Ill Niño werfen die Fehler der Vergangenheit über Bord

Neben Soulfly und dem alten Sepultura, sind Ill Niño wohl die führende Metal Band, wenn es darum geht, latein-amerikanische Elemente in ein hartes Gewand zu packen. Das neue Album „Epidemia“ macht hier ebenfalls keine Ausnahme. Im Gegenteil, wie Frontmann Cristian Machado zustimmt: „Wir haben das Jahr 2012 und wir sind immer noch am Leben. Es ist Zeit Latin Metal neu zu definieren.“ Große Worte und ein sportlicher Ansatz, wenn man bedenkt, dass gewisse Alben in der Vergangenheit dem Erfolg der Anfangstage etwas hinterher rannten. Da konnten auch Kooperationen mit Deftones-Frontmann Chino Moreno wenig ändern.

Aber den Rückgang dieser - zugegeben - Spartenmusik sollte man definitiv nicht als Schwäche bezeichnen, sondern vielmehr gewissen personellen Umstrukturierungen zusprechen, die jede Band verkraften muss. Seit dem letzten Album „Dead New World“ ist die musikalische Maschine im Hause Ill Niño aber wieder bestens geschmiert und rollt.

[yt]

Der Opener „The Depression“ macht dies gleich klar und zeigt, dass die Band aus New Jersey nichts verlernt hat. Im Gegenteil: Ill Niño sprechen mit „Epidemia“ eine klare Sprache, die unmissverständlich ist und in 10 Songs dingfest gemacht wird: Traditionelle Latin-Elemente zeitgemäß und druckvoll im Metal verflochten. 15 Jahre Bandgeschichte und mehr als 3 Millionen verkaufte Platten schüttelt man eben nicht so aus dem Ärmel. So zeigt „Epidemia“ einen gesunden und ehrlichen Querschnitt der vergangenen 5 Alben. Härte trifft auf Melodie, eingängige Rhythmen auf harte Riffs und engelsgleiche Gesangslinien auf metal-typisches Geschrei. Besser hätten sich Ill Niño aus den Fesseln der Vergangenheit nicht befreien können und es ist mit keiner Silbe übertrieben, zu behaupten, dass „Epidemia“ das ausgereifteste und beste Album der 6 Herren ist.

Kategorien: musik Peter

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