Wie Brody Dalle nun Alle überrascht

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Man kennt die Dame noch. Mit The Distillers und Spinnerette zeigte Brody Dalle ihre Punk-Krallen. Nun ist sie auf Solopfaden unterwegs.

Man muss zweimal schauen! Ist sie es? Ne, oder? Brody Dalle nun blond? Nein, da fehlt auch das Make-Up, welches sie früher getragen hat. Doch wenn man die nun blondierte Brody bei Opener „Rat Race“ hört, ist klar: Ja, sie ist es wirklich!

Brody Dalle

Erblondet ist Brody. Weniger Make Up! Aber hey, sexy as usual!

Mit einem Soloalbum nun am Start

Mit „Diploid Love“ steht nun ihr erstes Soloalbum an, welches nach The Distillers, Spinnerette und so Kleinigkeiten wie Mann und Kinder das erste Lebenszeichen ist. Die gebürtige Australiern traut sich aus dem Schatte ihres Mannes herauszutreten. Aber mal ehrlich, es konnte doch nur eine Frage der Zeit sein, bis dies geschieht. Kann man eine Punkerin zähmen? Kann man diese Frau und ihre Krallen bändigen? Partiell ja, temporär auch, aber sicher nicht auf Lebzeiten.

BrodyDale-Studio

Brody hat im Studio letztendlich Alles selbst gemacht.

Brody Dalle wird persönlich

„Diploid Love“ ist ein persönliches Album von Brody Dalle. Das Beste aus zwei Welten geradezu, was auch mit dem Titel ausgedrückt wird. Diploid, in seiner Bedeutung, beschreibt eine Zelle oder einen Organismus, der zwei Chromosomensätze beinhaltet. Auf Dalle übertragen wohl das „Musikerdasein“ und die neue Rolle als Ehefrau und Mutter. Sie beschreibt auf ihrem Album das Leben in seinem Dasein. Das Schaffen, das Leben, aber eben auch das Überleben. Über ein Jahr hinweg verbrachte sie damit, die Stücke zu schreiben, auszuarbeiten und aufzunehmen. Selbst die Instrumente, die auf „Diploid Love“ zu hören sind, spielte sie größtenteils selbst ein. „Ich hatte immer eine Hand auf dem Entstehungsprozesses meiner Alben und konnte steuern, wie sie klingen und letztendlich wirken sollen. Nun aber ist es das erste Mal, dass ich meinen Namen auf meine Produktion setze“, gibt sie ehrlich zu.
Brody Dalle

Dalle vereint zwei Welten. Der Punk lebt weiter, aber auch Emotionen sind nun da! Ehrliche!

Solo OK, doch was kann das Ding?

Doch was kann man erwarten? Muss man befürchten, dass Brody Dalle ihren Biss verloren hat? „Diploid Love“ wirkt versöhnlich auf der einen Seite, zeigt einem aber auch den lackierten Mittelfinger der Frau ins Gesicht! Im Gegensatz zu The Distillers oder eben auch Spinnerette, wirken die Songs abwechslungsreicher und vielschichtiger. Sicherlich ist die Rotz-Attitüde von damals etwas verloren gegangen, aber wenn man ehrlich ist, will kein Mensch dies von einer gereiften Frau hören. Beispiele, wie peinlich es sein kann, sieht man an der Witwe von Kurt Cobain! Es gibt weniger Chaos, (offensichtliche) Rebellion und nervigem Lärm. Nein, Dalle schafft den Bogen und vereint die alten Punk-Tage mit Rock. So ist der Song „I Don‘t Need Your Love“ geradezu ein Übersong, der mit einem Piano beginnt und sich über seine Laufzeit von 6 Minuten zu einem epischen und noisigen Monster entwickelt. Das Spektrum ihrer Stimme wird vollständig ausgefahren und Spätestens hier zeigt die Frau ihre Krallen, ihre Zähne und ja, auch den Mittelfinger. Dalle braucht keinen Amp mehr um auf sich aufmerksam zu machen. Die grungigen Elemente sind noch vorhanden, Emotionen und Tiefe aber eben auch. Auf „Diploid Love“ vereint Brody ungezügelte Rauheit und gleichzeitig wahre Emotionen. Herrlich und das „ich werde älter, trete dir aber immer noch in den Arsch“ nimmt man ihr bedingungslos ab.

[yt]

Kategorien: musik Peter

Tags: Brody Dalle Diploid Love Spinnerette The Distillers | permalink

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