Alle Bewertungen von Felix U.
Geschrieben am: 26.03.2014
Leider überbewertet
Wo man auch fragt, hat dieses Album meist hohe bis sehr hohe Bewertungen und wird als "Meilenstein" bezeichnet. Für mich ist dieser Name nur gerechtfertigt mit Blick auf das Erscheinungsjahr (1987) und den Titelsong bzw. die "Prelude to Madness", die Edvard Griegs berühmtes Stück aufgreift. Diese zwei Songs knallen richtig, sind für die damalige Zeit extrem fortschrittlich und der Titeltrack ist wohl einer der geilsten Songs, die jemals geschrieben wurden. Die Oliva-Brüder lassen hier vor lauter Energie, Kreativität, Härte und Fantasie die Kinnladen runterklappen. Viele der übrigen Songs sind entweder gut (wie "Strange Wings", das sehr getragen rüberkommt) oder relativ unspektakuläre Hardrocker. Jon Olivas Gesang ist immer auf der Höhe, er hat das Stimmorgan einer Sirene. Leider hilft das den repetitiven Songs nicht aus der Patsche, zu wenig wirklich gutes Riffing, zu viel Monotonie schaden dem Album. Schade, ich hätte lieber mehr harte, fantasievolle Songs wie den Titeltrack auf diesem Album gehört.
Geschrieben am: 23.03.2014
Das beste Power-Metal Album dieser Dekade
Die meisten Power Metal Fans werden mir zustimmen, dass Power Metal zwar nicht tot ist, aber zumindest in diesem Jahrzehnt keine "große Scheibe" rauskam. Alles hatte man schon irgendwo mal gehört, Blind Guardian, Edguy und co. bringen zwar immer noch sehr gute Alben raus, aber die Frische fehlt diesen Bands. Orden Ogan dagegen zeigen, wie lebendig der Power Metal noch ist und geben dem Genre einen völlig neuen Anstoß. Nicht, dass sie hier eine neue Spielweise entwickeln oder das Genre revolutionieren. Die progressive Gitarrenarbeit, die treibenden Drums und die vielen, vielen kreativen Einfälle (djent-Klänge auf einem Power Metal Album!) machen "To the End" aber einzigartig. Orden Ogan plagiieren nicht, auch wenn man bei den Chören die EInflüsse der Genre-Größen wie Blind Guardian deutlich raushört. Orden Ogan verzichten insegsamt auf allzu viel Pathos und gleichzeitig auf aufgesetzte Maskulinität. Das sind Jungs mit träumerischen, harten, die Fantasie anregenden musikalischen Ideen. Gemäß dem Cover beziehen sich sämtliche Lieder bis auf Angel War auf Schnee, Eis und Kälte. Der Aufbau des Albums weckt Erinnerungen zu Blind Guardians ebenfalls halb-konzeptuellem "Imaginations from the other Side". Es beginnt mit einem stimmungsvollen, melodischen Instrumental, mündet dann gleich in das großartige To The End...und es geht munter so weiter, mit einer der besten Power Metal Hymnen, "The Things We Believe In"...Chöre, fette Drums, ein satter Gitarrensound tragen das Album, das sowohl melodisch als auch direkt und erdig ist. Und wer beim letzten Lied, der Ballade "Take this Light" nicht zumindest feuchte Augen hat, wenn der lang erhoffte Sonnenschein besungen wird nach der eisigen Kälte in den Texten der vorherigen Liedern, bei dem sind Hopfen und Malz verloren. Wer Power Metal mag, wird das hier lieben. Und wer Power Metal bisher nicht mochte, sollte dieses Album hören und es sich noch mal gründlich überlegen...
Geschrieben am: 26.10.2013
Geballte Ladung Hass
Ein Death-Klassiker. Ein Album, das höhnisch mit "Didn't you say Jesus was coming?" beginnt, verspricht schon mal einiges. Vor allem, wenn direkt danach die wunderbar böse Magie aus den Lautsprechern dringt, die Immolation beherrschen. Dissonante Melodien, die klingen, als entstammten sie dem Kopf des Antichristen höchstselbst, chaotisch-technische Drums, die sich aber immer so im Zaum halten, dass sie auch wirklich für die Songs dienlich und nicht aufdringlich sind und Ross Dolans aus den tiefsten Tiefen sich erhebende growls liefern hier ein wahres Feuerwerk. Leider sind die Lieder etwas homogen gehalten, Abwechslung gibt es hier nicht. Dafür überzeugen die Songs mit den bösesten Melodien, die ein Mensch nur erschaffen kann und mit einer geballten Ladung Härte und Hass.
Geschrieben am: 26.10.2013
Die Geburtsstunde des epic doom metal
Ja, was soll man über dieses Album noch sagen? Sowohl eingefleischten Doom-Jüngern als auch sonstigen Metalheads sei "Epicus Doomicus Metallus" ans Herz gelegt, falls es sich nicht ohnehin schon in deren Sammlung befindet. Kein Lied ist hier schwach, alle sind dramatisch, düster, melodisch, böse...bereits Solitude knallt richtig und wird auch von mastermind Leif Edling im sehr gelungenen und dezenten Kommentar auf der zweiten CD als typischstes Candlemass-Lied bezeichnet. Was folgt, sind zumeist längere tracks, in denen Bass und Gitarre ordentlich knallen, die drums auch mal ein paar (sehr passende!) double-bass-Attacken starten und Johan Langquists Stimme, die sowohl mittlere als auch hohe Lagen fast schon stimmakrobatisch meistert, ist über jeden Zweifel erhaben...so beginnt die Geschichte der legendären Schweden. Und für ein Debutalbum sind die Lieder wirklich grandiös und ausgefeilt ausgearbeitet. Pflichtkauf!