Die EMP Plattenkiste zum 30.11.2018

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Die EMP Plattenkiste am letzten Tag im November. Der letzte Monat des Jahres steht an, welcher geschwängert ist von Glühwein, Süßkram und sonstigen Leckereien. Aber eben auch vom Weihnachtsstress, der nun hier und da Einzug halten wird. Wir versuchen mit unseren Plattentips mal ein bisschen Ruhe reinzubekommen. Also schaut rein in die EMP Plattenkiste vom 30.11.2018.

Nita Strauss – Controlled Chaos

Nita Strauss - Cover

Mit Alice Cooper hat sie sich einen Namen gemacht. Nun ist Nita Strauss alleine unterwegs.

Sie gilt als Ausnahme-Gitarristen. Und ja, als eine der wenigen Frauen in der Musikbranche, die den härteren Bereich bedienen. Eigentlich ein Armutszeugnis, da wir immerhin das 21. Jahrhundert schreiben. Nun ist Nita Strauss mit ihrem ersten Album „Controlled Chaos“ am Start, welches auf keinen Fall als „man muss ich was beweisen“ anzusehen ist. Vielmehr ist es so, dass sie nun ihr Können präsentiert, was im Rahmen ihres Jobs für Alice Cooper nicht in der Art und Weise realisierbar ist. Fingerfertig, versiert und mit starken Songs ausgestattet, schreddert sich die Dame durch insgesamt 11 Songs. Das komplette Spektrum wird bedient, sei es filigran („Hope Grows“) oder eben Metal-lastig wie beim Opener „Prepare Fo War“. Die Dame zieht alle Register, spielt so einige männliche Kollegen locker gegen die Wand und zelebriert das, was sie am Besten kann: Abrocken! Ganz geiles Album!

The Intersphere – The Grand Delusion

The Intersphere - Cover

The Intersphere haben sich 5 Jahre Zeit gelassen, um ein neues Album zu schreiben.

Es hat einige Jahre gedauert, bis sich The Intersphere wieder zusammenraufen konnten. Nach 5 Jahren Funkstille ist nun aber Schluss und man hat endlich wieder Musik in der Hand. „The Grand Delusion“ ist konzeptionell an den Autor und Denker Paul Watzlawick angelehnt, der mit dem Buch „Anleitung zum Unglücklichsein“ von sich Reden machte. Wer nun aber denkt, dass die Mannheimer Jungs nur Verdrossenheit ausstrahlen, der hat sich geschnitten. Das Album strahlt, spendet Zuversicht und kommt mit unfassbar starken Melodien daher. Mit ausgeklügelten Arrangements und einer dichten Produktion, merkt man direkt beim Opener „Don’t Think Twice“, dass The Intersphere nichts dem Zufall überlassen. Fein säuberlich sind die Noten in den passenden Kontext gesetzt worden. Pop-affine alternative Rock-Nummern sind das Resultat, die mit Großtaten wie „Mind Over Matter“ oder „Antitype“ ihren Weg auf das fünfte Album der Band gefunden haben. Wie gut dieses Album doch geworden ist. Respekt!

Dog Eat Dog – Brand New Breed

Dog Eat Dog - Cover

Mit „Brand New Breed“ haben Dog Eat Dog mal wieder was Neues am Start.

Was haben wir damals doch „No Fronts“ abgefeiert? Wie haben wir das Album „All Boro Kings“ 1994 hoch und runter gehört? Auch „Rocky“ aus dem Album „Play Games“ eroberte unsere Herzen. Tja, und dann wurde es irgendwie still um die Crossover-Truppe. Dabei waren es wirklich nur 10 Jahre, denn im Hintergrund war man immer noch unterwegs. Mit Konzerten und anderer Musik. Und nun ist man mit „Brand New Breed“ wieder da. Bitte nicht vom Titel irritieren lassen, denn so ganz anders sind die Herren nun sicher nicht. Mit „XXV“ feiert man den 25. Jahrestag ihrer ersten EP „Warrant“ und packt hierfür funkigen Groove aus. Erweitert um ein Beastie-Boys-Riff und Saxophon-Klängen, wird jeder alte Fan Luftsprünge machen. Wie damals, nur eben nun fetter im Sound. „Vibe Cartel“ und „Lumpy Dog“ müssen sich ebenfalls nicht verstecken. Auch „Emoji Baby“ überzeugt. Starkes Comeback und auf den Punkt.

Emigrate – A Million Degrees

Emigrate - Cover

Kruspe von Rammstein hat ein neues Emigrate-Album am Start. Anhören.

Richard Kruspe konnte sein neues Album doch noch veröffentlichen. Die Entstehungsgeschichte ist gerade ein Albtraum. Begannen die Arbeiten bereits im Jahre 2015, musste Kruspe die Aufnahmen neu einspielen, nachdem sein Studio abgesoffen ist. Tja, und dann kommt noch der bekannte Perfektionismus ins Spiel, welcher beim Emigrate-Kopf zu finden ist. Dies bedeutet im Klartext, dass man Monate damit zugebracht hat, den Mixing-Prozess auszureizen. Doch nun ist „A Million Degrees“ fertig und zeigt einen Mann, der sich wahrlich musikalisch auslebt. Sei es die schon Pop-lastige Nummer „One Million Degrees“ oder der Opener „War“. Ist dieser doch orientalisch angehaucht und kommt doch mit einem Rammstein-Riffing daher. „1234“ hat Ben von Billy Talent als Gast zu bieten und dann blitzt wo anders wieder ein Sisters Of Mercy-Flair durch. Kruspe ist ein hervorragender Songwriter, was er auf seinem dritten Album herrlich ausspielt. Mehr als lohnenswert.

Kategorien: musik Peter

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