Slash spricht über Nahtoderfahrungen

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Slash wollte eigentlich ein Interview zu seinen Anfangstagen führen. Zum kommenden Album „World On Fire“ sprach er davon, wie er die Gitarre für sich entdeckte. Aber dann erzählte er auch über Nahtoderfahrungen und seinen Weg aus dem Drogensumpf.

Mitte September ist es soweit und mit „World On Fire“ stellt Slash sein drittes Album vor. Der einstige Gitarrist der Band Guns N‘ Roses fand sich hierfür im Hollywood Vintage Room ein, um bei einem gefilmten Interview über seinen Werdegang an der Gitarre zu berichten. So erzählte der Zylinder-tragende Lockenkopf, wie er als 14-Jähriger eigentlich Bass spielen wollte, der Musiklehrer ihn an die Gitarre brachte und aus den Anfängen eine wahre Obsession wurde.

„Ich habe mir immer die Livealben der Bands gekauft, da ich bei denen sehen konnte, was man innerhalb von 5 Minuten an der Gitarre bewegen kann"
,sprach Slash.
„Ich habe mir Liveplatten gekauft, weil ich süchtig nach dieser besonderen Energie war und ich wollte nicht die sterilen Studioalben mit mehreren Spuren und Overdubs. Ich wollte hören, wie eine Band harmoniert."
Slash-Live

Clapton, Joe Perry, aber auch Keith Richards inspirierten Slash.

Aber damit sollte es nicht genug sein. Slash erzählte in dem Interview auch, wie er den Weg aus dem Drogensumpf gefunden hatte. Seit 2006 ist der Virtuose clean und hat den Suchtmitteln abgeschworen. Es geschah auf einer Tour mit seiner Vorgängerband Velvet Revolver, als er einen Moment hatte, der ihn verändern sollte. Eigentlich noch Patient einer Entzugsklinik, kamen ihm Auftritte dazwischen.

„Da gab es einen Punkt als Velvet sich aufmachten und eine kleine Tour durch Kalifornien spielten. So habe ich die Klinik verlassen um die Tour zu spielen und es war das erste Mal, dass ich trocken auf die Bühne ging – jemals, lacht er. Das war ein regelrechter Trip der mich wachgerüttelt hat, aber dies dann auch sehr schnell. Das war der Moment, als ich mich hinsetze und sagte ‚Oh mein Gott, du kannst das. Du musst dies tun‘.“

Nach absolvierter Tour ging Slash wieder nach Hause, um vollständig den Drogen und dem Alkohol abzuschwören.

„Als ich all dieses Zeug genommen habe und oft genug in der Klinik oder dem Fußboden meiner Küche oder sonst wo aufgewacht bin, war der Punkt schlagartig erreicht, wo ich realisierte, diese Nahtoderfahrungen sind ein gefährlicher Aufenthaltsort und ich sollte hier nicht sein. Ich habe festgestellt, dass ich nur noch wenige Asse im Ärmel hatte, zu viele Trümpfe schon ausspielen musste und letztendlich die verbleibende Zeit zu kurz sein würde, all die Baustellen noch abzuarbeiten, die ich in meinem Kopf hatte. Ich musste verantwortungsvoller mit mir umgehen.“
Slash-ft-Myles-Kennedy-The-Conspirators

Slash wäre heute nicht mehr unter uns, wenn er mit den Drogen weitergemacht hätte.

Bereits Jahre zuvor wurde eine Stimme aus dem Management von Guns N‘ Roses öffentlich, die behauptete, dass man Slash irgendwann die nächsten Jahre mit einer Überdosis tot auffinden würde. Dem sollte nicht so sein.

Slash, der sich aktuell mit Aerosmith auf US-Tour befindet, wird am 12. September „World On Fire“ veröffentlichen, bei dem auch wieder Myles Kennedy und die Conspirators mitgewirkt haben. Mit 17 Songs besticht der Gitarrist und zeigt, dass er auch mit fast 50 Jahren noch amtlich Aufs-Maul-Rock machen kann. Und dies ohne Drogen und Alkohol. [yt]

Kategorien: musik Peter

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