch erwähnen möchte, ist das Drumming. Schlagzeuger Anders Johansson verleiht mit seinem Spiel dem Album viel Substanz, weil er nicht einfach im Takt mittrommelt, sondern sich durch viele abwechslungsreiche Muster erstklassig in den (übrigens sehr kantig produzierten) Gesamtsound mit einbringt. 'Chapter V' ist so gesehen sogar eine kleine (positive) Überraschung!
Geschrieben am: 01.01.2011
Mit seinem neuen Solowerk 'Tyranny Of Souls' hat Iron Maiden-Sänger Bruce Dickisnon erneut ein absolutes Mesiterwerk in Sachen melodoscher Metal veröffentlicht. Wie schon die beiden Vorgänger, kann es sogar Teile der letzten Maiden-Alben übertreffen und trifft diesmal besonders mit der Eingängigkeit und leichten Nachvollziehbarkeit der Songs in Schwarze. Seine Stimme setzt die Krone auf die von Producer/Gitarrist Roy Z erneut erstklassig in Szene gesetzten Songs, diese Emotionen, diese mitreißende Vertonung der anprechenden Lyrics kann nur Bruce in dieser Form einsingen. Mit jedem Ton der Scheibe hört man, dass der Mann nicht umsonst als eine der größten Sanges- und Songwrtiing-Legenden der gesamten Musikszene zählt.Das, was Bruce mit Songs wie 'Kill Devil Hill', 'Navigate The Seas Of The Sun' oder 'Devil On A Hog' auf die geneigte Hörerschaft mit scheinbar losgelöster, genialer Einfachheit loslässt, ist mit Worten kaum noch zu beschreiben und verpflichtet schlicht jeden, der bei seiner Musik Wert auf stilistische Vielfalt, perfekt inszenierte Songs und ganz große Gefühle (ob ergreifend oder einfach nur fröhlich) legt, zum Kauf.Unglaublich! Wo will dieser Mensch eigentlich noch hin?