Alle Bewertungen von Benedict B.
Geschrieben am: 30.12.2014
Special Limited Edition: mit extra viel Papier & Pappe
Es klingelt an der Tür. Das EMP-Paket ist angekommen. Man öffnet es gespannt, voller Vorfreude und bestaunt, neben einem Zettelgewusel und allerhand Weihnachtsgimmicks, die niemand braucht, eine große, schwarze Box. Dimmu Borgir laden zu einem weniger christlichem Advent ein:
Musikalisch warten DB nun wieder sehr orchestral und opulent auf, während vergleichsweise auf "In Sorte Diaboli" noch direkterer Gitarrensound vorhanden war. Dieses Album lehnt sich eher an "Death Cult Armageddon" an. Die Songs sind - für Black Metal eher untypisch - sehr schnell griffig und bleiben im Ohr.
Nun ist mit diesem Album eine wesentliche Veränderung zu bemerken:
Der klare Gesang von Vortex ist nicht mehr da, da der Gitarrist die Band verlassen hat. Er wird auf "Gateways" mit der Sängerin von "Djerv" vertreten sowie mit Chorgesang auf zahlreichen anderen Stücken.
Zu Empfehlen sind neben dem oben genannten Song "Dimmu Borgir", "Chess With The Abyss" und "Born Treacherous".
Noch ein Wort zum Packaging.
Das Album ist sehr aufwändig verpackt. Wenn man sich schon eine so teure Edition kauft, erwartet man auch einiges exklusives Bonusmaterial. Das besteht hier im Wesentlichen aus Pappe. Der orchestrale Bonussong ist an sich nett zu hören, wird aber keinen Weg in die Wiedergabeliste finden. Die Magneten sind wirklich unnötig, denn sie sind sehr schwach und halten gerade mal ein kleines Blatt Papier am Kühlschrank fest. Zudem machen sie optisch nicht viel her.
Das Booklet allerdings ist mit vielen guten Bildern bestückt sowie den Lyrics, die auch lesbar sind. (Vgl. Booklets von Behemoth oder Belphegor, da kann man kaum ein Wort lesen.)
Insgesamt gefällt mir das Album sehr gut. Die Musik ist soundtechnisch einwandfrei umgesetzt und die Box wirkt sehr mächtig. Lediglich das Zusatzmaterial, wie bereits von meinem Vorredner angemerkt, hätte nicht sein müssen.
Geschrieben am: 15.09.2014
Killswitch Engage bekommen Nachwuchs.
Und noch eine Newcomer-Metalcore Band. Alles schon gesehen, alles schon gehört. Oder?
Nein. Any Given Day heben sich aus der generischen Masse ab und bewegen sich stilistisch zwar im Core-Bereich, lassen aber auch hin und wieder ihre Einflüsse aus anderen Genres blicken, wie z.B. Machine Head.
Die weitgehendste Orientierung stellen aber Killswitch Engage dar.
Der gutturale Gesang ist, der üblichen Core-Fraktion zum Trotz, eher auf Growls basiert, der Klargesang klingt sehr ausgereift ohne infantile Schwingungen.
Breakdowns finden sich auch im Klanggerüst von AGD, bilden aber nicht den Grundstein und werden bewusster eingesetzt.
Besonders gut gelungen sind Home is Wehre the Heart is, The Beginning of the End, Possession und Darkness Within. Das Rihanna Cover, Diamonds, wurde bewusst nicht auf die Platte genommen, da es sich um keine Spaß-Cover-Band handelt.
Diese Band hat mit ihrem Debut bewiesen, dass sie mehr als eine gewöhnliche Core-Band sind und könnten durchaus als Supportband für KSE gelten. Verdient!
Geschrieben am: 15.09.2014
Metal. Teufel. Titten.
Helmuth hat die Krankheit besiegt. Das ist nicht nur erfreulich zu sehen, sondern auch zu hören:
Conjuring the Dead klingt insgesamt düsterer und roher als sein Vorgänger, die Drums werden erbarmungslos geprügelt, die Gitarren klirren vor Schwärze. Dazu dieser abgrundtief diabolische Gesang, der direkt die Toten beschwören könnte.
Das Titelstück, Flesh Bones and Blood und Lucifer Take Her schlagen sofort beim ersten Hören ein und bringen eine extrem gruselige, kranke Atmosphäre rüber, dass sich Kruzifixe & Pentagramme nahezu simultan ins Klangbild rücken.
Eine Sache gefällt mir jedoch absolut nicht. Lucifer Take Her und das darauffolgende Pactum In Aeternum gehen ineinander über, was an sich ein nettes Konzept ist. Will man aber eins der beiden Stücke separat hören, fehlen die letzten 5 Sekunden von LTH, die dann in PIA unnötigerweise wieder auftauchen. Das macht beim Shuffle-Hören keinen Spaß!
Ansonsten kann ich keine negativen Worte hierüber verlieren. Die Aufmachung ist ansprechend, das Booklet voll mit Blut und Teufel, die DVD ist, wie so oft bei Studiodokumentationen etwas langweilig.
Insgesamt ist Conjuring The Dead definitiv ein Ohr Wert. Zwar nicht von vorne bis hinten überzeugend, aber zwischendurch bieten sich einige Höhepunkte.
Geschrieben am: 06.09.2014
Was noch übrig ist.
Sonic Syndicate erfinden sich auf jedem Album neu. Vom 2005er Melodeath zum heutigen Modern Metal hat sich denkbar viel geändert, zum guten wie auch zum schlechten:
Zuerst der Sound. Der ist auf diesem Album wirklich gut gelungen, die Gitarren stampfen wieder, Johns Drumming klingt wesentlich geladener und die Growls wurden aus dem Hintergrund hervorgeholt.
Lieder muss ich hierzu anmerken, dass Nathan zwar gut Singen kann, sein gutturaler Gesang aber noch nicht ganz ausgereift klingt. Das ist in etwa vergleichbar mit einer Flasche Wasser mit viel Kohlensäure, man dreht den Deckel auf, und es sprudelt über.
Darüber hinaus finde ich, dass man mittlerweile kaum noch einen Sonic Syndicate - typischen Songs sprechen kann. Die Synthesizer gab es z.B. früher nicht so stark bzw. wurden durch Keyboards ersetzt.
Nichtsdestotrotz verbergen sich auch einige Schätze auf dieser Platte.
Black Hole Halo, Before You Finally Break, Catching Fire und Diabolical Work of Art sind hart und schnell, aber auch melodiös und eingängig.
Im Vergleich zu We Rule The Night ist es in jedem Fall eine Verbesserung. Ob Sonic Syndicate aber (jemals) wieder ein Album schreiben werden, dass an Hits wie Jack of Diamonds, Blue Eyed Fiend und Jailbreak herankommt, ist noch fraglich.
Geschrieben am: 18.08.2014
Musikalisch aufgeschlossen
Mit dem Doppelalbum "Tief.Tiefer" gehen die Reiter noch einen Schritt weiter - vielleicht schon einen zu viel?
Eins ist klar: Alben wie "Have a Nice Trip" oder "All You Need is Love" werden sie nicht noch einmal schreiben, denn sie wollen sich weiter entwickeln.
Die wirkliche "metallische" Härte bleibt somit etwas auf der Strecke. Zwar gibt es in "Wir" Growls von Fuchs zu hören, und auch "Freiheit Gleichheit Brüderlichkeit" hat stampfende Gitarren, aber das mehrheitliche Klangbild ist eher (akustisch) orientiert.
Die Songs werden nun aber auch umso eingängiger, "Ein leichtes Mädchen" und "Die Wahrheit" gehen sofort ins Ohr. "Was bleibt bin Ich" hat jedoch eine komische Melodie, mit der ich noch nicht viel anfangen kann.
Das Akustikalbum "Tiefer" trumpft mit "Mein Herz, Flieg", und "Terra Nola", aber auch "Die Leidenschaft".
"Der Wahnsinn" ist meiner Meinung nach nicht so gut umgesetzt, der Einstieg ist der holprig und im Verlauf kaum griffig.
Das Album ist von der Haptik her sehr gut gelungen! Die Alben sehen sehr edel aus, liegen gut in der Hand und sind toll gestaltet. Das Bonusbooklet "1000 Tage Tief" ist auch nett zum durchblättern, braucht man aber nicht weiter.
Am Ende bin ich doch sehr zufrieden mit dem Doppelalbum. Es hat nichts mehr mit den ganz alten Aufnahmen zu tun, aber das braucht es ja auch nicht, denn es gibt genügend andere Death Metal Bands.
Geschrieben am: 18.08.2014
Es geht weiter.
Suicide Silence ohne Mitch Lucker - wie klingt das?
Zunächst die musikalische Ebene: 45 Minuten lang brutale Riffs, schnelle Drums. Im Wesentlichen das üblich Markante der Band, findet man wieder. Allerdings klingen die Songs strukturierter, nicht mehr so refrainlastig.
Der neue Sänger, Eddie Hermida, (bekannt aus All Shall Perish) kann ebenso gut growlen und screamen - hierbei ist jedoch zu vermerken, dass seine Artikulation deutlicher ist, der Hörer "versteht" die Lyrics besser als bei seinem Vorgänger.
Meine Favoriten: "You Can't Stop Me", "Sacred Words" und "Don't Die".
"Control" mag ich nicht so gerne, da mir das Growlen vom Corpsegrinder missfällt.
zur Aufmachung: Das Album ist (natürlich) dem verstorbenen Mitchell Adam Lucker gewidmet. Das Booklet ist eher einfach gehalten, abgedruckte Lyrics, Danksagungen, ein Gruppenfoto. Das Übliche.
Die DVD enthält viel Material, 138 min Laufzeit, die (zugegeben) nach spätestens einer Stunde langweilig wird.
Unterm Strich ist das neue Album das Beste von dieser Band. Mit dem neuen Sänger rücken sie aus meiner Sicht etwas mehr in Richtung Death statt Core. Suicide Silence stagnieren nicht!
Geschrieben am: 18.08.2014
Chrigels Erfolgsrezept
2 Jahre nach "Helvetios" kommt nun die neue Scheibe, "Origins" auf den Markt - was gibts neues bei den Schweizern?
Das Album fängt, wie gewohnt, mit einem gesprochenen Intro an. Das schafft eine passende Atmosphäre und untermauert den Opener "The Nameless" nahtlos. Mit "Celtos" haben Eluveitie wahrscheinlich den eingängigsten Song überhaupt geschrieben, die Melodie ist binnen Sekunden im Blut. "The Call of the Mountains", Anna Murphys obligatorische Ballade, (unter anderem auch in verschiedenen Sprachen zu Hören, aber leider nicht auf dieser Edition) erinnert auch stark an "A Rose for Epona".
Sonst hat sich am üblichen Klanggerüst der Kelten nicht viel geändert - die Attitüde der Band wird aber vehement vom Sänger bekräftigt: Als Bonus gibt es ein Heftchen im Booklet, welches über die historischen Fakten, die den Songs zu Grunde liegen, aufklärt.
Insgesamt haben Eluveitie ein weiteres wegweisendes Album für ihr Genre geschrieben und überzeugen auf ganzer Linie!
Geschrieben am: 21.05.2014
Eine akustische Baustelle
21 Jahre Cradle of Filth - Es ist an der Zeit, zurück zu schauen
Auf dieser Neuveröffentlichung gibt es insgesamt 10 Lieder, eins von der Geotia LP, 5 von der TFD Demo und 4 vom Samhain Rehearsal, wobei es sich um die Selben Stücke handelt, nur wo anders aufgenommen.
Was ist daran nun also neu?
Es wurden - angeblich- alle Songs remastered, die Qualität wurde also digital etwas aufgewertet. Der Hörer bekommt davon allerdings nicht viel mit: Der Gesang ist sehr roh, das Schlagzeug scheppert dahin, als würde ein Stapel Dosen umfallen und die Gitarren leiern stets das Selbe monotone Gestampfe herunter.
Musikalisch zum abgewöhnen, lyrisch auch noch nicht sehr versiert, soundtechnisch menschenunwürdig.
Wer kauft sich sowas dann?
Genau, Cradle-Sammler und jene, die sich nach dem Remastern eine Soundqualität erhofften, die mit den neuesten Alben zu vergleichen ist.
Nachdem man den Lärm abgestellt hat, kann man sich dem Booklet zuwenden, welches wirklich besser gelungen ist.
So findet man dort alte Fotos der Band von Liveauftritten, und kann sich über das übertriebene Corpsepainting amüsieren- denn das hat sich gegenüber dem heutigen Erscheinungsbild der Band stark geändert!
Außerdem schreibt der Sänger Dani einen kleinen Einstieg und geschichtliche Hintergründe zur den Demoaufnahmen. Dieser Mann versteht es es einfach, mit Worten umzugehen und unterhält immerhin den Leser etwas. Beispielsweise seine üblichen sarkastischen Bemerkungen wie "the lavish product you now hold in your wizened claws..."
Abschließen muss ich sagen, dass Total Fucking Darkness keine 16 Euro Wert ist und ich allen, die schon mit den ersten beiden Cradle Alben, also The Principle Of Evil made Flesh sowie Dusk and her Embrace, nichts anfangen können, vom Kauf abrate.
Einen Stern gibt es fürs Booklet, keinen für die Musik.
Geschrieben am: 25.09.2013
Hart aber fair
Da ich von Blitzkreuz und Man Spricht Deutsch sehr angetan bin, dachte ich mir, ich kaufe mir auch mal was älteres von Callejon. Zombieactionhauptquartier.
Zunächst ein komischer Albumtitel, jedoch verbirgt sich dahinter mächtig viel bums!
Und wenn der Schnee, Tanz Der Teufel, Infiziert & Porn From Spain gehören zu meinen Favoriten, denn sie sind sowohl eingängig, als auch brutal und melodisch.
Allerdings muss ich auch sagen, dass mir Bastis Klargesang nicht so gut gefällt. Insbesondere die Ballade Fremdkörper finde ich schlecht gesungen.
Insgesamt lohnt sich das Album aber auf jeden Fall! Nicht zuletzt aufgrund der Reduzierung ;)
Geschrieben am: 31.08.2013
Gesang Top, Musik Flop
Über den Trailer zum neuen Album bin ich auf ReVamp gestossen, war begeistert von ihren Gesangkünsten und empfand das als Grund, mir das neue Album zu kaufen.
Nachdem ich das Album nun 2 Mal durchgehört habe, mein Urteil:
Gesanglich Top! Nichts auszusetzen! Aber musikalisch...naja. Dafür, dass das eigentlich symphonic Metal sein soll, ist das Schlagzeug und das Gitarrenspiel viel zu komplex und schnell. Man findet kaum einen Einstieg in die Musik, nur manche Refrains zeigen ein wenig Eingängigkeit. Die Lyriks sind auch eher nur Durchschnitt. Keine Überragende Wortgewandtheit, aber auch kein Müll.
Cool wäre gewesen, hätte man auf einen Sound wie z.B. Evanescence oder auch Lacuna Coil gesetzt. Das würde einfach besser zusammen passen, als schöner, seichter Frauengesang mit übersteuerten Gitarren und Drums.
Alles in Allem finde ich das Album eher mäßig. Man hört es durch, und dennoch hat keiner der Song einen derartig grossen eigenen Charakter, dass man ihn danach noch im Kopf hätte. Schade eigentlich, denn aus der Stimme kann man gewiss viel herausholen!